Zur Lesung Die erste Missionsreise des Paulus hat deutlich gemacht, wo
die Zukunft der Kirche liegen wird: im weiten Raum der Heidenwelt
(14,27). Aber wie muss diese Kirche aussehen, wie weit gilt f�r sie
noch das j�dische Gesetz, im Besonderen die Vorschrift der
Beschneidung, die in Apg 15,1 als Brauch des Mose bezeichnet wird? Das
war f�r die Zukunft des Christentums eine entscheidende Frage; nicht
zuf�llig steht sie gro� in der Mitte der Apostelgeschichte, im Kapitel
�ber das Apostelkonzil in Jerusalem. F�r j�disches Denken hing die
Zugeh�rigkeit zum Bund der Verhei�ung unl�sbar mit der Beschneidung
zusammen; f�r Nichtjuden war das eine fremde Sitte, die ihnen den Weg
zum christlichen Glauben praktisch versperrt h�tte. Aber wer konnte
diese Frage entscheiden? Es ist erstaunlich, mit welcher
Selbstverst�ndlichkeit die vorwiegend heidenchristliche Gemeinde von
Antiochia die Autorit�t der Apostel und �ltesten von Jerusalem
anerkennt und von ihnen die Entscheidung erwartet. Wir lesen von harten
Auseinandersetzungen und heftigem Streit, aber die Einheit wird nicht
preisgegeben. - Gal 2,1-14; Apg 21,21.25; 15,23-29; Gen 17,9-11.
ERSTE Lesung
Apg 15, 1-6
Man beschloss, sie sollen wegen der Streitfrage zu den Aposteln und den
�ltesten nach Jerusalem hinaufgehen
Lesung aus der Apostelgeschichte
In jenen Tagen
^1kamen einige Leute von Jud�a herab und lehrten die Br�der: Wenn ihr
euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, k�nnt ihr nicht
gerettet werden.
^2Nach gro�er Aufregung und heftigen Auseinandersetzungen zwischen
ihnen und Paulus und Barnabas beschloss man, Paulus und Barnabas und
einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den
Aposteln und den �ltesten nach Jerusalem hinaufgehen.
^3Sie wurden von der Gemeinde feierlich verabschiedet und zogen durch
Ph�nizien und Samarien; dabei berichteten sie den Br�dern von der
Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen gro�e Freude.
^4Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von
den Aposteln und den �ltesten empfangen. Sie erz�hlten alles, was Gott
mit ihnen zusammen getan hatte.
^5Da erhoben sich einige aus dem Kreis der Pharis�er, die gl�ubig
geworden waren, und sagten: Man muss sie beschneiden und von ihnen
fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten.
^6Die Apostel und die �ltesten traten zusammen, um die Frage zu pr�fen.
Antwortpsalm
Ps 122 (121), 1-3.4-5 (R: 1b)
R Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern. - R
(GL neu 68,1 oder 141)
Oder:
R Halleluja. - R
1 Ich freute mich, als man mir sagte:
VI. oder I. Ton
Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
2 Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:
3 Jerusalem, du starke Stadt,
dicht gebaut und fest gef�gt. - (R)
4 Dorthin ziehen die St�mme hinauf, die St�mme des Herrn,
wie es Israel geboten ist,
den Namen des Herrn zu preisen.
5 Denn dort stehen Throne bereit f�r das Gericht,
die Throne des Hauses David. - R
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 15, 4a.5b
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.
Wer in mir bleibt, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium In der Bildrede vom Weinstock und den Reben gehen
Gleichnis und Wirklichkeit ineinander �ber. Jesus gibt von diesem Wort
keine Erkl�rung (weil es keine braucht), er schlie�t nur eine Mahnung
an. Das Bild vom Weinstock (oder Weinberg) hat ebenso wie das vom
Hirten tiefe Wurzeln im Alten Testament. Jesus vergleicht die
lebensnotwendige Einheit von Weinstock und Rebe. Nur wer in der Einheit
bleibt, kann Frucht bringen: was er tut, hat Sinn und Wert vor Gott und
in der Gemeinde, in der Kirche. Jesus ist der w a h r e Weinstock,
wie er das wahre Licht und der gute Hirt und das lebendige Brot ist: er
ist die urbildliche Wirklichkeit, von der alles Geschaffene ein
Gleichnis ist. - Dtn 32,32; Jes 5,1-7; Mt 20,1-16; Lk 22,17-18; Mt
15,13; Ps 127,1; Ez 15,1-8; Joh 14,13; 1 Joh 5,14.
Evangelium
Joh 15, 1-8
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen J�ngern:
^1Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
^2Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede
Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
^3Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
^4Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine
Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so
k�nnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
^5Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in
wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir k�nnt
ihr nichts vollbringen.
^6Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er
verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie
verbrennen.
^7Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann
bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
^8Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt
und meine J�nger werdet.
F�RBITTEN
Wir beten zu Christus, ohne den wir nichts verm�gen:
Erhalte deine Diener im Glauben an dich, der uns das Heil schenkt:
A.: Erh�re uns, Christus.
Mehre unter den V�lkern die Achtung vor der W�rde jedes einzelnen
Menschen.
H�re auf das Rufen der Unterdr�ckten und Verfolgten.
Lass uns in dir bleiben, damit wir reiche Frucht bringen.
G�tiger Gott, dein Sohn hat unserem Gebet Erh�rung verhei�en. Voll
Vertrauen wenden wir uns an dich durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
GABENGEBET
Herr, unser Gott,
gib, dass wir dir allzeit danken
durch die Feier der �sterlichen Geheimnisse.
In ihnen f�hrst du das Werk der Erl�sung fort;
mache sie f�r uns
zur Quelle der unverg�nglichen Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Pr�fationen f�r die Osterzeit
KOMMUNIONVERS
Der Herr ist auferstanden, er hat uns erl�st durch sein Blut.
Er ist unser Licht und Heil. Halleluja.
SCHLUSSGEBET
G�tiger Gott,
durch das Werk der Erl�sung
hast du unsere Schuld getilgt,
und uns deine Gnade geschenkt.
Die Feier der Geheimnisse Christi
st�rke uns in diesem Leben
und schenke uns die ewige Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
Jedes Mal, wenn der Herr bei Johannes anhebt: ,Ich bin ..., f�llt eine
H�lle von seinem gottmenschlichen Geheimnis, und es leuchtet die
Herrlichkeit Gottes auf im Angesicht Jesu Christi (vgl. 2 Kor 4,6). Das
Neue an der Selbstbezeugung Jesu hier im Bild vom Weinstock und den
Reben ist die Offenbarung unserer Zugeh�rigkeit zu seinem Geheimnis.
Auch wir sind mit einbezogen in seine gottmenschliche Herrlichkeit. Das
ist das Christusgeheimnis, wie Paulus es kennt und zu k�nden nie m�de
wird: ,Das Geheimnis Christi, das da ist: Christus in euch (Kol 1,27).
,Diese Stelle des Evangeliums, meine Br�der, wo der Herr sich den
Weinstock und seine J�nger die Reben nennt, besagt dies insofern, als
er, der Mensch Christus Jesus, das Haupt der Kirche ist und wir seine
Glieder (Augustinus) (Bonaventura Rebstock).
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