Zur Lesung Gottes Weisheit und Macht zeigen sich in den Wundern der
Natur (vgl. gestrige Lesung) und im Gang der Geschichte. Vom Lob der
V�ter (Kap. 44-50) enth�lt die heutige Lesung den Anfang, wo die
ehrw�rdigen M�nner der j�dischen Vergangenheit den heidnischen Helden
gegen�bergestellt werden. Manche (V. 9), das ist die n�chterne
Bezeichnung f�r all die Heldengestalten, von denen das Epos der
Griechen und anderer V�lker zu erz�hlen wei�. Sie blieben ohne Nachruhm
ist stark �bertrieben, denn jahrhundertelang hat man von ihnen erz�hlt
und gesungen. Aber was sind Jahrhunderte? Dieselbe Frage w�re jedoch
auch bei den ehrw�rdigen M�nnern Israels zu stellen, denn auch ihr Ruhm
scheint nur in der Erinnerung ihrer Nachkommen weiterzuleben. Ein
eigentliches Fortleben (im Sinn von Unsterblichkeit oder Auferstehung)
wird in den Versen 10 und 13 h�chstens angedeutet. - 1 Makk 2,51-64;
Hebr 11.
ERSTE Lesung
Sir 44, 1.9-13
Jene sind die ehrw�rdigen M�nner, deren Hoffnung nicht vergeht
Lesung aus dem Buch Jesus Sirach
^1Die ehrw�rdigen M�nner will ich preisen, unsere V�ter, wie sie
aufeinander folgten.
^9Andere blieben ohne Nachruhm; sie sind erloschen, sobald sie starben.
Sie sind, als w�ren sie nie gewesen, und ebenso auch ihre Kinder.
^10Jene aber sind die ehrw�rdigen M�nner, deren Hoffnung nicht vergeht.
^11Bei ihren Nachkommen bleibt ihr Gut, ihr Erbe bei ihren Enkeln.
^12Ihre Nachkommen halten fest an ihrem Bund, und ebenso ihre Kinder,
um der V�ter willen.
^13Ihre Nachkommen haben f�r immer Bestand, ihr Ruhm wird niemals
ausgel�scht.
Antwortpsalm
Ps 149, 1-2.3-4.5-6a u. 9b (R: 4a)
R Der Herr hat an seinem Volk Gefallen. - R
(GL 646, 1)
(Oder: Halleluja.)
1 Singet dem Herrn ein neues Lied!
V. Ton
Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.
2 Israel soll sich �ber seinen Sch�pfer freuen,
die Kinder Zions �ber ihren K�nig jauchzen. - (R)
3 Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz
ihm spielen auf Pauken und Harfen.
4 Der Herr hat an seinem Volk Gefallen,
die Gebeugten kr�nt er mit Sieg. - (R)
5 In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken,
auf ihren Lagern jauchzen:
6a Loblieder auf Gott in ihrem Mund,
9b herrlich ist das f�r all seine Frommen. - R
Jahr II
Zur Lesung Das Priestertum, das allen Getauften gemeinsam ist, bedeutet
Verantwortung f�r die Welt, d. h. f�r die Heiden (2,12), die
ungl�ubigen, unwissenden, unvern�nftigen Menschen (2,7.15). Die
Verantwortung steigert sich durch das Wissen um die nahe Wiederkunft
des Herrn und das Ende aller Dinge. Gott hat die Herrlichkeit und die
Macht; das Gesch�pf kann seiner Herrlichkeit nichts hinzuf�gen, auch
der Christ nicht. Gott wird nur verherrlicht durch Jesus Christus (V.
11). In ihm sind Gottes Heiligkeit und Gottes Liebe sichtbar geworden.
In der Gemeinde, deren lebendige Mitte Christus ist, soll Gottes
vielf�ltige Gnade dadurch bezeugt werden, dass sie ausgeteilt wird: in
vielfachem Dienst der Liebe, insbesondere in der Gastfreundschaft und
im Ausrichten der Botschaft Gottes, im Wort der Lehre und Mahnung. - 2
Kor 6,2; Spr 10,12; Jak 5,20; R�m 12,6-8; 1 Kor 12,4-11; 10,31; R�m
9,5; 16,27; Joh 17,4; 1 Petr 3,14; Mt 5,11-12; R�m 5,3-5; Kol 3,4.
ERSTE Lesung
1 Petr 4, 7-13
Dient einander als gute Verwalter der vielf�ltigen Gnade Gottes!
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus
Liebe Br�der!
^7Das Ende aller Dinge ist nahe. Seid also besonnen und n�chtern, und
betet!
^8Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt
viele S�nden zu.
^9Seid untereinander gastfreundlich, ohne zu murren.
^10Dient einander als gute Verwalter der vielf�ltigen Gnade Gottes,
jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.
^11Wer redet, der rede mit den Worten, die Gott ihm gibt; wer dient,
der diene aus der Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott
verherrlicht durch Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die
Macht in alle Ewigkeit. Amen.
^12Liebe Br�der, lasst euch durch die Feuersglut, die zu eurer Pr�fung
�ber euch gekommen ist, nicht verwirren, als ob euch etwas
Ungew�hnliches zusto�e.
^13Statt dessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt;
denn so k�nnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll
Freude jubeln.
Antwortpsalm
Ps 96 (95), 10-11.12-13b (R: vgl. 13ab)
R Der Herr wird kommen, um die Erde zu richten. - R
(GL 646, 1)
10 Verk�ndet bei den V�lkern: Der Herr ist K�nig.
V. Ton
Den Erdkreis hat er gegr�ndet, so dass er nicht wankt.
Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.
11 Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke,
es brause das Meer und alles, was es erf�llt. - (R)
12 Es jauchze die Flur und was auf ihr w�chst.
Jubeln sollen alle B�ume des Waldes
13ab vor dem Herrn, wenn er kommt,
wenn er kommt, um die Erde zu richten. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Joh 15, 16
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich habe euch erw�hlt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus ist als Festpilger nach Jerusalem gekommen; er ist
als Messias-K�nig in die Stadt eingezogen, hat den Tempel betreten und
ist schweigend von dort wieder weggegangen. Um den Tempel gruppieren
sich die in Kap. 11 und 12 berichteten Ereignisse und Reden; die gro�e
Rede in Kap. 13 beginnt mit der Ank�ndigung, dass kein Stein des
Tempels auf dem andern bleiben werde. - Die Verfluchung des Feigenbaums
(11,12-14.20-21) bildet den Rahmen f�r die Erz�hlung von der
Tempelreinigung (V. 15-19). Der Feigenbaum war unschuldig; dass Jesus
ihn verdorren lie�, war eine symbolische Handlung, wie solche auch von
alttestamentlichen Propheten berichtet werden: ein Bild des g�ttlichen
Gerichts �ber den Tempel. Wie der Feigenbaum, so hat auch der Tempel
zwar viele Bl�tter (Pilgerbetrieb und Geldgesch�fte), aber an Fr�chten
ist nichts zu finden. Deshalb wird der Tempel zerst�rt werden. Die
Mahnungen zum Glauben und Gebet (V. 22-25) geh�ren nicht direkt zur
Verfluchung des Feigenbaums, sondern zu dem Wort �ber den Tempel als
Haus des Gebetes f�r alle V�lker. - Mt 21,12-22; Lk 19,45-48; Joh
2,13-17; Jes 56,7; Jer 7,11; Mt 17,20-21; Lk 17,6; 1 Kor 13,2; Mt
7,7-8; 5,23-24; 6,14-15.
Evangelium
Mk 11, 11-25
Mein Haus soll ein Haus des Gebetes f�r alle V�lker sein.
Ihr m�sst Glauben an Gott haben
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
^11zog Jesus nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich
alles angesehen hatte, ging er sp�t am Abend mit den Zw�lf nach
Betanien hinaus.
^12Als sie am n�chsten Tag Betanien verlie�en, hatte er Hunger.
^13Da sah er von weitem einen Feigenbaum mit Bl�ttern und ging hin, um
nach Fr�chten zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Bl�tter;
denn es war nicht die Zeit der Feigenernte.
^14Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von
dir essen. Und seine J�nger h�rten es.
^15Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann,
die H�ndler und K�ufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stie� die
Tische der Geldwechsler und die St�nde der Taubenh�ndler um
^16und lie� nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk
trug.
^17Er belehrte sie und sagte: Hei�t es nicht in der Schrift: Mein Haus
soll ein Haus des Gebetes f�r alle V�lker sein? Ihr aber habt daraus
eine R�uberh�hle gemacht.
^18Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten h�rten davon und suchten
nach einer M�glichkeit, ihn umzubringen. Denn sie f�rchteten ihn, weil
alle Leute von seiner Lehre sehr beeindruckt waren.
^19Als es Abend wurde, verlie� Jesus mit seinen J�ngern die Stadt.
^20Als sie am n�chsten Morgen an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie,
dass er bis zu den Wurzeln verdorrt war.
^21Da erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der
Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.
^22Jesus sagte zu ihnen: Ihr m�sst Glauben an Gott haben.
^23Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich
empor, und st�rz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht
zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es
geschehen.
^24Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur,
dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.
^25Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas
vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch
eure Verfehlungen vergibt.
F�RBITTEN
Wir beten zu Jesus Christus, der die Schmach des Kreuzes auf sich nahm:
F�hre alle Christen durch das Dunkel der Zeit zur Herrlichkeit deines
Lichtes.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Best�rke die Menschen, ihre Gegens�tze friedlich auszutragen.
Gib den Kranken Kraft, ihr Leiden anzunehmen und mit deinem Leiden zu
vereinen.
Schenke uns alles, was zu unserem Heil dient.
Barmherziger Gott, durch deinen Sohn hast du uns den Reichtum deiner
G�te offenbart. Lass uns erlangen, um was wir dich bitten durch ihn,
Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Grammatik der Erl�sung
Ich bin erl�st
Bist Du erl�st?
Er hat erl�st
Wir sind erl�st
Ihr seid nicht erl�st
Sie sind unerl�st ...
Ich bin erl�st. Deshalb �bervorteile ich Dich nicht. Sondern ich
schenke Dir von dem, was ich habe. Ich schenke mich Dir.
Wir sind erl�st. Deshalb entsagen wir der Treibjagd des Fortschrittes
und teilen mit Euch unser Brot, unser Wissen und K�nnen.
Sie aber, die Unerl�sten, die aus dem Kriegstopf essen, aus leeren
Brunnen sch�pfen, sich mit Nacktheit oder Verzweiflung kleiden oder mit
Starrsinn und Resignation wappnen, r�tteln mich auf. Ich gebe meine
weltvergessene Erl�sungszufriedenheit dran.
Ich biete ihnen das Du des Erl�stseins an, zum Zeichen daf�r, dass Gott
ihnen allen als Du entgegengeht (Gonsalv Mainberger).
Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen
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