Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. (MB 307, 8)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Die Judenfrage ist f�r den Apostel Paulus eine theologische
Frage, die in den Kapiteln 1-8 immer wieder aufklang und in Kapitel
9-11 ausf�hrlich behandelt wird. Im Evangelium wird die Gerechtigkeit
Gottes offenbar; es rettet jeden, der glaubt, zuerst den Juden, ebenso
den Griechen (vgl. 1,16-17). Nun hat aber Israel weder das alte Gesetz
erf�llt noch das messianische Heil angenommen; so stellt sich f�r
Paulus die dr�ckende Frage: Wenn jedoch einige Gott die Treue gebrochen
haben, wird dann etwa ihre Untreue die Treue Gottes aufheben? (3,3).
Das kann nicht sein. Gott ist treu, und er hat sich mit diesem Volk so
tief eingelassen, dass er sich nicht mehr endg�ltig von ihm
zur�ckziehen kann. Stolz und Schmerz sprechen aus der Aufz�hlung der
gro�en Vorrechte Israels, die darin gipfeln, dass aus Israel der
Messias kommt. Stolz, weil Paulus selbst zu diesem Volk geh�rt;
Schmerz, weil der Unglaube (der Treubruch) des Bundesvolkes die alten
Vorrechte und Hoffnungen zunichte zu machen scheint. Wie einst Mose (Ex
32,31-32), so bietet Paulus sich selbst als Opfer dar, um seine Br�der
zu retten. Die gegenw�rtige Situation und das k�nftige Schicksal dieses
Volkes ist das Problem der drei folgenden Kapitel. - Zu 9,4: Gen 32,29;
Ex 4,22; Dtn 7,6; 14,1; Ex 24,16; 25,8; Dtn 4,7; R�m 3,2; 2 Sam 7,1-17;
Gen 15; Ex 24,7-8; Ps 89,30-38; 9,5; Mt 1,1-17; R�m 1,3.
ERSTE Lesung
R�m 9, 1-5
Ich m�chte selber verflucht sein um meiner Br�der willen
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die R�mer
Br�der!
^1Ich sage in Christus die Wahrheit und l�ge nicht, und mein Gewissen
bezeugt es mir im Heiligen Geist:
^2Ich bin voll Trauer, unabl�ssig leidet mein Herz.
^3Ja, ich m�chte selber verflucht und von Christus getrennt sein um
meiner Br�der willen, die der Abstammung nach mit mir verbunden sind.
^4Sie sind Israeliten; damit haben sie die Sohnschaft, die
Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihnen ist das Gesetz gegeben, der
Gottesdienst und die Verhei�ungen,
^5sie haben die V�ter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der
Christus, der �ber allem als Gott steht, er ist gepriesen in Ewigkeit.
Amen.
Antwortpsalm
Ps 147, 12-13.14-15.19-20 (R: 12a)
R Jerusalem preise den Herrn! - R
(GL neu 78, 1)
12 Jerusalem preise den Herrn,
V. Ton
lobsinge, Zion, deinem Gott!
13 Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht,
die Kinder in deiner Mitte gesegnet. - (R)
14 Er verschafft deinen Grenzen Frieden
und s�ttigt dich mit bestem Weizen.
15 Er sendet sein Wort zur Erde,
rasch eilt sein Befehl dahin. - (R)
19 Er verk�ndet Jakob sein Wort,
Israel seine Gesetze und Rechte.
20 An keinem andern Volk hat er so gehandelt,
keinem sonst seine Rechte verk�ndet. - R
Jahr II
Zur Lesung In Philippi, einer Stadt und r�mischen Milit�rkolonie in
Mazedonien, hat Paulus eine Christengemeinde gegr�ndet, als er im Jahr
50 oder 51 zum ersten Mal europ�ischen Boden betrat. Den Brief an die
Philipper hat er vielleicht ums Jahr 55 in Ephesus geschrieben. Mit
Gru� und Segen (V. 1-2), Dank und F�rbitte (V. 3-6 und 9-11) beginnt
dieser Brief. Die Verse 7-8 werfen ein erstes Licht auf die Situation:
der Apostel schreibt aus dem Gef�ngnis. Auch das ist f�r ihn Grund zum
Danken, es ist die Gnade, die ihm gew�hrt ist und an der auch die
Philipper teilhaben. Vom ersten Tag an bis jetzt (V. 5) besteht diese
Gemeinschaft, die zwar auch gef�hlsbetont ist, aber ihren tragenden
Grund im gemeinsamen Einsatz f�r das Evangelium hat. Die Gemeinschaft
bew�hrt sich in Gefahr und Leiden. Auch im Gef�ngnis wei� Paulus sich
f�r die Gemeinde verantwortlich. Eine leichte Sorge ist zu sp�ren, ob
in der Situation der Verfolgung alle Heiligen in Christus Jesus (V. 1)
standhalten werden. Von jetzt an bis zum Tag Christi Jesu legt er das
gute Werk mit Vertrauen in die H�nde dessen, der es begonnen hat. - Zu
1,1-2: Apg 16,12-40; 20,1-6; 1 Kor 1,2.30; R�m 1,7. - Zu 1,6 und 10:
Phil 3,20; 1 Thess 2,19; 3,13; 1 Kor 15,23. - Zu 1,9-11: Kol 2,2;
3,9-10; Eph 1,17; R�m 3,20.
ERSTE Lesung
Phil 1, 1-11
Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es
auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
^1Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in
Christus Jesus, die in Philippi sind, mit ihren Bisch�fen und Diakonen.
^2Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn
Jesus Christus.
^3Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich an euch denke;
^4immer, wenn ich f�r euch alle bete, tue ich es mit Freude
^5und danke Gott daf�r, dass ihr euch gemeinsam f�r das Evangelium
eingesetzt habt vom ersten Tag an bis jetzt.
^6Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen
hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu.
^7Es ist nur recht, dass ich so �ber euch alle denke, weil ich euch ins
Herz geschlossen habe. Denn ihr alle habt Anteil an der Gnade, die mir
durch meine Gefangenschaft und die Verteidigung und Bekr�ftigung des
Evangeliums gew�hrt ist.
^8Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne mit der
herzlichen Liebe, die Christus Jesus zu euch hat.
^9Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher an Einsicht
und Verst�ndnis wird,
^10damit ihr beurteilen k�nnt, worauf es ankommt. Dann werdet ihr rein
und ohne Tadel sein f�r den Tag Christi,
^11reich an der Frucht der Gerechtigkeit, die Jesus Christus gibt, zur
Ehre und zum Lob Gottes.
Antwortpsalm
Ps 111 (110), 1-2.3-4.5-6 (R: 2a)
R Gro� sind die Werke des Herrn. - R
(GL neu 51, 1 oder 60, 1)
(Oder: Halleluja.)
1 Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen
I. oder VI. Ton
im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.
2 Gro� sind die Werke des Herrn,
kostbar allen, die sich an ihnen freuen. - (R)
3 Er waltet in Hoheit und Pracht,
seine Gerechtigkeit hat Bestand f�r immer.
4 Er hat ein Ged�chtnis an seine Wunder gestiftet,
der Herr ist gn�dig und barmherzig. - (R)
5 Er gibt denen Speise, die ihn f�rchten,
an seinen Bund denkt er auf ewig.
6 Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan,
um ihm das Erbe der V�lker zu geben. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 10, 27
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Meine Schafe h�ren auf meine Stimme;
ich kenne sie, und sie folgen mir.
Halleluja.
Zum Evangelium Nicht nur bei S�ndern ist Jesus eingekehrt; das
Lukasevangelium berichtet wiederholt von Besuchen Jesu bei Pharis�ern.
Er ist der gro�e Besucher; durch ihn hat Gott die Welt besucht und
erl�st (vgl. Lk 1,68). Lk 14,1-24 k�nnte man das Kapitel der Tischreden
nennen. Sie beginnen mit der Schulfrage, ob es erlaubt ist, am Sabbat
zu heilen (14,3), und schlie�en mit dem Gleichnis vom himmlischen
Gastmahl (14,15-24). - Die Frage, ob man am Sabbat heilen darf, w�rde
bei den Gesetzeslehrern etwa lauten: Wie krank muss ein Mensch sein,
damit seinetwegen das Sabbatgebot �bertreten werden darf? Sie haben den
Tag der Ruhe und Freiheit zu einem Tag �ngstlicher Gesetzesbeobachtung
gemacht (wie manche Christen den Sonntag). Jesus stellt den Sabbat
wieder in den Dienst des Menschen; es soll ein Tag der Freude und der
Vollendung sein, an dem der Mensch von Gottes erbarmender Liebe nicht
nur h�rt, sondern sie am eigenen Leib erf�hrt. - Lk 6,6-11; 7,36;
11,37; 13,15-16; Mt 12,11; Joh 7,23; Ex 23,12; Dtn 5,14-15; Gen 2,3.
Evangelium
Lk 14, 1-6
Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen f�llt,
nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat?
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
^1Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines f�hrenden Pharis�ers zum
Essen kam, beobachtete man ihn genau.
^2Da stand auf einmal ein Mann vor ihm, der an Wassersucht litt.
^3Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharis�er und fragte:
Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht?
^4Sie schwiegen. Da ber�hrte er den Mann, heilte ihn und lie� ihn
gehen.
^5Zu ihnen aber sagte er: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen
Ochsen, der in den Brunnen f�llt, nicht sofort herausziehen, auch am
Sabbat?
^6Darauf konnten sie ihm nichts erwidern.
F�RBITTEN
Zu Jesus Christus, der sich der Leidenden erbarmte, beten wir:
Leite alle Christen an, die Not ihrer Mitmenschen tatkr�ftig zu
lindern.
A.: Herr, erh�re uns.
Hilf allen, die �ber andere entscheiden, gerecht zu urteilen.
Schenke allen unheilbar Kranken Tapferkeit, ihr Leid als dein Kreuz
anzunehmen.
F�hre die Verstorbenen zur Herrlichkeit des neuen Lebens.
Herr, unser Gott, bei dir z�hlen Barmherzigkeit und Liebe. Gib, dass
wir unseren Mitmenschen schenken, was wir selbst empfangen haben durch
Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Es gab einmal eine Zeit, in der die Kirche sehr m�chtig war. Das war
damals, als die Christen sich noch freuten, wenn sie f�r wert erachtet
wurden, f�r ihren Glauben zu leiden. In jenen Tagen war die Kirche
nicht nur ein Thermometer, das die Ideen und Grunds�tze der
�ffentlichen Meinung anzeigte; sie war der Thermostat, der die Sitten
der Gesellschaft regelte. In jeder Stadt, in die die fr�hen Christen
kamen, wurden die Machtverh�ltnisse gest�rt, und die Machthaber
versuchten sofort, sie als Friedensst�rer und fremde Agitatoren zu
�berf�hren. Aber sie blieben bei ihrer �berzeugung, eine Siedlung des
Himmels zu sein und Gott mehr gehorchen zu m�ssen als den Menschen
(Martin Luther King, Brief aus dem Gef�ngnis in Birmingham).
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