Zur Lesung Die letzten Kapitel des Buches Sirach sind ein Lobpreis auf
Gott, den Sch�pfer der Welt und Herrn der Geschichte (42,15 bis 43,33;
44,1 - 50,24). Die heutige Lesung bringt davon den ersten Teil, in dem
Gottes Macht und Weisheit mehr im Allgemeinen gefeiert werden: Mit den
Heiligen Gottes und seinen Heerscharen (V. 17) sind die Engel gemeint.
Nicht einmal sie sind imstande, Gottes Werke zu preisen, ja auch nur
vor ihm zu stehen und zu bestehen. - Einzelne Werke, die Gott in seiner
Weisheit schafft und deren Wesen er allein durchschaut: die Sonne, die
Meerestiefe und das Herz des Menschen (V. 16.18). Der Mensch kann vor
all dem nur bewundernd und anbetend stehen. Das ist auch dem heutigen
Menschen gesagt. Er erforscht zwar in einer bis jetzt unerh�rten Weise
die Gesetze der Natur; aber die Geheimnisse werden dadurch nicht
kleiner, sondern gr��er (vgl. den Schluss dieses Hymnus, Sir 43,27-33).
- Ps 104-106; Gen 1,3-4; Spr 15,11; Ps 139,1-4; Sir 18,6; Koh 3,14; Sir
16,24-29; 33,14-15; Koh 3,1-8.
ERSTE Lesung
Sir 42, 15-25 (15-26)
Die Herrlichkeit des Herrn erf�llt alle seine Werke
Lesung aus dem Buch Jesus Sirach
^15Ich will der Werke Gottes gedenken; was ich gesehen habe, will ich
erz�hlen: Durch Gottes Wort entstanden seine Werke; seine Lehre ist ein
Ausfluss seiner Liebe.
^16�ber allem strahlt die leuchtende Sonne, die Herrlichkeit des Herrn
erf�llt alle seine Werke.
^17Die Heiligen Gottes verm�gen nicht, alle seine Wunder zu erz�hlen.
Gott gibt seinen Heerscharen die Kraft, vor seiner Herrlichkeit zu
bestehen.
^18Meerestiefe und Menschenherz durchforscht er, und er kennt alle ihre
Geheimnisse. Der H�chste hat Kenntnis von allem, bis in die fernste
Zeit sieht er das Kommende.
^19Vergangenheit und Zukunft macht er kund und enth�llt die R�tsel des
Verborgenen.
^20Es fehlt ihm keine Einsicht, kein Ding entgeht ihm.
^21Seine machtvolle Weisheit hat er fest gegr�ndet, er ist der Einzige
von Ewigkeit her. Nichts ist hinzuzuf�gen, nichts wegzunehmen, er
braucht keinen Lehrmeister.
^22Alle seine Werke sind vortrefflich, doch sehen wir nur einen Funken
und ein Spiegelbild.
^23Alles lebt und besteht f�r immer, f�r jeden Gebrauch ist alles
bereit.
^24Jedes Ding ist vom andern verschieden, keines von ihnen hat er
vergeblich gemacht.
^25Eines erg�nzt durch seinen Wert das andere. Wer kann sich satt sehen
an ihrer Pracht?
Antwortpsalm
Ps 33 (32), 2-3.4-5.6-7.8-9. (R: vgl. 6a)
R Durch das Wort des Herrn sind die Himmel geschaffen. - R
(GL 529, 7)
2 Preist den Herrn mit der Zither,
VII. Ton
spielt f�r ihn auf der zehnsaitigen Harfe!
3 Singt ihm ein neues Lied,
greift voll in die Saiten und jubelt laut! - (R)
4 Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig,
all sein Tun ist verl�sslich.
5 Er liebt Gerechtigkeit und Recht,
die Erde ist erf�llt von der Huld des Herrn. - (R)
6 Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen,
ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.
7 Wie in einem Schlauch fasst er das Wasser des Meeres,
verschlie�t die Urflut in Kammern. - (R)
8 Alle Welt f�rchte den Herrn;
vor ihm sollen alle beben, die den Erdkreis bewohnen.
9 Denn der Herr sprach, und sogleich geschah es;
er gebot, und alles war da. - R
Jahr II
Zur Lesung Der erste Petrusbrief ist Trost und Mahnung f�r Christen,
die in der Welt wie Fremde leben und von Verfolgung bedroht sind. Sie
sollen eine klare Vorstellung von der Gr��e ihrer Berufung haben.
Diesem Ziel dient der ganze erste Teil des Briefes (1,3 - 2,10), der in
der heutigen Lesung seinen H�hepunkt erreicht. Von der Wiedergeburt
durch die Taufe, von Glaube und Hoffnung, Heiligkeit und Bruderliebe
war in Kap. 1 die Rede. Wiederholt wurde auf Christus als Anfang, Ziel
und Mitte des Glaubensweges hingewiesen. Christus ist auch die Mitte,
sozusagen der Eckstein der heutigen Lesung (V. 4-8). Auf ihm ruht der
neue, geistige Tempel; durch ihn und in ihm bringt die neue
Priesterschaft Gott das Opfer dar, das allein ihm gef�llt. Er ist auch
die Speise, durch die das neue Volk Gottes lebt und heranw�chst. Die
gro�en Titel des alten Gottesvolkes werden in V. 9 auf die
Christengemeinde �bertragen, die als Ganze in der Welt eine
priesterliche Sendung hat: durch die Tatsache ihrer Existenz und die
Form ihres Lebens soll sie die Gr��e und das Erbarmen Gottes bezeugen.
- Ps 34,9; Jes 28,16; Ps 118,22; Jes 8,14-15; Ex 19,6; 23,22; Jes
43,20-21; Hos 1,6 - 2,3.20-25.
ERSTE Lesung
1 Petr 2, 2-5.9-12
Ihr seid eine k�nigliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm; ihr sollt
die gro�en Taten dessen verk�nden, der euch gerufen hat
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus
Liebe Br�der!
^2Verlangt, gleichsam als neugeborene Kinder, nach der unverf�lschten,
geistigen Milch, damit ihr durch sie heranwachst und das Heil erlangt.
^3Denn ihr habt erfahren, wie g�tig der Herr ist.
^4Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen,
aber von Gott auserw�hlt und geehrt worden ist.
^5Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu
einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer
darzubringen, die Gott gefallen.
^9Ihr aber seid ein auserw�hltes Geschlecht, eine k�nigliche
Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes
Eigentum wurde, damit ihr die gro�en Taten dessen verk�ndet, der euch
aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.
^10Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk;
einst gab es f�r euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen
gefunden.
^11Liebe Br�der, da ihr Fremde und G�ste seid in dieser Welt, ermahne
ich euch: Gebt den irdischen Begierden nicht nach, die gegen die Seele
k�mpfen.
^12F�hrt unter den Heiden ein rechtschaffenes Leben, damit sie, die
euch jetzt als �belt�ter verleumden, durch eure guten Taten zur
Einsicht kommen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung.
Antwortpsalm
Ps 100 (99), 2-3.4-5 (R: 2b)
R Kommt vor sein Antlitz mit Jubel! - R
(GL 646, 1)
2 Dient dem Herrn mit Freude!
V. Ton
Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
3 Erkennt: Der Herr allein ist Gott.
Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum,
sein Volk und die Herde seiner Weide. - (R)
4 Tretet mit Dank durch seine Tor ein!
Kommt mit Lobgesang in die Vorh�fe seines Tempels!
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5 Denn der Herr ist g�tig,
ewig w�hrt seine Huld,
von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Joh 8, 12
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Heilung des Blinden in Jericho geht dem Einzug Jesu
in Jerusalem voraus. Trotz des Einspruchs der Leute hat der Blinde laut
und beharrlich den Sohn Davids um Erbarmen angefleht, und Jesus hat ihn
sehend gemacht. Als Sehender und Glaubender folgt er Jesus auf seinem
Weg (V. 52; vgl. V. 32). Damit schlie�t im Markusevangelium der
Abschnitt der drei Leidensweissagungen, der bei C�sarea Philippi mit
dem Messiasbekenntnis des Petrus begonnen hat. Messias (8,29) und Sohn
Davids: beide Titel bezeichnen den gottgesandten Retter der Endzeit. Er
kommt nicht in k�niglichem Glanz, sondern als der dem�tige Knecht, der
bereit ist, sein Leben hinzugeben als L�segeld f�r die Vielen (10,45).
- Mt 20,29-34; 18,35-43; 2 Sam 7; Jes 42,6-7.
Evangelium
Mk 10, 46-52
Rabbuni, ich m�chte wieder sehen k�nnen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
^46als Jesus mit seinen J�ngern und einer gro�en Menschenmenge Jericho
verlie�, sa� an der Stra�e ein blinder Bettler, Bartim�us, der Sohn des
Tim�us.
^47Sobald er h�rte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn
Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
^48Viele wurden �rgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie
noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
^49Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden
und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.
^50Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.
^51Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete:
Rabbuni, ich m�chte wieder sehen k�nnen.
^52Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im
gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf
seinem Weg.
F�RBITTEN
Jesus Christus ist das Licht der Welt. Ihn bitten wir:
F�r die Kirche: erleuchte sie durch das Wirken des Heiligen Geistes.
(Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�r alle V�lker: lass die Achtung vor der W�rde jedes Menschen
zunehmen. (Stille) Christus, h�re uns.
F�r die gleichg�ltigen Christen: mach sie eifrig in guten Werken.
(Stille) Christus, h�re uns.
F�r unsere Gemeinde: sende uns das Licht deiner Wahrheit. (Stille)
Christus, h�re uns.
Herr, unser Gott, du hast uns in dein wunderbares Licht berufen. Lass
alle Menschen zu dir gelangen durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Christliche Verk�ndigung ist nicht zuerst ,Seelenrettung und wortreiche
Apologetik. sondern Zeugnisablegen davon, dass Gott Wunderbares an den
Menschen getan hat und weiterhin zu tun gedenkt, Zeugnisgeben durch die
lebendige Existenz des neutestamentlichen Gottesvolkes selbst.
Gerade in Zeiten der Verfolgung durch andere ,V�lker wird der
Volkscharakter, die soziale Verfasstheit des christlichen Glaubens
offenkundiger als sonst. Das individuelle Seelenheil, die private
Fr�mmigkeit sind nur dann christlich, wenn sie als Momente am
allgemeinen Heil und an der Heiligkeit des Gottesvolkes verstanden und
gelebt werden. Denn nur als Volk kann das Christentum seine
heilsgeschichtliche Aufgabe wahrnehmen und sich unter den V�lkern nicht
nur behaupten, sondern auch kritisch wirksam werden daraufhin, dass
alle V�lker mehr und mehr zum Volk Gottes werden: ,Und statt sie zu
hei�en: Nicht-mein-Volk, wird man sie hei�en: S�hne des lebendigen
Gottes ... Zu eurem Bruder sagt: Mein Volk , und zu eurer Schwester:
Erbarmen (Hos 1,6 - 2,3) (G�nther Schiwy).
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