Zur Lesung Die Frommen der nachexilischen Jerusalemer Gemeinde geben
ihrer Entt�uschung massiven Ausdruck: es hat keinen Sinn, Gott zu
dienen. Die frechen und �berm�tigen Menschen haben es leichter, und es
geht ihnen besser. Dass auf den Guten der Segen Gottes ruht, der sich
in Gesundheit, Reichtum, Ansehen offenbart, ist alttestamentliche
Auffassung, die immer wieder zu Krisen des Glaubens gef�hrt hat, zumal
da man unter Gl�ck nur das diesseitige Wohlergehen verstand (vgl. Ijob
31; Koh 7,15; 8,14). Der Prophet Maleachi hat darauf als erste,
vorl�ufige Antwort die, dass Jahwe auf solche Beschwerden hinh�rt und
dass er sich an das, was die Menschen tun, erinnert: an das Gute und an
das B�se; das ist der Sinn des himmlischen Buches, in das alles
eingetragen wird. Das abschlie�ende Wort des Propheten ist eine
Verhei�ung f�r den Tag, der kommen wird, den Gerichtstag (V. 19). Es
wird ein schrecklicher Tag sein, aber f�r die Gottesf�rchtigen ein Tag
der Rettung und Freude. Der Prophet bleibt also beim Vergeltungsdenken
seiner Zeit, aber das Gericht wird ein g�ttliches Gericht sein. - Zu
3,14: Ijob 21,14-15; Ps 73,13; Jes 58,3. - Zu 3,16: Ps 139,16; Dan
7,10; Ps 115,11. - Zu 3,17: Ps 103,13. - Zu 3,18: Ps 58,12. - Zu 3,20:
Weish 19,9; Lk 1,78; Joh 8,12.
ERSTE Lesung
Mal 3, 13-20a
Der Tag, der kommt, wird sie verbrennen
Lesung aus dem Buch Maleachi
^13Was ihr �ber mich sagt, ist k�hn, spricht der Herr. Doch ihr fragt:
Was sagen wir denn �ber dich?
^14Ihr sagt: Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen. Was haben wir davon,
wenn wir auf seine Anordnungen achten und vor dem Herrn der Heere in
Trauergew�ndern umhergehen?
^15Darum preisen wir die �berheblichen gl�cklich, denn die Frevler
haben Erfolg; sie stellen Gott auf die Probe und kommen doch straflos
davon. -
^16Dar�ber redeten die miteinander, die den Herrn f�rchten. Der Herr
horchte auf und h�rte hin, und man schrieb vor ihm ein Buch, das alle
in Erinnerung h�lt, die den Herrn f�rchten und seinen Namen achten.
^17Sie werden an dem Tag, den ich herbeif�hre - spricht der Herr der
Heere -, mein besonderes Eigentum sein. Ich werde gut zu ihnen sein,
wie ein Mann gut ist zu seinem Sohn, der ihm dient.
^18Dann werdet ihr wieder den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten
und dem, der Unrecht tut, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der
ihm nicht dient.
^19Denn seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: Da werden alle
�berheblichen und Frevler zu Spreu, und der Tag, der kommt, wird sie
verbrennen, spricht der Herr der Heere. Weder Wurzel noch Zweig wird
ihnen bleiben.
^20aF�r euch aber, die ihr meinen Namen f�rchtet, wird die Sonne der
Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Fl�gel bringen Heilung.
Antwortpsalm
Ps 1, 1-2.3.4 u. 6 (R: vgl. Jer 17, 7)
R Gesegnet, wer auf den Herrn sich verl�sst. - R
(GL neu 31, 1)
1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt,
IV. Ton
nicht auf dem Weg der S�nder geht,
nicht im Kreis der Sp�tter sitzt,
2 sondern Freude hat an der Weisung des Herrn,
�ber seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. - (R)
3 Er ist wie ein Baum, der an Wasserb�chen gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt
und dessen Bl�tter nicht welken.
Alles, was er tut
wird ihm gut gelingen. - (R)
4 Nicht so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
6 Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten,
der Weg der Frevler aber f�hrt in den Abgrund. - R
Jahr II
Zur Lesung Wird der Mensch durch die Erf�llung des (mosaischen)
Gesetzes gerettet oder durch den Glauben an Jesus Christus; das ist die
entscheidende Frage im mittleren Teil des Galaterbriefs (3,1 - 5,12).
Der Galaterbrief ist keine sachliche Abhandlung wie der R�merbrief,
sondern eine erregte Auseinandersetzung, in der Paulus selbst immer neu
um Klarheit des Gedankens und des Wortes ringt. - Wie soll er diesen
unvern�nftigen Galatern klarmachen, dass ihre frommen Anstrengungen,
das Gesetz zu beobachten, Fleisch sind und sie niemals ans Ziel f�hren
k�nnen, zu der Vollendung (V. 3), die vor Gott gilt? Immer schon war es
die schwierigste Sache der Welt, eine falsch gerichtete Fr�mmigkeit zu
korrigieren. Paulus kann die Galater an die Anf�nge ihres Glaubens
erinnern, an die gro�e Erfahrung des Geistes, der ihnen damals
geschenkt wurde, gewiss nicht vergeblich; eine Quelle neuen Lebens und
neuer Freude war ihnen aufgebrochen, woher war sie gekommen? Nicht vom
j�dischen Gesetz - von ihm wussten sie damals noch gar nichts -,
sondern allein aus dem Glauben an den Gekreuzigten. Und wovon werden
sie in Zukunft leben, vom Gesetz und seiner Leistung oder vom Glauben
an Jesus Christus? An dieser Frage entscheidet sich alles. - Zu 3,1: 1
Kor 2,2; Gal 2,19-21. - Zu 3,2: R�m 5,5.
ERSTE Lesung
Gal 3, 1-5
Habt ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes oder durch die Botschaft des
Glaubens empfangen?
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater
Br�der!
^1Ihr unvern�nftigen Galater, wer hat euch verblendet? Ist euch Jesus
Christus nicht deutlich als der Gekreuzigte vor Augen gestellt worden?
^2Dies eine m�chte ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch die
Werke des Gesetzes oder durch die Botschaft des Glaubens empfangen?
^3Seid ihr so unvern�nftig? Am Anfang habt ihr auf den Geist vertraut,
und jetzt erwartet ihr vom Fleisch die Vollendung.
^4Habt ihr denn so Gro�es vergeblich erfahren? Sollte es wirklich
vergeblich gewesen sein?
^5Warum gibt euch denn Gott den Geist und bewirkt Wundertaten unter
euch? Weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft des
Glaubens angenommen habt?
Antwortpsalm
Lk 1, 68-69.70-71.72-73.74-75 (R: 68)
R Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
(GL neu 631, 3 oder 62, 1 )
Denn er hat sein Volk besucht. - R
68 Gepriesen sei der Herr der Gott Israels!
IX. oder V. Ton
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erl�sung geschaffen;
69 er hat uns einen starken Retter erweckt
im Hause seines Knechtes David. - (R)
70 So hat er verhei�en von alters her
durch den Mund seiner heiligen Propheten.
71 Er hat uns errettet vor unseren Feinden
und aus der Hand aller, die uns hassen. - (R)
72 Er hat das Erbarmen mit den V�tern an uns vollendet
und an seinen heiligen Bund gedacht.
73 Er hat an den Eid gedacht,
den er unserm Vater Abraham geschworen hat. - (R)
74 Er hat uns geschenkt,
dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen
75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit
vor seinem Angesicht all unsre Tage. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Apg 16, 14b
Halleluja. Halleluja.
Herr, �ffne uns das Herz,
dass wir auf die Worte deines Sohnes h�ren.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Jesusworte dieses Abschnitts geh�ren unter sich eng
zusammen. Lukas hat sie an das Vaterunser angeschlossen; sie sind eine
Fortsetzung der Unterweisung Jesu �ber das Gebet. Es ist nicht nur
erlaubt, Gott um etwas zu bitten: die J�nger werden dazu eindringlich
aufgefordert. Der Mensch ehrt Gott nicht nur dadurch, dass er lobt und
anbetet; er ehrt ihn nicht weniger, wenn er seine leeren H�nde zu ihm
aufhebt und glaubt, dass sie ihm mit guten Gaben gef�llt werden. An
Gottes G�te zweifeln w�re so viel wie an Gott selbst zweifeln; an dem
Gott, der nicht ein blindes Schicksal, sondern ein hilfsbereiter Freund
und ein Vater ist, mehr als ein irdischer Freund und Vater es sein
kann. Um was d�rfen wir bitten? Um alles, was wir brauchen: um das
t�gliche Brot um den Heiligen Geist. Der Heilige Geist steht am Ende
dieser Unterweisung als der Inbegriff aller Gaben, die der Mensch von
Gott erbitten und empfangen kann. Er ist die gro�e Gabe, die Quelle,
die weiterstr�mt ins ewige Leben (Joh 7,38). - Lk 18,1-8; Mt 7,7-11;
Joh 14,13-17.
Evangelium
Lk 11, 5-13
Bittet, dann wird euch gegeben
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
^5sprach Jesus zu seinen J�ngern: Wenn einer von euch einen Freund hat
und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote;
^6denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen,
und ich habe ihm nichts anzubieten!,
^7wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die T�r
ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann
nicht aufstehen und dir etwas geben?
^8Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine
Bitte erf�llt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner
Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.
^9Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann
werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch ge�ffnet.
^10Denn wer bittet, der empf�ngt; wer sucht, der findet; und wer
anklopft, dem wird ge�ffnet.
^11Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt,
wenn er um einen Fisch bittet,
^12oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?
^13Wenn nun schon ihr, die ihr b�se seid, euren Kindern gebt, was gut
ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen
geben, die ihn bitten.
F�RBITTEN
Mit unseren Bitten wenden wir uns an Christus, der mit uns
Mahlgemeinschaft h�lt:
Bewahre alle in der Einheit des Glaubens, die teilhaben an dem einen
Brot.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
F�hre die V�lker auf den Weg deiner Gebote.
Mach uns bereit, Not zu wenden und Leid zu lindern.
Dr�nge uns, vertrauensvoller zum Vater im Himmel zu beten.
Allm�chtiger Vater, deine G�te kennt keine Grenzen. Erh�re unser Gebet
durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Lass mich nicht beten, beh�tet zu sein vor Gefahren, sondern sie
furchtlos zu bestehen.
Lass mich nicht beten um Stillung meines Schmerzes, sondern um das
Herz, das ihn besiegt ...
Lass mich nicht ausschauen nach Bundesgenossen auf dem Schlachtfeld des
Lebens, sondern vertrauen auf eigene Kraft.
Lass mich nicht in banger Furcht um Rettung flehen, sondern um Ausdauer
im Ringen um die Freiheit.
Lass nicht zu, dass ich ein Feigling sei, der nur im Erfolg deine Gnade
f�hlt, sondern lass mich auch in meinem Misslingen das Walten deiner
Hand erkennen (Rabindranath Tagore).
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
9
Oktober 2014
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* weiter
* Donnerstag der 27. Woche im Jahreskreis
* Hl. Dionysius, Hl. Johannes Leonardi
* Lesejahr: A II, StB: III. Woche
[Donnerstag, 9.10.2014_]
Perikopen
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