Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. (MB 315, 29)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Das Buch Jona hat seinen Namen von einem Propheten Jona, der
in 2 K�n 14,25 erw�hnt wird; das war in der Zeit Jerobeams II. (784-744
v. Chr.). Mit diesem Propheten wird aber unser Jonabuch au�er dem Namen
nicht viel gemeinsam haben. Wahrscheinlich hat es seine jetzige Gestalt
erst in der Zeit nach dem babylonischen Exil erhalten. Es ist nicht,
wie andere Prophetenb�cher, eine Zusammenstellung von Prophetenworten,
sondern eine Erz�hlung, und zwar eine weisheitliche Lehrerz�hlung. Die
Erz�hlung steht ganz im Dienst der Lehre. Ob Jona wirklich im Bauch des
Fisches war und nach drei Tagen wieder ausgespien wurde, ist v�llig
unwichtig; auch vom Neuen Testament her besteht keine Notwendigkeit,
diese Erz�hlung als geschichtlichen Bericht zu verstehen. Wichtig ist
das Gottesbild, dem wir hier begegnen: der Gott Israels k�mmert sich um
die ferne, verkommene Stadt Ninive und schickt ihr einen Propheten. Was
der Prophet dort sagen soll, erfahren wir erst im dritten Kapitel. Er
soll der Stadt das Gericht ank�ndigen. Jona flieht nicht, weil er vor
Ninive Angst hat, sondern weil er ahnt, dass er sich, wie er es
versteht, blamieren wird: dass Gott ihn blamieren wird; denn Jahwe ist
ein gn�diger und barmherziger Gott, er ist unberechenbar. - Jona 4,2;
Ps 107,23-33; Apg 27,18-19; Mt 8,24-25; Jer 26,15; Mt 12,40.
ERSTE Lesung
Jona 1, 1 - 2, 1.11
Jona machte sich auf den Weg; er wollte fliehen, weit weg vom Herrn
Lesung aus dem Buch Jona
^1Das Wort des Herrn erging an Jona, den Sohn Amittais:
^2Mach dich auf den Weg, und geh nach Ninive, in die gro�e Stadt, und
droh ihr das Strafgericht an! Denn die Kunde von ihrer Schlechtigkeit
ist bis zu mir heraufgedrungen.
^3Jona machte sich auf den Weg; doch er wollte nach Tarschisch fliehen,
weit weg vom Herrn. Er ging also nach Jafo hinab und fand dort ein
Schiff, das nach Tarschisch fuhr. Er bezahlte das Fahrgeld und ging an
Bord, um nach Tarschisch mitzufahren, weit weg vom Herrn.
^4Aber der Herr lie� auf dem Meer einen heftigen Wind losbrechen; es
entstand ein gewaltiger Seesturm, und das Schiff drohte auseinander zu
brechen.
^5Die Seeleute bekamen Angst, und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe.
Sie warfen sogar die Ladung ins Meer, damit das Schiff leichter wurde.
Jona war in den untersten Raum des Schiffes hinabgestiegen, hatte sich
hingelegt und schlief fest.
^6Der Kapit�n ging zu ihm und sagte: Wie kannst du schlafen? Steh auf,
ruf deinen Gott an; vielleicht denkt dieser Gott an uns, so dass wir
nicht untergehen.
^7Dann sagten sie zueinander: Kommt, wir wollen das Los werfen, um zu
erfahren, wer an diesem unserem Unheil schuld ist. Sie warfen das Los,
und es fiel auf Jona.
^8Da fragten sie ihn: Sag uns, was treibst du f�r ein Gewerbe, und
woher kommst du, aus welchem Land und aus welchem Volk?
^9Er antwortete ihnen: Ich bin ein Hebr�er und verehre Jahwe, den Gott
des Himmels, der das Meer und das Festland gemacht hat.
^10Da bekamen die M�nner gro�e Angst und sagten zu ihm: Warum hast du
das getan? Denn sie erfuhren, dass er vor Jahwe auf der Flucht war; er
hatte es ihnen erz�hlt.
^11Und sie sagten zu ihm: Was sollen wir mit dir machen, damit das Meer
sich beruhigt und uns verschont? Denn das Meer wurde immer st�rmischer.
^12Jona antwortete ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, damit das
Meer sich beruhigt und euch verschont. Denn ich wei�, dass dieser
gewaltige Sturm durch meine Schuld �ber euch gekommen ist.
^13Die M�nner aber ruderten mit aller Kraft, um wieder an Land zu
kommen; doch sie richteten nichts aus, denn das Meer st�rmte immer
heftiger gegen sie an.
^14Da riefen sie zu Jahwe: Ach Herr, lass uns nicht untergehen wegen
dieses Mannes, und rechne uns, was wir jetzt tun, nicht als Vergehen an
unschuldigem Blut an. Denn wie du wolltest, Herr, so hast du gehandelt.
^15Dann nahmen sie Jona und warfen ihn ins Meer, und das Meer h�rte auf
zu toben.
^16Da ergriff die M�nner gro�e Furcht vor Jahwe und sie schlachteten
f�r Jahwe ein Opfer und machten ihm viele Gel�bde.
^1Der Herr aber schickte einen gro�en Fisch, der Jona verschlang. Jona
war drei Tage und drei N�chte im Bauch des Fisches,
^11Da befahl der Herr dem Fisch, Jona ans Land zu speien.
Antwortpsalm
Jona 2, 3.4.5-6.8 u. 10 (R: vgl. 7c)
R Du holtest mich lebendig herauf aus dem Grab, Herr, mein
Gott. - R
(GL neu 312, 5)
3 In meiner Not rief ich zum Herrn,
VII. Ton
und er erh�rte mich.
Aus der Tiefe der Unterwelt schrie ich um Hilfe,
und du h�rtest mein Rufen. - (R)
4 Du hast mich in die Tiefe geworfen, in das Herz der Meere;
mich umschlossen die Fluten,
all deine Wellen und Wogen
schlugen �ber mir zusammen. - (R)
5 Ich dachte: Ich bin aus deiner N�he versto�en.
Wie kann ich deinen heiligen Tempel wieder erblicken?
6 Das Wasser reichte mir bis an die Kehle,
die Urflut umschloss mich. - (R)
8 Als mir der Atem schwand, dachte ich an den Herrn,
und mein Gebet drang zu dir, zu deinem heiligen Tempel.
10 Ich will dir opfern und laut dein Lob verk�nden.
Was ich gelobt habe, will ich erf�llen.
Vom Herrn kommt die Rettung. - R
Jahr II
Zur Lesung Auf seiner zweiten Missionsreise hat Paulus Galatien und
Phrygien durchwandert (Apg 16,6). Die dort gewonnenen Christen hat er
sp�ter nochmals besucht (Apg 18,23). Aber dann haben andere Missionare
in den galatischen Gemeinden Verwirrung gestiftet: Judenchristen, die
lehrten, auch die Heidenchristen m�ssen j�dische Vorschriften und
Gebr�uche beobachten; Paulus sei kein richtiger Apostel, und er habe
ihnen nicht das wahre und ganze Evangelium gebracht. Paulus hat die
Gefahr erkannt: hier ging es um mehr als um seine apostolische
Autorit�t; es ging um den Kern des Evangeliums, um die Frage, ob die
Erl�sungstat Jesu Christi gen�gt, oder ob menschliche Leistungen die
Gnade verdienen und erg�nzen m�ssen. Mit leidenschaftlicher Erregung
tritt Paulus im Galaterbrief f�r die Reinheit des Evangeliums und die
Freiheit der Gnade ein. Die Galater sollen wissen: Sie sind von Gott
berufen worden (V. 6), von dem Gott, der die Welt aus Nichts ins Dasein
gerufen hat, der Jesus von den Toten auferweckt und Paulus zum
bevollm�chtigten Boten des Evangeliums gemacht hat. Die Berufenen
stehen unter Gnade, nicht unter dem Gesetz. Das Evangelium ist die
Botschaft von Gottes Gr��e und von der Freiheit seiner Gnade. Das alte
Gesetz ist im Evangelium erf�llt und aufgehoben. - Zu 1,6: R�m 1,5-6;
Eph 1,6-8; 2,12-13. - Zu 1,10: 1 Thess 2,4. - Zu 1,12: 1 Kor 11,23;
15,1-6.
ERSTE LESUNG
Gal 1, 6-12
Ich habe das Evangelium nicht von einem Menschen �bernommen oder
gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater
Br�der!
^6Ich bin erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch
durch die Gnade Christi berufen hat, und dass ihr euch einem anderen
Evangelium zuwendet.
^7Doch es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die
euch verwirren und die das Evangelium Christi verf�lschen wollen.
^8Wer euch aber ein anderes Evangelium verk�ndigt, als wir euch
verk�ndigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir selbst es w�ren oder
ein Engel vom Himmel.
^9Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes
Evangelium verk�ndigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht.
^10Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um
Gott? Suche ich etwa Menschen zu gefallen? Wollte ich noch den Menschen
gefallen, dann w�re ich kein Knecht Christi.
^11Ich erkl�re euch, Br�der: Das Evangelium, das ich verk�ndigt habe,
stammt nicht von Menschen;
^12ich habe es ja nicht von einem Menschen �bernommen oder gelernt,
sondern durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen.
Antwortpsalm
Ps 111 (110), 1-2.7-8.9 u. 10c (R: Ps 105 [104], 7a. 8a)
R Der Herr ist unser Gott;
(GL neu 60, 1)
ewig denkt er an seinen Bund. - R
(Oder: Halleluja.)
1 Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen
VI. Ton
im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.
2 Gro� sind die Werke des Herrn,
kostbar allen, die sich an ihnen freuen. - (R)
7 Die Werke seiner H�nde sind gerecht und best�ndig,
all seine Gebote sind verl�sslich.
8 Sie stehen fest f�r immer und ewig,
geschaffen in Treue und Redlichkeit. - (R)
9 Er gew�hrte seinem Volk Erl�sung
und bestimmte seinen Bund f�r ewige Zeiten.
Furchtgebietend ist sein Name und heilig.
10c Sein Ruhm hat Bestand f�r immer. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 13, 34ac
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.
Zum Evangelium In dem Abschnitt 10,25 - 11,13 stellt Lukas drei
Hauptforderungen zusammen: 1. das Hauptgebot der Gottes- und
N�chstenliebe (10,25-37). 2. die Forderung nach dem einen Notwendigen,
n�mlich auf das Wort Gottes zu h�ren (10,38-42), und 3. die Forderung
des rechten Betens (11,1-13). Der heutige Abschnitt spricht vom Gesetz,
von der Liebe und vom ewigen Leben. Was muss ich tun? fragt der
Gesetzeslehrer zuerst (vgl. Lk 18,18), und dann: Und wer ist mein
N�chster? Auf die erste Frage gibt ihm die Antwort das Gesetz mit
seinem gro�en Gebot (vgl. Mk 12,28-33; Dtn 6,5 und Lev 19,18). Auf die
zweite antwortet Jesus mit dem Gleichnis vom guten Samariter. Dein
N�chster ist, wer deine Hilfe braucht. Ihm bist du der N�chste; auf
dein Tun kommt es an. Dem, der das Gute tut, wird im Endgericht das
ewige Leben zugesprochen. Der N�chste ist nicht nur der Mitmensch; es
ist der Mensch, in dem Gott mir begegnet und mich in seine Gemeinschaft
ruft. - Lk 6,27-38; 14,12-14; 15,4-7; Joh 13,1-35; 15,12-14; R�m
13,8-10; 15,7; Gal 5,14; 1 Kor 13; 1 Petr 1,22-25; 3,8-12; Phlm.
Evangelium
Lk 10, 25-37
Wer ist mein N�chster?
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
^25Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu
stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben
zu gewinnen?
^26Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort?
^27Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem
Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken,
und: Deinen N�chsten sollst du lieben wie dich selbst.
^28Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und
du wirst leben.
^29Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu
Jesus: Und wer ist mein N�chster?
^30Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach
Jericho hinab und wurde von R�ubern �berfallen. Sie pl�nderten ihn aus
und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und lie�en ihn halb tot
liegen.
^31Zuf�llig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging
weiter.
^32Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter.
^33Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn
sah, hatte er Mitleid,
^34ging zu ihm hin, goss �l und Wein auf seine Wunden und verband sie.
Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und
sorgte f�r ihn.
^35Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und
sagte: Sorge f�r ihn, und wenn du mehr f�r ihn brauchst, werde ich es
dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
^36Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der N�chste dessen
erwiesen, der von den R�ubern �berfallen wurde?
^37Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt
hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!
F�RBITTEN
Wir wollen zu Jesus Christus beten, der sich der Menschen angenommen
hat:
Dr�nge alle Christen, ihr Leben nach dem Gebot der Liebe auszurichten.
(Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Best�rke alle, die sich f�r einen Ausgleich zwischen Arm und Reich
einsetzen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Steh den Menschen bei, die unter der Last des Lebens leiden. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Durchdringe uns mit deiner Liebe, dass wir miteinander barmherzig
umgehen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Herr, unser Gott, du sendest den Geist der Liebe allen, die dich darum
bitten. Erh�re unser Gebet durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Jona fragt nicht, was Gott will und wer ihn n�tig hat, sondern was ihm
selbst Ruhe und Sicherheit bietet. So reist er �bers Mittelmeer statt
nach Osten, geht in die Wirtschaft statt in die Krankenh�user, mengt
sich unter die Gro�handelsvertreter, statt Kanzel und Katheder in
Gro�stadt zu suchen, oder: statt Kanzel und Katheder seines frommen
Selbstbewusstseins zu verlassen wegen der befohlenen Hilfsaktion im
Zentrum der Weltn�te. So w�hlt Jona heute die Freiheit. Freiheit hei�t
f�r ihn Befreiung vom Auftrag seines Herrn, Entfernung aus der
Lebensgemeinschaft mit Jesus. Freiheit hei�t Tarschisch, die Ferne, in
der nichts mehr an ihn erinnert, die Sicherheit, in der man sich selbst
leben kann ... Tarschisch wird uns nie befriedigen. Ninive bleibt unser
Auftrag, n�mlich die Bejahung der Aktion Gottes f�r die gro�e Weltnot
(H. W. Wolff).
Schott Tagesliturgie
Montag
3
Oktober 2016
* zur�ck
* weiter
* Montag der 27. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: C II, StB: III. Woche
[Montag, 03.10.2016____]
Perikopen
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