Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 316, 31)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung In den Versen 22-23 werden die Eigenschaften der Weisheit
aufgez�hlt. Der Verfasser �bernimmt eine Reihe von Ausdr�cken aus der
griechischen Philosophie; dem Geschmack seiner griechisch sprechenden
Umwelt entspricht auch die Liebe zur H�ufung von W�rtern ohne scharfe
Scheidung der einzelnen Begriffe und ohne eine strenge logische
Ordnung. Es sind im Ganzen einundzwanzig Eigenschaften der Weisheit,
die aufgez�hlt werden; das galt f�r die Zahlenmystik jener Tage als
eine vollkommene Zahl (3 mal 7). Nat�rlich ist von der g�ttlichen
Weisheit die Rede, nicht etwa von menschlicher Weisheit. Die Frage, ob
hier g�ttliche Personen unterschieden werden (Gott - Weisheit - Geist),
ist mit Sicherheit zu verneinen; der Verfasser spricht von g�ttlichen
Eigenschaften, nicht von g�ttlichen Personen. Aber die Art, wie er
davon spricht, hat tats�chlich den Boden f�r die Offenbarung des Neuen
Testaments bereitet. - Hebr 1,2-3; Jak 3,17; Weish 9,11; 1,6-10; Sir
24,3; Joh 1,9; Kol 1,15; Ps 102,27-28; 104,30.
ERSTE Lesung
Weish 7, 22 - 8, 1
Die Weisheit ist der Widerschein des ewigen Lichts, der ungetr�bte
Spiegel von Gottes Kraft
Lesung aus dem Buch der Weisheit
^22In der Weisheit ist ein Geist, gedankenvoll, heilig, einzigartig,
mannigfaltig, zart, beweglich, durchdringend, unbefleckt, klar,
unverletzlich, das Gute liebend, scharf,
^23nicht zu hemmen, wohlt�tig, menschenfreundlich, fest, sicher, ohne
Sorge, alles verm�gend, alles �berwachend und alle Geister
durchdringend, die denkenden, reinen und zartesten.
^24Denn die Weisheit ist beweglicher als alle Bewegung; in ihrer
Reinheit durchdringt und erf�llt sie alles.
^25Sie ist ein Hauch der Kraft Gottes und reiner Ausfluss der
Herrlichkeit des Allherrschers; darum f�llt kein Schatten auf sie.
^26Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts, der ungetr�bte Spiegel
von Gottes Kraft, das Bild seiner Vollkommenheit.
^27Sie ist nur eine und vermag doch alles; ohne sich zu �ndern,
erneuert sie alles. Von Geschlecht zu Geschlecht tritt sie in heilige
Seelen ein und schafft Freunde Gottes und Propheten;
^28denn Gott liebt nur den, der mit der Weisheit zusammenwohnt.
^29Sie ist sch�ner als die Sonne und �bertrifft jedes Sternbild. Sie
ist strahlender als das Licht;
^30denn diesem folgt die Nacht, doch �ber die Weisheit siegt keine
Schlechtigkeit.
^1Machtvoll entfaltet sie ihre Kraft von einem Ende zum andern und
durchwaltet voll G�te das All.
Antwortpsalm
Ps 119 (118), 89-90.91 u. 130.135 u. 175 (R: 89a)
R Herr, dein Wort bleibt auf ewig. - R
(GL neu 312, 7)
89 Herr, dein Wort bleibt auf ewig,
II. Ton
es steht fest wie der Himmel.
90 Deine Treue w�hrt von Geschlecht zu Geschlecht;
du hast die Erde gegr�ndet, sie bleibt bestehen. - (R)
91 Nach deiner Ordnung bestehen sie bis heute,
und dir ist alles dienstbar.
130 Die Erkl�rung deiner Worte bringt Erleuchtung,
den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht. - (R)
135 Lass dein Angesicht leuchten �ber deinem Knecht,
und lehre mich deine Gesetze!
175 Lass meine Seele leben, damit sie dich preisen kann.
Deine Entscheidungen m�gen mir helfen. - R
Jahr II
Zur Lesung Wegen eines entlaufenen Sklaven schreibt Paulus diesen
apostolischen Brief an den Christen Philemon in Koloss�. Der ist Christ
geworden, Paulus hat ihn im Gef�ngnis getauft und wie einen Bruder lieb
gewonnen. Als geliebten Bruder, nicht mehr als Sklaven soll auch
Philemon ihn jetzt aufnehmen, in sein Haus und in die dortige
Christengemeinde. Paulus verlangt nicht die Freilassung des Sklaven; er
r�ttelt nicht am sozialen Gef�ge seiner Zeit. Offenbar ist er nicht
davon �berzeugt, dass ein anderes soziales System die Menschen ohne
weiteres besser und gl�cklicher macht. Zuerst m�ssen die Menschen
anders werden. Wenn wenigstens die Menschen, die an Christus und an die
Tat seiner Liebe glauben, einander als Br�der annehmen, dann wird sich
mit Notwendigkeit auch die rechte soziale Ordnung ergeben. - Eph 3,1;
4,1; Kol 4,18; 1 Kor 4,15; Kol 4,9; 1 Thess 2,11-12; Kol 3,22 - 4,1;
Eph 6,5-9; 1 Kor 6,1-2.
ERSTE Lesung
Phlm 7-20
Nimm ihn auf, nicht mehr als Sklaven, sondern als geliebten Bruder
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an Philemon
^7Es hat mir viel Freude und Trost bereitet, dass durch dich, Bruder,
und durch deine Liebe die Heiligen ermutigt worden sind.
^8Obwohl ich durch Christus volle Freiheit habe, dir zu befehlen, was
du tun sollst,
^9ziehe ich es um der Liebe willen vor, dich zu bitten. Ich, Paulus,
ein alter Mann, der jetzt f�r Christus Jesus im Kerker liegt,
^10ich bitte dich f�r mein Kind Onesimus, dem ich im Gef�ngnis zum
Vater geworden bin.
^11Fr�her konntest du ihn zu nichts gebrauchen, doch jetzt ist er dir
und mir recht n�tzlich.
^12Ich schicke ihn zu dir zur�ck, ihn, das bedeutet mein eigenes Herz.
^13Ich w�rde ihn gern bei mir behalten, damit er mir an deiner Stelle
dient, solange ich um des Evangeliums willen im Gef�ngnis bin.
^14Aber ohne deine Zustimmung wollte ich nichts tun. Deine gute Tat
soll nicht erzwungen, sondern freiwillig sein.
^15Denn vielleicht wurde er nur deshalb eine Weile von dir getrennt,
damit du ihn f�r ewig zur�ckerh�ltst,
^16nicht mehr als Sklaven, sondern als weit mehr: als geliebten Bruder.
Das ist er jedenfalls f�r mich, um wie viel mehr dann f�r dich, als
Mensch und auch vor dem Herrn.
^17Wenn du dich mir verbunden f�hlst, dann nimm ihn also auf wie mich
selbst!
^18Wenn er dich aber gesch�digt hat oder dir etwas schuldet, setz das
auf meine Rechnung!
^19Ich, Paulus, schreibe mit eigener Hand: Ich werde es bezahlen - um
nicht davon zu reden, dass du dich selbst mir schuldest.
^20Ja, Bruder, um des Herrn willen m�chte ich von dir einen Nutzen
haben. Erfreue mein Herz; wir geh�ren beide zu Christus.
Antwortpsalm
Ps 146 (145), 6-7.8-9b.9c-10 (R: 5a)
R Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist. - R
(GL neu 49, 1 oder 77, 1 oder 653, 5)
(Oder: Halleluja.)
6 Der Herr hat Himmel und Erde gemacht,
VI. oder VII. Ton
das Meer und alle Gesch�pfe;
er h�lt ewig die Treue.
7 Recht verschafft er den Unterdr�ckten,
den Hungernden gibt er Brot;
der Herr befreit die Gefangenen. - (R)
8 Der Herr �ffnet den Blinden die Augen,
er richtet die Gebeugten auf.
9ab Der Herr besch�tzt die Fremden
und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. - (R)
9cd Der Herr liebt die Gerechten,
doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.
10 Der Herr ist K�nig auf ewig,
dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 15, 5
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus spricht zu den Pharis�ern vom Kommen des
Gottesreiches (V. 20-21), zu den J�ngern von den Tagen des
Menschensohnes (V. 22-37). Den Pharis�ern gibt er auf die Frage nach
dem Wann eine Antwort �ber das Wie: Nicht so, dass man es
wissenschaftlich berechnen oder auch nur beobachten k�nnte. Wenn ihr
Augen h�ttet, will Jesus sagen, m�sstet ihr sehen, dass das Reich
Gottes schon da ist, unter euch: ihr m�sstet es sp�ren an den Worten
und Taten dessen, der mit euch spricht. - Die Worte �ber das Kommen des
Menschensohnes versteht Lukas als Mahnung an die J�nger, d. h. an die
Gemeinde. Tage des Menschensohnes hei�t nichts anderes als Kommen des
Gottesreiches. In der Heilsgeschichte, wie Lukas sie sieht, hat das
Gottesreich seine Zeiten: Auf die Erdentage Jesu und die Tage der
Aufnahme (9,51) folgt die Zeit des Strafgerichts �ber Jerusalem
(21,6.22), die Zeiten der Heiden (21,24) und das eigentliche
Endgeschehen, das im Tag des Menschensohnes gipfelt (17,24). Eine
Gemeinde, die ungeduldig auf das Kommen des Menschensohnes wartet (V.
22), wird zur N�chternheit und zur Wachsamkeit gemahnt. Zur
N�chternheit: sie soll nicht jedem Propheten glauben, der mit genauen
Angaben aufwartet (Dort! Hier!); das Ereignis wird so un�bersehbar sein
wie der Blitz, der das ganze Himmelsgew�lbe erleuchtet. Zur Wachsamkeit
mahnen die Verse 26-37 (Evangelium von morgen). - Zu 17,20-21: Lk
11,20; 19,11; 21,7; Dan 9,2; 12,11; Mk 4,11; Lk 8,10. - Zu 17,22-25:
Joh 8,56; Mt 24,23.26-27; Mk 13,21-23; Mt 16,21.
Evangelium
Lk 17, 20-25
Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
^20als Jesus von den Pharis�ern gefragt wurde, wann das Reich Gottes
komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an
�u�eren Zeichen erkennen k�nnte.
^21Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es!
Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch.
^22Er sagte zu den J�ngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch
danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu
erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben.
^23Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht
hin, und lauft nicht hinterher!
^24Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern
leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen.
^25Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation
verworfen werden.
F�RBITTEN
Zu Jesus Christus, der unter uns Gottes Herrschaft aufrichtet, wollen
wir beten:
Erneuere die Kirche durch das Wirken des Heiligen Geistes.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Hilf, dass bei allen V�lkern die Achtung vor der W�rde jedes Menschen
zunimmt.
Wecke die Gleichg�ltigen auf, und mach sie eifrig in guten Werken.
Rufe junge Menschen in deinen Dienst, und lass sie gro�herzig deinem
Ruf folgen.
Herr, unser Gott, du hast uns verschiedene Gaben verliehen. Gib, dass
wir damit den Mitmenschen dienen durch Christus, unseren Herrn. A.:
Amen.
Es gibt keine �u�eren Zeichen, an denen man eindeutig feststellen
k�nnte, dass das Reich Gottes da ist. Die Menschen sorgen daf�r, dass
ihre Taten gesehen werden; sie stellen ihre Erfolge aus. Gott hat es
nicht n�tig, Eindruck zu machen. Sein Handeln durchdringt das Innere
der Dinge und des Menschen, daran erkennt man es. Nur wer das Reich
Gottes ersehnt, sieht sein Kommen. Immer wird es kluge Leute geben, die
beweisen k�nnen, dass sich nichts ge�ndert hat, dass also nichts
geschehen ist.
Gott tut sein Werk selber; nicht menschliches Ansehen verschafft dem
Reich Gottes Geltung. Deshalb hat es wenig Sinn, auf besonders
hervorragende Christen hinzuweisen, als ob sie ein Beweis f�r die
Wahrheit des Evangeliums w�ren. Die Kraft des Christentums liegt nicht
darin, dass eine Kirche politischen Einfluss hat oder gro�e M�nner zu
den Ihren z�hlt; sie liegt vielmehr in der Teilnahme am Opfer Jesu
Christi.
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
12
November 2015
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* Donnerstag der 32. Woche im Jahreskreis
* Hl. Josaphat
* Lesejahr: B I, StB: IV. Woche
[Freitag, 13.11.2015___]
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