Zur Lesung Daniel in der L�wengrube: Jeder kennt das Bild; aber was
steckt dahinter? Es scheint sich um Vorg�nge zu handeln, die uns aus
der neueren Geschichte nur zu bekannt sind, nur dass heute die L�wen
nicht mehr in der Grube sitzen. Da sa�en sie schon in der Zeit des
Verfassers, in der Zeit der makkab�ischen Religionsk�mpfe nicht mehr.
Daniel stellt das gesetzestreue Judentum dar, das hei�t jene Gruppe von
Menschen, die ihrem Glauben und ihrer �berzeugung treu bleiben, auch
wenn es sich nicht lohnt. Daniel hat nicht provoziert; als er vom
Erlass des K�nigs h�rte, ging er in sein Haus (6,11). Aber dort waren
Fenster in der Richtung nach Jerusalem ge�ffnet, und dort betete Daniel
dreimal t�glich. Es ist seltsam, dass kein totalit�res System solche
offenen Fenster dulden kann; sie stehen im Widerspruch zum
unwandelbaren Gesetz der Meder und Perser, sie gef�hrden die Sicherheit
des geschlossenen Systems. 1 Makk 2,60; Hebr 11,33-34. - Zu 6,11: 1
K�n 8,44.48; Tob 3,11; Ps 5,8; 28,2; 55,18; 138,2; Mt 6,6.
ERSTE Lesung
Dan 6, 12-28
Mein Gott hat seinen Engel gesandt und den Rachen der L�wen verschlossen
Lesung aus dem Buch Daniel
In jenen Tagen
^12schlichen sich die obersten Beamten heran und fanden Daniel, wie er
zu seinem Gott betete und flehte.
^13Darauf gingen sie zum K�nig und erinnerten ihn an sein Verbot; sie
sagten: O K�nig, hast du nicht ein Verbot unterzeichnet, nach dem
jeder, der innerhalb von drei�ig Tagen an irgendeinen Gott oder
Menschen au�er an dich, K�nig, eine Bitte richtet, in die L�wengrube
geworfen werden soll? Der K�nig gab zur Antwort: Die Anordnung steht
fest nach dem unwandelbaren Gesetz der Meder und Perser.
^14Da berichteten sie dem K�nig: Daniel, einer von den verschleppten
Juden, achtet weder dich, K�nig, noch das Verbot, das du unterschrieben
hast, sondern verrichtet dreimal am Tag sein Gebet.
^15Als der K�nig das h�rte, war es ihm sehr peinlich, und er dachte
nach, wie er Daniel retten k�nne. Bis Sonnenuntergang bem�hte er sich,
ihn freizubekommen.
^16Doch jene M�nner best�rmten ihn und sagten: Bedenke, K�nig, es ist
bei den Medern und Persern Gesetz, dass jedes Verbot und Dekret, das
der K�nig erl�sst, unab�nderlich ist.
^17Darauf befahl der K�nig, Daniel herzubringen, und man warf ihn zu
den L�wen in die Grube. Der K�nig sagte noch zu Daniel: M�ge dein Gott,
dem du so unabl�ssig dienst, dich erretten.
^18Und man nahm einen gro�en Stein und w�lzte ihn auf die �ffnung der
Grube. Der K�nig versiegelte ihn mit seinem Siegel und den Siegeln
seiner Gro�en, um zu verhindern, dass an der Lage Daniels etwas
ver�ndert w�rde.
^19Dann ging der K�nig in seinen Palast; fastend verbrachte er die
Nacht; er lie� sich keine Speisen bringen und konnte keinen Schlaf
finden.
^20Fr�h am Morgen, als es gerade hell wurde, stand der K�nig auf und
ging in Eile zur L�wengrube.
^21Als er sich der Grube n�herte, rief er mit schmerzlicher Stimme nach
Daniel und fragte: Daniel, du Diener des lebendigen Gottes! Hat dein
Gott, dem du so unabl�ssig dienst, dich vor den L�wen erretten k�nnen?
^22Daniel antwortete ihm: O K�nig, m�gest du ewig leben.
^23Mein Gott hat seinen Engel gesandt und den Rachen der L�wen
verschlossen. Sie taten mir nichts zuleide; denn in seinen Augen war
ich schuldlos, und auch dir gegen�ber, K�nig, bin ich ohne Schuld.
^24Dar�ber war der K�nig hoch erfreut und befahl, Daniel aus der Grube
herauszuholen. So wurde Daniel aus der Grube herausgeholt; man fand an
ihm nicht die geringste Verletzung, denn er hatte seinem Gott vertraut.
^25Nun aber lie� der K�nig die M�nner herbeiholen, die Daniel verklagt
hatten, und lie� sie mit ihren Kindern und Frauen in die L�wengrube
werfen. Sie waren noch nicht am Boden der Grube angelangt, da st�rzten
sich die L�wen auf sie und zermalmten ihnen alle Knochen.
^26Daraufhin schrieb K�nig Darius an alle V�lker, Nationen und Sprachen
auf der ganzen Erde: Friede sei mit euch in F�lle!
^27Hiermit ordne ich an: Im ganzen Gebiet meines Reiches soll man vor
dem Gott Daniels zittern und sich vor ihm f�rchten. Denn er ist der
lebendige Gott; er lebt in Ewigkeit. Sein Reich geht niemals unter;
seine Herrschaft hat kein Ende.
^28Er rettet und befreit; er wirkt Zeichen und Wunder am Himmel und auf
der Erde; er hat Daniel aus den Tatzen der L�wen errettet.
Antwortpsalm
Dan 3, 68.69.70.71.72.73.74 (R: 68b)
68 Preist den Herrn, Tau und Schnee.
(GL neu 619, 2 oder 60, 1)
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
VI. Ton
69 Preist den Herrn, Eis und K�lte.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
70 Preist den Herrn, Raureif und Schnee.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
71 Preist den Herrn, ihr N�chte und Tage.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
72 Preist den Herrn, Licht und Dunkel.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
73 Preist den Herrn, ihr Blitze und Wolken.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
74 Die Erde preis den Herrn.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
Jahr II
Zur Lesung Babylon (Babel), die gro�e Stadt (18,2.21), ist eine
historische Tatsache und zugleich ein Mysterium. In der biblischen
�berlieferung ist Babel (so der hebr. Name) die Stadt des B�sen
schlechthin: Symbol der Macht, des Reichtums, des Hochmuts. Die
Propheten haben der m�chtigen Stadt und ihren G�ttern den Untergang
angedroht; die Armeen des Xerxes haben im Jahr 485 Babel zerst�rt;
heute ist es ein Ruinenfeld. Aber noch nach seinem Untergang bleibt
Babel in der j�dischen und christlichen �berlieferung das Symbol und
der Inbegriff aller gottfeindlichen M�chte. Babylon ist �berall da, wo
die M�chtigen dieser Erde den Kampf gegen das Volk Gottes (Jerusalem)
aufnehmen. Zur Zeit der Offenbarung des Johannes hei�t diese Macht Rom.
Das kaiserliche Rom ist die gro�e Hure, bei der sich die V�lker der
Erde und ihre G�tter ein Stelldichein geben. Schon der Engel in Offb
14,8 hat ihr den Untergang angek�ndigt, in Offb 17 wurde noch ihre
verderbenschwangere Herrlichkeit geschildert, jetzt aber wird ihr das
unmittelbar drohende Ende angesagt: Man wird sie nicht mehr finden
(18,21). - Der Untergang des alten Rom war nicht der Untergang der
Welt, so wenig wie die Zerst�rung Jerusalems. Diese Ereignisse sind
Vorboten und wohl auch schon Teil des gro�en Weltgerichts; sie
erschrecken mit ihrem grellen Licht (vgl. 18,1) die Bewohner der Erde.
Wenn der Rauch der Stadt in alle Ewigkeit aufsteigt (19,3), so sollen
wir verstehen, dass auch noch von der gerichteten Welt ein seltsam
verschleiertes Halleluja erklingt, das sich mit dem Lobsang der Engel
und Heiligen vermischt. - Zu 18,1-2: Ez 43,2; Jes 13,21-22; Jer 50,39.
- Zu 18,21-23: Jer 51,63-64; 25,8-10; Jes 23,8; Nah 3,4; Mt 23,35. - Zu
19,1-3: Ps 19,10; Dtn 32,43; Jes 34,10.
ERSTE Lesung
Offb 18, 1-2.21-23; 19,1-3.9a
Gefallen, gefallen ist Babylon
Lesung aus der Offenbarung des Johannes
^1Ich, Johannes, sah einen anderen Engel aus dem Himmel herabsteigen;
er hatte gro�e Macht, und die Erde leuchtete auf von seiner
Herrlichkeit.
^2Und er rief mit gewaltiger Stimme: Gefallen, gefallen ist Babylon,
die Gro�e! Zur Wohnung von D�monen ist sie geworden, zur Behausung
aller unreinen Geister und zum Schlupfwinkel aller unreinen und
abscheulichen V�gel.
^21Dann hob ein gewaltiger Engel einen Stein auf, so gro� wie ein
M�hlstein; er warf ihn ins Meer und rief: So wird Babylon, die gro�e
Stadt, mit Wucht hinabgeworfen werden, und man wird sie nicht mehr
finden.
^22Die Musik von Harfenspielern und S�ngern, von Fl�tenspielern und
Trompetern h�rt man nicht mehr in dir. Einen kundigen Handwerker gibt
es nicht mehr in dir. Das Ger�usch des M�hlsteins h�rt man nicht mehr
in dir.
^23Das Licht der Lampe scheint nicht mehr in dir. Die Stimme von Braut
und Br�utigam h�rt man nicht mehr in dir. Deine Kaufleute waren die
Gro�en der Erde, deine Zauberei verf�hrte alle V�lker.
^1Danach h�rte ich etwas wie den lauten Ruf einer gro�en Schar im
Himmel: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht ist bei
unserm Gott.
^2Seine Urteile sind wahr und gerecht. Er hat die gro�e Hure gerichtet,
die mit ihrer Unzucht die Erde verdorben hat. Er hat Rache genommen f�r
das Blut seiner Knechte, das an ihren H�nden klebte.
^3Noch einmal riefen sie: Halleluja! Der Rauch der Stadt steigt auf in
alle Ewigkeit.
^9aJemand sagte zu mir: Schreib auf: Selig, wer zum Hochzeitsmahl des
Lammes eingeladen ist.
Antwortpsalm
Ps 100 (99), 2-3.4-5 (R: vgl. Offb 19, 9a)
R Selig, wer zum Mahl des Lammes geladen ist. - R
(GL neu 56, 1)
2 Dient dem Herrn mit Freude!
V. Ton
Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
3 Erkennt: Der Herr allein ist Gott.
Er hat uns geschaffen wir sind sein Eigentum,
sein Volk und die Herde seiner Weide. - (R)
4 Tretet mit Dank durch seine Tore ein!
Kommt mit Lobgesang in die Vorh�fe seines Tempels!
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5 Denn der Herr ist g�tig,
ewig w�hrt seine Huld,
von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Lk 21, 28
Halleluja. Halleluja.
Richtet euch auf, und erhebt euer Haupt;
denn eure Erl�sung ist nahe.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Zerst�rung Jerusalems und das Kommen des
Menschensohnes sind der Inhalt des heutigen Evangeliums
(21,20-24.25-28). Der Untergang Jerusalems wird von Lukas entschiedener
als von Matth�us und Markus als Strafgericht gedeutet (Tage der
Vergeltung, V. 22; Zorn Gottes, V. 23). Jerusalem erleidet das gleiche
Schicksal wie andere St�dte des B�sen und des Unglaubens. Das Gericht
�ber Jerusalem ist noch nicht das Weltgericht; es gibt danach noch eine
weitere Epoche der Weltgeschichte: die Zeit der Heiden (V. 24): �ber
deren Dauer wird nichts gesagt. Die kosmischen Katastrophen, die dem
Kommen des Menschensohnes unmittelbar vorausgehen, stehen in keiner
zeitlichen Beziehung zum Untergang Jerusalems; Lukas beginnt diesen
Abschnitt (V. 25-28) ohne jede Zeitangabe (dagegen Mt 24,29: Sofort
...). - Die J�nger Jesu sollen begreifen, in welchem Augenblick der
Weltgeschichte sie leben: Es ist die Zeit der Heiden, die Jerusalem
zertreten haben (V. 24) und die J�nger Jesu verfolgen werden; und es
ist die Zeit nach dem Gericht �ber Jerusalem. Das n�chste gro�e
Ereignis wird das Kommen des Menschensohnes sein. Er wird kommen, man
wird ihn sehen (V. 27). Es wird ein unverkennbares und endg�ltiges
Eingreifen in die Geschichte sein, die im Kommen des Menschensohnes ihr
Ende und ihr Ziel erreicht. - Zu 21,20-24: Mt 24,15-22; Mk 13,14-20;
Dtn 32,35; Jes 63,18; Offb 11,2; Sach 12,3. - Zu 21,25-28: Mt 24,29-31;
Mk 13,24-27; Lk 17,26-30; Jes 34,3; Dan 7,13; Mt 26,64.
Evangelium
Lk 21, 20-28
Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden
sich erf�llen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen J�ngern:
^20Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen
wird, dann k�nnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verw�stet
wird.
^21Dann sollen die Bewohner von Jud�a in die Berge fliehen; wer in der
Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in
die Stadt gehen.
^22Denn das sind die Tage der Vergeltung, an denen alles in Erf�llung
gehen soll, was in der Schrift steht.
^23Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind
stillen. Denn eine gro�e Not wird �ber das Land hereinbrechen: Der Zorn
Gottes wird �ber dieses Volk kommen.
^24Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man
sie in alle L�nder verschleppen, und Jerusalem wird von den Heiden
zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erf�llen.
^25Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und
auf der Erde werden die V�lker best�rzt und ratlos sein �ber das Toben
und Donnern des Meeres.
^26Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge,
die �ber die Erde kommen; denn die Kr�fte des Himmels werden
ersch�ttert werden.
^27Dann wird man den Menschensohn mit gro�er Macht und Herrlichkeit auf
einer Wolke kommen sehen.
^28Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure
H�upter; denn eure Erl�sung ist nahe.
F�RBITTEN
Zu Jesus Christus, dem Herrn von Zeit und Ewigkeit, beten wir:
Mach alle Christen hellh�rig, dass sie die Botschaft vom kommenden
Gericht nicht �berh�ren.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Gib den Herrschern dieser Welt Gedanken des Friedens.
Tr�ste die Leidenden mit deinen Verhei�ungen.
Lass uns deine Wiederkunft freudig erwarten.
Denn du, Herr, wirst einst kommen, um unsere Erl�sung zu vollenden. Dir
sei Ruhm und Ehre in Ewigkeit. A.: Amen.
Die Sonne, die mich heute bescheint, hat dem ersten Menschen
geleuchtet. Es ist die Sonne Homers ebenso wie die Sonne Davids. Sie
ging �ber Sodoma unter, sie ist die Sonne des Karfreitags und die Sonne
des Ostertags; die gleiche Sonne wird das Ende unserer Welt sehen.
Warum schauen wir sie nicht mit ehrf�rchtigem Schauer? (Josef Eger).
Im Blick auf die kommenden N�te sagt Jesus nicht: Wenn ihr merkt, dass
dies alles auf euch zukommt, dann geht in Deckung, dann igelt euch ein,
dann legt euch platt auf den Boden!, sondern er sagt: Wenn es ganz
schwer f�r euch wird, dann erhebt eure H�upter, weil sich eure Erl�sung
naht! Warum richtet sich der Glaube so auf? Warum kennt er dieses
hochgemute Schreiten angesichts der Wetter? Weil er um einen anderen
Schritt wei�, der in eben diesen Wettern auf uns zukommt, weil die
Wetter nie allein kommen und weil es eine Stimme gibt, die in allen
St�rmen nach uns ruft, und eine Hand, die uns in jedem Dunkel h�lt
(Helmut Thielicke).
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
24
November 2016
* zur�ck
* weiter
* Donnerstag der 34. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: C II, StB: II. Woche
[Donnerstag, 24.11.2016]
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