Vinzenz von Paul stammte aus Pouy, einem Dorf in der Gascogne
(S�dfrankreich), das seit 1828 St-Vincent-de-Paul hei�t. Er wurde im
Jahr 1600, noch nicht zwanzig Jahre alt, zum Priester geweiht. Hatte er
diesen Beruf zun�chst gew�hlt, um aus der Armut herauszukommen, so
vollzog sich in dem jungen Priester bald ein tiefer Wandel, zu dem die
Begegnung mit dem Priester (und sp�teren Kardinal) B�rulle wesentlich
beitrug. Als Hausgeistlicher des Grafen de Gondi entdeckte Vinzenz die
Verlassenheit und religi�se Unwissenheit der Landbev�lkerung, und er
stellte auch die mangelhafte Bildung vieler Geistlicher fest. Aus
kleinen Anf�ngen entstand 1625 die Kongregation der Lazaristen, so
genannt nach dem ehemaligen Priorat St-Lazare, das der Kongregation
seit 1633 als Mutterhaus dient. Die Aufgabe der Lazaristen sah Vinzenz
in der Abhaltung von Volksmissionen und in der Heranbildung eines guten
Klerus; der Erfolg einer Mission kann ja nicht von Dauer sein, wenn die
Arbeit nicht an Ort und Stelle weitergef�hrt wird. In Zusammenarbeit
mit Louise de Marillac gr�ndete Vinzenz die T�chter der Liebe
(Barmherzige Schwestern, Vinzentinerinnen). Immer tat Vinzenz nur das
Notwendige: das, was die Situation ihm als den Willen Gottes zeigte. Er
hat keine B�cher geschrieben und keine Wunder gewirkt, aber er war
dem�tig und treu, gro� in seiner Einfachheit. Er starb 1660 in der
Nacht zum 27. September.
Strom der G�te
Kein Mensch ist im Guten stetiger und unbeirrbarer als der Milde und
G�tige. Ewig wankend sind sie alle, die sich vom Zorn und von der
uners�ttlichen Gier der Leidenschaften fortrei�en lassen. Sie handeln
schrullenhaft und unbeherrscht - wie Sturzb�che sind sie, deren Kraft
und Ungest�m nur im �berborden besteht. So wie sie verflie�en, trocknen
sie aus. Anders die Str�me, die wie g�tige Menschen sind - ohne
Ger�usch und voller Ruhe ziehen sie dahin, ohne je zu versiegen.
Ich habe Hochachtung und Liebe, um eine ganze Welt damit zu beschenken.
(Vinzenz von Paul)
Schriftlesungen f�r Hirten der Kirche (Glaubensboten)
oder f�r heilige M�nner (Heilige der N�chstenliebe)
Er�ffnungsvers
Lk 4, 18
Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir,
denn der Herr hat mich gesalbt.
Er hat mich gesandt, damit ich den Armen die Heilsbotschaft bringe
und alle heile, deren Herz bedr�ckt ist.
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
du hast den heiligen Vinzenz von Paul berufen,
den Armen zu helfen
und f�r die Ausbildung guter Priester zu sorgen.
Schenke auch uns apostolischen Eifer;
hilf uns, die Not der Armen zu sehen,
und mach uns bereit, ihnen zu helfen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Mit der Kirche Gottes, die in Korinth ist (1,2), ist es
wie mit dem Volk Gottes im Alten Bund: Gott schafft sich sein Volk aus
nichts (1,28); er bevorzugt (erw�hlt) das Schwache und Verachtete.
Beweis daf�r ist nicht nur die Tatsache des Kreuzes; was am Kreuz
geschah, setzt sich fort in der Verk�ndigung des gekreuzigten Christus:
nicht mit Macht und Weisheit wird Christus verk�ndigt, und nicht die
M�chtigen und Weisen sind es, bei denen die Botschaft ankommt. Die
Korinther brauchen sich in ihrer Gemeinde nur umzusehen, um das zu
wissen. Seht auf eure Berufung, sagt ihnen Paulus: Wie ging es denn
damals zu, als sich eure Gemeinde bildete? Das war doch ein
erb�rmlicher Haufen: ungebildete, wirtschaftlich schwache Leute, wohl
auch asoziale Elemente fanden sich zusammen. Mit diesem Vorgehen
verfolgt Gott ein bestimmtes Ziel: Der Mensch soll seine Armut
begreifen und vor Gott als der Empfangende stehen. - Dtn 7,7-8; Ri 7,2;
1 Sam 16,7; 2 Kor 4,7; Jak 2,5; Dtn 8,17-18; Eph 2,8-9; Jer 9,22-23; 2
Kor 10,17.
ERSTE Lesung
1 Kor 1, 26-31
Das Schwache in der Welt hat Gott erw�hlt
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
^26Seht auf eure Berufung, Br�der! Da sind nicht viele Weise im
irdischen Sinn, nicht viele M�chtige, nicht viele Vornehme,
^27sondern das T�richte in der Welt hat Gott erw�hlt, um die Weisen
zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erw�hlt, um
das Starke zuschanden zu machen.
^28Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erw�hlt:
das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,
^29damit kein Mensch sich r�hmen kann vor Gott.
^30Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott f�r uns zur
Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erl�sung.
^31Wer sich also r�hmen will, der r�hme sich des Herrn; so hei�t es
schon in der Schrift.
Antwortpsalm
Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6.7 u. 9 (R: vgl. 1a)
R Selig der Mensch, der den Herrn f�rchtet und ehrt. - R
(GL neu 61, 1)
(Oder: Halleluja.)
1 Wohl dem Mann, der den Herrn f�rchtet und ehrt
VI. Ton
und sich herzlich freut an seinen Geboten.
2 Seine Nachkommen werden m�chtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. - (R)
3 Wohlstand und Reichtum f�llen sein Haus,
sein Heil hat Bestand f�r immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht:
der Gn�dige, Barmherzige und Gerechte. - (R)
5 Wohl dem Mann, der g�tig und zum Helfen bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht ist.
6 Niemals ger�t er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - (R)
7 Er f�rchtet sich nicht vor Verleumdung;
sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.
9 Reichlich gibt er den Armen,
sein Heil hat Bestand f�r immer;
er ist m�chtig und hoch geehrt. - R
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 10, 14
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin der gute Hirt.
Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Zum Evangelium Der zusammenfassende Bericht Mt 9,35 verweist auf 4,23
zur�ck; zwischen diesen beiden Versen steht die Selbstoffenbarung Jesu
durch Wort und Tat; die Bergpredigt (Kap. 5-7) und die Wunder (Kap.
8-9). F�r beides, die Verk�ndigung der Botschaft von der
Gottesherrschaft und die T�tigkeit des Helfens und Heilens, braucht
Jesus Mitarbeiter. Die Verse 9,36-38 leiten zur Aussendungsrede (Kap.
10) �ber. Die ganze T�tigkeit Jesu und auch die Aussendung der J�nger
stehen unter dem Motiv des Mitleids mit dem f�hrerlosen Volk. Das Bild
von der Herde (Schafe, die keinen Hirten haben) wird dann abgel�st
durch das Wort von der Ernte. Ernte ist Bild f�r das kommende Gericht,
bei dem Gott den Weizen in seine Scheune einbringt (Mt 3,12).
Mitarbeiter bei dieser Ernte sind die J�nger. �berall, wo Gottes Wort
verk�ndet wird, da wird dem Menschen Rettung und Heil angeboten, da ist
aber auch schon Zeit der Ernte: das Wort fordert Entscheidung und
Antwort. - Num 27,15-20; Sach 11,15-17; 1 Kor 3,5-9; Offb 14,14-16.
Evangelium
Mt 9, 35-38
Die Ernte ist gro�, aber es gibt nur wenig Arbeiter
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit
^35zog Jesus durch alle St�dte und D�rfer, lehrte in ihren Synagogen,
verk�ndete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und
Leiden.
^36Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie
waren m�de und ersch�pft wie Schafe, die keinen Hirten haben.
^37Da sagte er zu seinen J�ngern: Die Ernte ist gro�, aber es gibt nur
wenig Arbeiter.
^38Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter f�r seine Ernte
auszusenden.
F�rbitten
Im Gebet rufen wir zu Jesus Christus, der durch seinen Geist die Kirche
erneuert:
F�r die Seelsorger: mache sie zu g�tigen und eifrigen Hirten f�r die
Menschen, die ihnen anvertraut sind. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r alle, die �ber andere Macht haben: gib, dass sie die W�rde jedes
Menschen achten. (Stille) Herr, erbarme dich.
F�r die Kranken und Armen: sende ihnen Menschen, die ihnen tatkr�ftig
helfen. (Stille) Herr, erbarme dich.
F�r alle, die du zum priesterlichen Dienst berufen hast: steh ihnen
bei, dass sie ihrer Berufung treu bleiben. (Stille) Herr, erbarme dich.
G�tiger Gott, durch den heiligen Vinzenz von Paul hast du deine Liebe
zu den Armen und Kranken offenbart. Seine F�rbitte helfe uns, reich zu
werden an Werken der N�chstenliebe, durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Barmherziger Gott,
dein Diener Vinzenz von Paul
hat die heiligen Geheimnisse nicht nur gefeiert,
sondern auch aus ihrer Kraft gelebt.
Gew�hre uns durch dieses Opfer die Gnade,
dass wir zu einer Gabe werden, die dir wohlgef�llt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers
Ps 107 (106), 8-9
Wir wollen dem Herrn danken f�r seine Huld,
f�r sein wunderbares Tun an den Menschen,
weil er die hungernde Seele mit seinen Gaben erf�llt hat.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
dein Sohn ist gekommen,
den Armen die Frohe Botschaft zu verk�nden.
Lass uns in der Kraft seines Leibes und Blutes
ein offenes Herz haben f�r die Not in der Welt,
damit wir nach dem Beispiel des heiligen Vinzenz
die Liebe weitergeben,
mit der du uns angenommen hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Schott Tagesliturgie
Samstag
27
September 2014
* zur�ck
* weiter
* Samstag der 25. Woche im Jahreskreis
* Hl. Vinzenz von Paul
* Lesejahr: A II, StB: I. Woche
[Samstag, 27.9.2014___]
Perikopen
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