Das Gesetz des Lebens ist dem Gesetz der Liebe verwandt: Geben und
Empfangen bedingen sich; Schenken ist Beschenktwerden. Der Mensch
gewinnt sein Leben in dem Ma�, als er bereit ist, es f�r andere
hinzugeben. Wer sich aufsparen will, dessen Leben bleibt klein und
unfruchtbar. Jesus hat es uns gesagt und vorgelebt. Er ist der
Hohepriester des Neuen Bundes, er ist auch das Opfer der Vers�hnung. Er
ist das Weizenkorn, das in die Erde gefallen ist, um zu sterben. Weil
er gestorben ist, haben wir das Leben.
Er�ffnungsvers
Ps 43 (42), 1-2
Verschaff mir Recht, o Gott,
und f�hre meine Sache gegen ein treuloses Volk!
Rette mich vor b�sen und t�ckischen Menschen,
denn du bist mein starker Gott.
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt
dem Tod �berliefert.
Lass uns in seiner Liebe bleiben
und mit deiner Gnade aus ihr leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Es k�nnen auch die Lesungen und das Evangelium vom Lesejahr A genommen
werden
Zur 1. Lesung Am Sinai hatte Gott mit Israel einen Bund geschlossen,
Israel war sein heiliges Volk geworden. Als Satzung des Bundes hatte es
die Zehn Gebote empfangen. Aber diesen Bund hat Israel hundertmal
gebrochen, und es hat keine M�glichkeit mehr, ihn zu erneuern. Nun
aber, in einer Zeit der Krise und des Gerichts (um 600 v. Chr.),
verk�ndet der Prophet, dass Gott einen neuen Anfang machen will; er
wird alle Untreue vergeben und dem Volk ein neues Herz schenken und
einen neuen Geist. So wird es auf neue Weise wahr: Ich werde ihr Gott
sein, und sie werden mein Volk sein.
ERSTE Lesung
Jer 31, 31-34
Ich schlie�e mit ihnen einen neuen Bund, und an ihre S�nde denke ich
nicht mehr
Lesung aus dem Buch Jeremia
^31Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, in denen ich mit
dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schlie�en werde,
^32nicht wie der Bund war, den ich mit ihren V�tern geschlossen habe,
als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus �gypten herauszuf�hren.
Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war -
Spruch des Herrn.
^33Denn das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus
Israel schlie�e - Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz in sie hinein
und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden
mein Volk sein.
^34Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander
sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, Klein und Gro�, werden
mich erkennen - Spruch des Herrn. Denn ich verzeihe ihnen die Schuld,
an ihre S�nde denke ich nicht mehr.
Antwortpsalm
Ps 51 (50), 3-4.12-13.14-15 (R: vgl. 12a)
R Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott! - R (GL neu 639, 1)
3 Gott, sei mir gn�dig nach deiner Huld,
IV. Ton
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4 Wasch meine Schuld von mir ab,
und mach mich rein von meiner S�nde! - (R)
12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz,
und gib mir einen neuen, best�ndigen Geist!
13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht,
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! - (R)
14 Mach mich wieder froh mit deinem Heil;
mit einem willigen Geist r�ste mich aus!
15 Dann lehre ich Abtr�nnige deine Wege,
und die S�nder kehren um zu dir. - R
Zur 2. Lesung Jesus ist der Hohepriester des Neuen Bundes, der Mittler
zwischen Gott und den Menschen. Er, der Sohn, ist als Mensch den Weg
des Gehorsams gegangen, so ist er f�r uns zum Vorbild und Wegbereiter
geworden; wir k�nnen ihm nachfolgen. Wenn wir teilhaben an seinem
Leiden und seinem Tod, gewinnen wir das Heil: das Leben, das kein Ende
und keine Grenze hat.
ZWEITE Lesung
Hebr 5, 7-9
Er hat den Gehorsam gelernt und ist der Urheber des ewigen Heils
geworden
Lesung aus dem Hebr�erbrief
^7Als Christus auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter
Tr�nen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten
konnte, und er ist erh�rt und aus seiner Angst befreit worden.
^8Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt;
^9zur Vollendung gelangt, ist er f�r alle, die ihm gehorchen, der
Urheber des ewigen Heils geworden.
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 12, 26a
Lob dir, Christus, K�nig und Erl�ser! - R
(So spricht der Herr:)
Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach;
und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein.
Lob dir, Christus, K�nig und Erl�ser!
Zum Evangelium Jesus hat wiederholt von seiner Stunde gesprochen, der
Stunde seiner Erh�hung durch Tod und Auferstehung. Danach wird auch die
Heidenwelt ihn sehen und an ihn glauben k�nnen. Wir wollen Jesus sehen,
sagten einige Griechen in Jerusalem. Jesus antwortete mit dem Hinweis
auf sein bevorstehendes Sterben. Das Weizenkorn muss sterben, um Frucht
bringen zu k�nnen.
Evangelium
Joh 12, 20-33
Wenn das Weizenkorn in die Erde f�llt und stirbt, bringt es reiche
Frucht
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
^20traten einige Griechen, die beim Osterfest in Jerusalem Gott anbeten
wollten,
^21an Philippus heran, der aus Betsaida in Galil�a stammte, und sagten
zu ihm: Herr, wir m�chten Jesus sehen.
^22Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen
und sagten es Jesus.
^23Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der
Menschensohn verherrlicht wird.
^24Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde
f�llt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es
reiche Frucht.
^25Wer an seinem Leben h�ngt, verliert es; wer aber sein Leben in
dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.
^26Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort
wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn
ehren.
^27Jetzt ist meine Seele ersch�ttert. Was soll ich sagen: Vater, rette
mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen.
^28Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich
habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.
^29Die Menge, die dabeistand und das h�rte, sagte: Es hat gedonnert.
Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet.
^30Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern
euch.
^31Jetzt wird Gericht gehalten �ber diese Welt; jetzt wird der
Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.
^32Und ich, wenn ich �ber die Erde erh�ht bin, werde alle zu mir
ziehen.
^33Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.
Glaubensbekenntnis
F�rbitten: Fastenzeit
Zur Eucharistiefeier Jesus hat uns beten gelehrt: Dein Wille geschehe.
Er selbst betet: Vater, verherrliche deinen Namen! Verherrlicht wird
Gottes Name dadurch, dass sein Wille geschieht und seine Heiligkeit
offenbar wird: in der Opferhingabe Jesu.
Gabengebet
Erh�re uns, allm�chtiger Gott.
Du hast uns durch dein Wort
zum Zeugnis eines christlichen Lebens berufen.
Reinige uns durch dieses Opfer
und st�rke uns zum Kampf gegen das B�se.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Pr�fation vom 5. Fastensonntag
oder Pr�fationen f�r die Fastenzeit
Kommunionvers
Joh 11, 26
Wenn das Evangelium von der Auferweckung des Lazarus gelesen wurde:
Jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird in Ewigkeit nicht sterben - so spricht der Herr.
Wenn ein anderes Evangelium gelesen wurde:
Joh 12, 24-25
Amen, Amen, ich sage euch:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde f�llt und stirbt,
bleibt es allein.
Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
Schlussgebet
Allm�chtiger Gott,
du hast uns
das Sakrament der Einheit geschenkt.
Lass uns immer lebendige Glieder Christi bleiben,
dessen Leib und Blut wir empfangen haben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
F�r den Tag und die Woche
Jesus sehen Unsere Zeitgenossen verlangen danach, heute dem lebendigen
Christus zu begegnen. Sie wollen ihn mit Augen sehen, mit H�nden
greifen.
Wie die Pilger griechischer Herkunft, die nach Jerusalem hinaufgezogen
waren, sich an den Apostel Philippus wandten mit der Bitte: Wir wollen
Jesus sehen, so wollen unsere Zeitgenossen ihm unmittelbar
gegen�bertreten. Das Ungl�ck f�r uns Christen ist, dass sie verlangen,
Christus in jedem von uns zu sehen: wir sollen ihn durch uns
hindurchscheinen lassen wie ein Kirchenfenster die Sonne.
Was der Ungl�ubige uns vorwirft, ist nicht, dass wir Christen sind,
sondern dass wir es nicht genug sind: hierin liegt das Drama. Als
Gandhi das Evangelium las, war er ersch�ttert und w�re beinahe Christ
geworden; der Anblick der Christen hielt ihn auf und lie� ihn sich
zur�ckziehen. Hier, wahrhaftig, liegt unsere gr��te Verantwortung.
(Kardinal Suenens)
Schott Tagesliturgie
Sonntag
22
M�rz 2015
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* weiter
* 5. Sonntag der Fastenzeit
* Lesejahr: B I, StB: I. Woche
[Sonntag, 22.3.2015___]
Perikopen
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wir Ihnen auch den Besuch der Seite
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