Zur Lesung Im zweiten Teil des Buches Baruch (3,9 - 5,9) werden zuerst
die Ursachen aufgezeigt, weshalb Israel ins Ungl�ck geraten ist (3,9 -
4,4). Es hat die Quellen der Weisheit, das hei�t Gott selbst,
verlassen. Der Vorzug Israels war es gewesen, dass Gott ihm die
Weisheit gegeben hat; im Buch der g�ttlichen Gebote ist die Weisheit zu
den Menschen gekommen (3,38; 4,1). Aber auch jetzt noch ist Gott treu;
er denkt an sein Volk, das hei�t, er will es retten, wie er es einst
aus der �gyptischen Knechtschaft befreit hat. Auch das Volk der
sp�teren Zeit, dem fremde Herrscher seinen kostbarsten Besitz, den
Jahweglauben, entrei�en wollen, soll wissen, dass es Israel ist. Was
kann Israel in der Zeit der Not tun? Zu seinem Gott zur�ckkehren, zu
ihm schreien (4,21.27), sich auf ihn verlassen (4,30). - Ex 2,24; Jes
60,1-5; 50,1; 52,3; Dtn 32,5.10.15.17; Jes 1,2; Klgl 1,1-2; Jes 40,1-2.
ERSTE Lesung
Bar 4, 5-12.27-29
Er, der �ber euch das Unheil gebracht hat, wird euch ewige Freude bringen
Lesung aus dem Buch Baruch
^5Hab Vertrauen, mein Volk, du tr�gst den Namen Israel.
^6Ihr wurdet verkauft an die V�lker, doch nicht zur Vernichtung. Weil
ihr Gott erz�rnt habt, wurdet ihr den Feinden preisgegeben.
^7Denn ihr habt euren Sch�pfer zum Zorn gereizt, da ihr den D�monen und
nicht Gott Opfer darbrachtet.
^8Euren Ern�hrer habt ihr vergessen, den ewigen Gott. Ihr habt auch
Jerusalem betr�bt, die euch aufzog.
^9Denn sie hat mit angesehen, wie Gottes Zorn �ber euch hereinbrach; da
sprach sie: H�rt, ihr Nachbarn Zions! Gott hat gro�es Leid �ber mich
gebracht.
^10Denn ich musste sehen, dass meine S�hne und T�chter verschleppt
wurden, wie es der Ewige �ber sie verh�ngt hat.
^11Mit Freude habe ich sie gro�gezogen, mit Weinen und Klagen musste
ich sie ziehen lassen.
^12Keiner juble, dass ich Witwe bin und von so vielen verlassen; der
S�nden meiner Kinder wegen bin ich vereinsamt, denn sie sind abgewichen
vom Gesetz Gottes.
^27Habt Vertrauen, meine Kinder, schreit zu Gott! Denn er, der es
verh�ngt hat, wird wieder an euch denken.
^28Wie euer Sinn auf den Abfall von Gott gerichtet war, so zeigt nun
zehnfachen Eifer, umzukehren und ihn zu suchen.
^29Er, der �ber euch das Unheil gebracht hat, wird mit eurer Rettung
euch ewige Freude bringen.
Antwortpsalm
Ps 69 (68), 33-34.35-36b.36c-37 (R: 34a)
R Der Herr h�rt auf die Armen. - R
(GL neu 64, 1)
33 Schaut her, ihr Gebeugten, und freut euch;
II. Ton
ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!
34 Denn der Herr h�rt auf die Armen,
er verachtet die Gefangenen nicht. - (R)
35 Himmel und Erde sollen ihn r�hmen,
die Meere und was sich in ihnen regt.
36ab Denn Gott wird Zion retten,
wird Judas St�dte neu erbauen. - (R)
36c Seine Knechte werden dort wohnen
und das Land besitzen,
37 ihre Nachkommen sollen es erben;
wer seinen Namen liebt, soll darin wohnen.
R Der Herr h�rt auf die Armen.
Jahr II
Zur Lesung Die beiden Gottesreden (Kap. 38-41) haben nicht auf die
Frage geantwortet, warum Ijob so schreckliches Ungl�ck erleiden muss.
Sie haben aber auch den Freunden nicht Recht gegeben, die Gott nur als
gerechten Vergelter verstanden. Alle Gesch�pfe Gottes, von der Welt der
Gestirne bis zum Nilpferd, geben Zeugnis von Gottes Macht und Weisheit.
In dieser Welt Gottes steht auch der Mensch und sein Schicksal. Nicht
von au�en her werden die Probleme gel�st, sondern im Innern des
Menschen, der sich vor Gottes Gr��e beugt und an seine G�te glaubt. -
Das Buch Ijob gibt dem Problem des Leidens keine neue
logisch-theologisch klare L�sung. Es geht aber �ber Ezechiel hinaus,
indem es eine vereinfachende Vergeltungslehre als unzureichend ablehnt.
Von hier ist noch ein weiter Weg bis zu der Antwort, die Jesus durch
sein eigenes Leid gegeben hat. - Ijob 38,2; Jdt 8,12-14; Ps 128,6; Gen
25,8; 35,29.
ERSTE Lesung
Ijob 42, 1-3.5-6.12-17 (1-3.5-6.12-16)
Jetzt hat mein Auge dich geschaut; darum widerrufe ich und atme auf
Lesung aus dem Buch Ijob
^1Ijob antwortete dem Herrn und sprach:
^2Ich hab erkannt, dass du alles vermagst; kein Vorhaben ist dir
verwehrt.
^3Wer ist es, der ohne Einsicht den Rat verdunkelt? So habe ich denn im
Unverstand geredet �ber Dinge, die zu wunderbar f�r mich und
unbegreiflich sind.
^5Vom H�rensagen nur hatte ich von dir vernommen; jetzt aber hat mein
Auge dich geschaut.
^6Darum widerrufe ich und atme auf, in Staub und Asche.
^12Der Herr aber segnete die sp�tere Lebenszeit Ijobs mehr als seine
fr�here. Er besa� vierzehntausend Schafe, sechstausend Kamele, tausend
Joch Rinder und tausend Esel.
^13Auch bekam er sieben S�hne und drei T�chter.
^14Die erste nannte er Jemima, die zweite Kezia und die dritte
Keren-Happuch.
^15Man fand im ganzen Land keine sch�neren Frauen als die T�chter
Ijobs; ihr Vater gab ihnen Erbbesitz unter ihren Br�dern.
^16Ijob lebte danach noch hundertvierzig Jahre; er sah seine Kinder und
Kindeskinder, vier Geschlechter.
^17Dann starb Ijob, hochbetagt und satt an Lebenstagen.
Antwortpsalm
Ps 119 (118), 66 u. 71.75 u. 91.125 u. 130 (R: 135a)
R Herr, lass dein Angesicht leuchten �ber deinem Knecht! - R
(GL neu 46, 1)
66 Lehre mich Erkenntnis und rechtes Urteil!
II. Ton
Ich vertraue auf deine Gebote.
71 Dass ich gedem�tigt wurde, war f�r mich gut;
denn so lernte ich deine Gesetze. - (R)
75 Herr, ich wei�, dass deine Entscheide gerecht sind;
du hast mich gebeugt, weil du treu f�r mich sorgst.
91 Nach deiner Ordnung bestehen sie bis heute,
und dir ist alles dienstbar. - (R)
125 Ich bin dein Knecht. Gib mir Einsicht,
damit ich verstehe, was du gebietest.
130 Die Erkl�rung deiner Worte bringt Erleuchtung,
den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Mt 11,25
Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unm�ndigen offenbart.
Halleluja.
Zum Evangelium Das heutige Evangelium hat deutlich zwei Teile: 1. die
R�ckkehr der 70 J�nger (V. 17-20), 2. Jesu Dank an den Vater (V.
21-24). Jesus hatte den J�ngern keine gro�en Erfolge verhei�en. Was die
J�nger bei ihrer R�ckkehr mit so viel Freude und geheimem Stolz
berichten, sind in Wirklichkeit keine Missionserfolge. Sie haben
D�monen ausgetrieben, obwohl sie nach 10,9 nur den Auftrag hatten,
Kranke zu heilen: aber die J�nger verstehen auch die D�monenaustreibung
als Krankenheilung. Jesus selbst sieht hinter den sichtbaren
Machterweisen das eigentliche Geschehen: die Niederlage des B�sen, das
Aufbrechen der Gottesherrschaft. Dass die J�nger im Dienst Gottes
stehen d�rfen und wie Jesus selbst von Gott best�tigt werden, dar�ber
sollen sie sich freuen. Jesus, der als wirklicher Mensch Augenblicke
gro�er innerer Bewegung durchlebt hat, erbebt beim Gedanken an die
anbrechende Gottesherrschaft und an die Rolle, die ihm und seinen
J�ngern dabei zukommt. Sein Dank an den Vater weitet sich zu einem
feierlichen Bekenntnis, das die Tiefen Gottes und den Plan seiner Liebe
sichtbar macht. - Zu 10,17-20: Apg 3,16; Jes 14,12; Joh 12,31-32; Offb
12,9; Ps 91,13; Mk 16,18; Offb 20,12. - Zu 10,21-22: Mt 11,25-27. - Zu
10,23-24: Mt 13,16-17.
EVANGELIUM
Lk 10, 17-24
Freut euch dar�ber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
^17kehrten die Zweiundsiebzig zur�ck und berichteten voll Freude: Herr,
sogar die D�monen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen.
^18Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel
fallen.
^19Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und
Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu �berwinden.
Nichts wird euch schaden k�nnen.
^20Doch freut euch nicht dar�ber, dass euch die Geister gehorchen,
sondern freut euch dar�ber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind.
^21In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erf�llt, voll Freude
aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all
das den Weisen und Klugen verborgen, den Unm�ndigen aber offenbart
hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
^22Mir ist von meinem Vater alles �bergeben worden; niemand wei�, wer
der Sohn ist, nur der Vater, und niemand wei�, wer der Vater ist, nur
der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
^23Jesus wandte sich an die J�nger und sagte zu ihnen allein: Selig
sind die, deren Augen sehen, was ihr seht.
^24Ich sage euch: Viele Propheten und K�nige wollten sehen, was ihr
seht, und haben es nicht gesehen, und wollten h�ren, was ihr h�rt, und
haben es nicht geh�rt.
F�rbitten
Durch Jesus Christus gehen Gottes Verhei�ungen in Erf�llung. Ihn bitten
wir:
St�rke unsere Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.
(Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�rdere alles, was Schranken der Vorurteile und des Hasses zwischen den
Menschen beseitigt. (Stille) Christus, h�re uns.
Steh den Sterbenden in ihrer Todesstunde zur Seite. (Stille) Christus,
h�re uns.
Schreibe auch unsere Namen in das Buch des Lebens. (Stille) Christus,
h�re uns.
Barmherziger Gott, du hast deinen Sohn zum Mittler des Neuen Bundes
gemacht. Erh�re unsere Bitten durch ihn, Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Niemand kennt den Sohn als der Vater; diese Gewissheit, nur vom Vater
getragen, nur von ihm ergriffen und in Besitz genommen zu sein, ganz
und gar seinem Blick ge�ffnet und seinem Handeln �bergeben zu sein, das
ist die ganze Kraft Jesu, seine einzige Kraft. Von dem Augenblick an,
da er so vom Vater lebt, kann ihm alles fehlen, kann er vierzig Tage
ohne Nahrung existieren; er lebt allein von der Nahrung, ohne die er
nicht sein kann: der best�ndigen Verbindung mit seinem Vater, der
Freude, ihm ganz und ausschlie�lich anzugeh�ren ...
Wenn das ganze Alte Testament uns offenbart, dass Gott ein Gott ist,
der rettet und vom �bel erl�st, ein Gott, der den Schrei der Elenden
h�rt, so offenbart uns das Evangelium das Geheimnis dieses Mitgef�hls
im Herzen des Sohnes Gottes in der Danksagung vor dem Vater. W�hrend
unsere Freuden uns in unsere Ichsucht einzuschlie�en drohen, sich um
uns wie ein Panzer legen, der den verzweifelten Br�dern jeden Zugang
versperrt, ist die Freude Jesu Christi und die Danksagung dessen, der
auf Erden nicht das Geringste zu Eigen besa� und sein Leben lang keine
Zeit hatte, um an sich zu denken - die Danksagung dieses ganz
ge�ffneten und hingegeben Herzens -, nur darauf bedacht, dass auch wir
unsererseits bereit sind, ihm unser Herz und unser Leben zu �ffnen,
damit er uns den Vater und seine Freude zeige und uns mit hineinnehme
in den Jubel des Sohnes (Jacques Guillet).
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