Zur Lesung Glaube und Liebe bestehen nur, solange sie wachsen. Darum
schlie�t sich an das Dankgebet des Apostels die Bitte (V. 9-12). Wir
bitten, sagt er: Paulus, Timotheus, Epaphras und alle Br�der, die in
Rom und �berall an die Gemeinde von Koloss� denken. Zwei Dinge w�nscht
Paulus den Kolossern, die zwei, in denen das ganze Leben einer Gemeinde
beschlossen ist: fortschreitende Erkenntnis und rechtes Tun. Wer den
Willen Gottes begreift, wird ihn auch tun, und in dem Ma�, als er ihn
tut, wird sein Erkennen klarer werden. Beides zusammen beansprucht und
vollendet den Menschen in allem (V. 10): in allen Schichten seines
Menschseins, in jeder Situation, in die er sich gestellt sieht. Die
Vollendung aber ist nicht irgendeine innerweltliche
Selbstverwirklichung; sie ist die Erf�llung der Hoffnung (V. 5), das
Los der Heiligen (V. 12), das f�r die bereitliegt, die der Sohn erl�st
hat (V. 14). Der Sohn: damit ist Paulus bei dem gro�en Thema dieses
Briefs angekommen. - Eph 1,15-16; Kol 3,9b-10; Eph 5,17; Phil 1,9; Phlm
6. - Zu 1,1: Eph 1,11-13; 1 Petr 2,9; Apg 26,18. - Zu 1,13-14: Joh
8,12; Eph 1,6-7.
ERSTE Lesung
Kol 1, 9-14
Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich
seines geliebten Sohnes
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser
Br�der!
^9Seit dem Tag, an dem wir davon erfahren haben, h�ren wir nicht auf,
inst�ndig f�r euch zu beten, dass ihr in aller Weisheit und Einsicht,
die der Geist schenkt, den Willen des Herrn ganz erkennt.
^10Denn ihr sollt ein Leben f�hren, das des Herrn w�rdig ist und in
allem sein Gefallen findet. Ihr sollt Frucht bringen in jeder Art von
guten Werken und wachsen in der Erkenntnis Gottes.
^11Er gebe euch in der Macht seiner Herrlichkeit viel Kraft, damit ihr
in allem Geduld und Ausdauer habt.
^12Dankt dem Vater mit Freude! Er hat euch f�hig gemacht, Anteil zu
haben am Los der Heiligen, die im Licht sind.
^13Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das
Reich seines geliebten Sohnes.
^14Durch ihn haben wir die Erl�sung, die Vergebung der S�nden.
Antwortpsalm
Ps 98 (97), 2-3b.3c-4.5-6 (R: vgl. 2)
R Der Herr hat sein Heil enth�llt
(GL neu 55, 1 oder 264, 2)
vor den Augen der V�lker. - R
2 Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
VIII. oder VII. bzw. VI. Ton
und sein gerechtes Wirken enth�llt vor den Augen der V�lker.
3ab Er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel. - (R)
3cd Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
4 Jauchzt vor dem Herrn, alle L�nder der Erde,
freut euch, jubelt und singt! - (R)
5 Spielt dem Herrn auf der Harfe,
auf der Harfe zu lautem Gesang!
6 Zum Schall der Trompeten und H�rner
jauchzt vor dem Herrn, dem K�nig!
R Der Herr hat sein Heil enth�llt
vor den Augen der V�lker.
Jahr II
Zur Lesung Durch die Bilder von der Pflanzung und vom Hausbau
(3,6-9.10-15) hat Paulus verdeutlicht, wie der apostolische Dienst der
Gemeinde zu verstehen und zu tun ist. Tempel Gottes ist die ganze
Gemeinde. Die Gegenwart des Heiligen Geistes macht die Gemeinde heilig;
wer sie verderben will, indem er ihre Einheit zerst�rt, den wird Gott
verderben (V. 17). Wo der Heilige Geist gegenw�rtig ist, kann man nicht
Menschen verg�ttern oder gegeneinander ausspielen. Christus allein ist
Herr der Gemeinde. In ihm hat sie Gottes Weisheit und Gottes Macht,
durch ihn ist sie selbst eine g�ttliche Wirklichkeit in dieser Welt. -
2 Kor 6,16; Eph 2,20-22; 1 Kor 6,19; R�m 8,11.
ERSTE Lesung
1 Kor 3, 18-23
Alles geh�rt euch; ihr aber geh�rt Christus, und Christus geh�rt Gott
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Br�der!
^18Keiner t�usche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei
weise in dieser Welt, dann werde er t�richt, um weise zu werden.
^19Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift
steht n�mlich: Er f�ngt die Weisen in ihrer eigenen List.
^20Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen;
er wei�, sie sind nichtig.
^21Daher soll sich niemand eines Menschen r�hmen. Denn alles geh�rt
euch;
^22Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft:
alles geh�rt euch;
^23ihr aber geh�rt Christus, und Christus geh�rt Gott.
Antwortpsalm
Ps 24 (23), 1-2.3-4.5--6 (R: vgl. 1)
R Dem Herrn geh�rt die Erde,
(GL neu 52, 1)
der Erdkreis und seine Bewohner. - R
1 Dem Herrn geh�rt die Erde und was sie erf�llt,
VIII. Ton
der Erdkreis und seine Bewohner.
2 Denn er hat ihn auf Meere gegr�ndet,
ihn �ber Str�men befestigt. - (R)
3 Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn,
wer darf stehn an seiner heiligen St�tte?
4 Der reine H�nde hat und ein lauteres Herz,
der nicht betr�gt und keinen Meineid schw�rt. - (R)
5 Er wird Segen empfangen vom Herrn
und Heil von Gott, seinem Helfer.
6 Das sind die Menschen, die nach ihm fragen,
die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Mt 4, 19
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Folgt mir nach!
Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Halleluja.
Zum Evangelium Mit Lk 5 tritt Jesus vor die breite �ffentlichkeit;
bisher hatte er vorwiegend in den Synagogen gelehrt. Der heutige
Abschnitt berichtet von der Predigt Jesu, dann vom reichen Fischfang
und schlie�lich vom Erschrecken und der Berufung der ersten J�nger. In
der Darstellung des Lukas tritt Simon Petrus st�rker hervor als bei
Markus; vom Schiff des Simon aus lehrt Jesus das Volk, in dem Lukas
bereits das neue Gottesvolk vorgebildet sieht; Simon erh�lt den Auftrag
zur Ausfahrt, er fasst auch in Worte, was nach dem Fischfang die
anderen J�nger ebenso sp�rten (V. 10): den Schrecken vor der Heiligkeit
Gottes. Petrus erh�lt auch die Zusage: Von jetzt an wirst du Menschen
fangen. Eine ausdr�ckliche Berufung zur J�ngerschaft und Nachfolge wird
hier bei Lukas nicht berichtet, aber in Vers 11 ist sie deutlich
vorausgesetzt. Etwas Entscheidendes ist an diesem Tag im Leben des
Petrus und seiner Gef�hrten geschehen. - Mt 4,18-22; Mk 1,16-20; Joh
21,1-8.15-17.
Evangelium
Lk 5, 1-11
Sie lie�en alles zur�ck und folgten ihm nach
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit,
^1als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, dr�ngte sich das Volk um
ihn und wollte das Wort Gottes h�ren.
^2Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen
und wuschen ihre Netze.
^3Jesus stieg in das Boot, das dem Simon geh�rte, und bat ihn, ein
St�ck weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das
Volk vom Boot aus.
^4Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf
den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!
^5Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet
und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze
auswerfen.
^6Das taten sie, und sie fingen eine so gro�e Menge Fische, dass ihre
Netze zu rei�en drohten.
^7Deshalb winkten sie ihren Gef�hrten im anderen Boot, sie sollten
kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam f�llten sie beide
Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen.
^8Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu F��en und sagte: Herr, geh
weg von mir; ich bin ein S�nder.
^9Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil
sie so viele Fische gefangen hatten;
^10ebenso ging es Jakobus und Johannes, den S�hnen des Zebed�us, die
mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: F�rchte dich
nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.
^11Und sie zogen die Boote an Land, lie�en alles zur�ck und folgten ihm
nach.
F�RBITTEN
Jesus Christus, der uns zu seinem Volk berufen hat, bitten wir:
Steh den Hirten der Kirche bei, dass sie unerm�dlich dem Heil der
Menschen dienen.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Hilf, dass unter den Menschen Verst�ndnis und Vertrauen wachsen.
Gib den Hungernden ihren Anteil an den G�tern der Erde.
Bewahre uns vor Mutlosigkeit, wenn unser M�hen nur wenig Erfolg hat.
Gott, himmlischer Vater, dein Reich steht jedem Menschen offen. Lass
uns auf deine Einladung h�ren durch Christus, unseren Herrn. A.:
Amen.
Vor der Begegnung mit Jesus war Petrus selbst zufrieden; er hatte
Vertrauen in seine Hilfsmittel, er war sich seines Wertes bewusst;
seine nat�rliche Autorit�t dr�ngte sich seinen Gef�hrten auf.
Aber der Vor�bergang des Herrn hat ihn all seiner Eigenliebe entbl��t.
Von der ersten Begegnung an hat ihn der Herr aus seiner nat�rlichen
Behaglichkeit herausgerissen. Das Reich Gottes �ffnet sich nur den
Armen! Petrus hat das ohne Zaudern begriffen. Die beste Vorbereitung
f�r sein Apostolat und f�r seine W�rde als oberster Leiter der Kirche
war die Enth�llung seiner v�lligen Unf�higkeit, seiner Schw�che von
Grund auf. Das ging so weit, dass der arme Petrus, der f�r gew�hnlich
so ungest�m, so selbstsicher und eilig war, Verantwortungen und
Initiativen auf sich zu nehmen, den Herrn zu bitten begann. Er m�ge von
ihm fortgehen. Er m�ge ihn verlassen und ihm nicht seine unertr�gliche
Gegenwart auferlegen: Geh weg von mir, denn ich bin ein s�ndiger Mensch
(Louis Evely).
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
4
September 2014
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* Donnerstag der 22. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: A II, StB: II. Woche
[Donnerstag, 4.9.2014_]
Perikopen
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