Der Glaube an Engel, d. h. m�chtige Geistwesen, die in der Welt Gottes
und der Menschen eine Rolle spielen, wird schon in der Heiligen Schrift
ausgesprochen, wenn auch nicht eigentlich gekl�rt. Im Alten Testament
ist der Engel Gottes (Engel Jahwes) der hilfreiche Bote Gottes (Gen
16,7; 21,17; Ex 14,19; 2 K�n 19,35). In sp�teren Schriften (z. B.
Daniel) finden wir Namen von Engeln, denen bestimmte Aufgaben
zugewiesen sind. Im Neuen Testament spielen die Engel eine Rolle im
Leben Jesu und der Urkirche. Es gibt d�monische, satanische M�chte, und
es gibt auch die guten Engel, die den Menschen helfen, sie f�hren und
besch�tzen. Der Glaube an die Schutzengel st�tzt sich vor allem auf Mt
18,10. - Die liturgische Verehrung der Schutzengel hat sich vor allem
im 15. und 16. Jahrhundert verbreitet, zun�chst in Verbindung mit dem
Fest des Erzengels Michael (29. September); 1670 hat Papst Klemens X.
das Schutzengelfest f�r die ganze Kirche vorgeschrieben und auf den 2.
Oktober festgelegt.
Er�ffnungsvers
Dan 3, 59
Preist den Herrn, ihr Engel des Herrn;
lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
Tagesgebet
Gott, in deiner Vorsehung sorgst du f�r alles,
was du geschaffen hast.
Sende uns deine heiligen Engel zu Hilfe,
dass sie uns beh�ten auf allen unseren Wegen,
und gib uns in der Gemeinschaft mit ihnen
deine ewige Freude.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das hebr�ische Wort, das wir gew�hnlich mit Engel
�bersetzen, bezeichnet zun�chst einfach den Boten, der im Auftrag des
Herrn etwas zu sagen oder zu tun hat. Im Alten Testament ist aber der
Engel des Herrn (Engel Jahwes) oft kaum von Jahwe selbst zu
unterscheiden; es ist Gott selbst, sofern er auf der Erde redend und
handelnd in Erscheinung tritt. Erst in sp�teren Texten, vor allem vom
babylonischen Exil an, finden wir genauere Aussagen, in denen nicht nur
klar zwischen Gott und seinen Engeln unterschieden wird, sondern auch
bestimmte Namen und Dienste einzelner Engel genannt werden. Exodus 23
geh�rt in dieser Hinsicht zu den fr�heren Texten (wenn auch nicht zu
den ganz fr�hen, die noch unbefangen sagen, dass Gott selbst auftritt
und redet, z. B. Gen 24,7). Gott verspricht dem Volk in der W�ste, er
werde ihm einen Engel vorausschicken, der es auf dem Weg f�hren und
sch�tzen soll. In diesem Engel oder Boten ist der Name Gottes
gegenw�rtig (23,21); der Name ist aber Gott selbst, der sich den
Menschen zu erkennen gibt, ihnen erlaubt, seinen Namen anzurufen oder
auch ihnen den Schrecken seiner Gegenwart zu versp�ren gibt (vgl. Ex
23,20-21 mit 23,27 und 28). Weil Gott selbst in seinem Engel
gegenw�rtig ist, schuldet der Mensch ihm Ehrfurcht und Vertrauen. - Ex
14,19; 33,2; Num 20,16; Jes 63,9.
ERSTE Lesung
Ex 23, 20-23a
Mein Engel wird dir vorausgehen
Lesung aus dem Buch Exodus
So spricht Gott, der Herr:
^20Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf
dem Weg sch�tzen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.
^21Achte auf ihn, und h�r auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht!
Er w�rde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist
mein Name gegenw�rtig.
^22Wenn du auf seine Stimme h�rst und alles tust, was ich sage, dann
werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben,
die dich bedr�ngen.
^23aWenn mein Engel dir vorausgeht.
Antwortpsalm
Ps 91 (90), 1-2.3-4.5-6.10-11 (R: 11)
R Er befiehlt seinen Engeln
(GL neu 664, 5)
dich zu beh�ten auf all deinen Wegen. - R
1 Wer im Schutz des H�chsten wohnt
V. Ton
und ruht im Schatten des Allm�chtigen,
2 der sagt zum Herrn: Du bist f�r mich Zuflucht und Burg,
mein Gott, dem ich vertraue. - (R)
3 Er rettet dich aus der Schlinge des J�gers
und aus allem Verderben.
4 Er beschirmt dich mit seinen Fl�geln,
unter seinen Schwingen findest du Zuflucht,
Schild und Schutz ist dir seine Treue. - (R)
5 Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu f�rchten
noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,
6 nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die w�tet am Mittag. - (R)
10 Dir begegnet kein Unheil,
kein Ungl�ck naht deinem Zelt.
11 Denn er befiehlt seinen Engeln,
dich zu beh�ten auf all deinen Wegen.
R Er befiehlt seinen Engeln,
dich zu beh�ten auf all deinen Wegen.
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Ps 103 (102), 21
Halleluja. Halleluja.
Lobt den Herrn, all seine Scharen,
seine Diener, die seinen Willen vollziehen!
Halleluja.
Das Evangelium ist Eigentext dieses Gedenktages
Zum Evangelium Die Reden und Weisungen Jesu, die Matth�us in Kap. 18
zusammengefasst hat, hat man als Gemeindeordnung oder als Hausordnung
Gottes bezeichnet. Die Rede ist an die J�nger gerichtet. Mit J�nger
sind hier aber nicht nur die Wenigen gemeint, die damals in der
unmittelbaren Nachfolge Jesu standen; der Evangelist hat die
J�ngergemeinde seiner eigenen Zeit, die nach�sterliche Kirche, im
Blick. In jeder Zeit muss neu an das Grundgesetz erinnert werden, das
Jesus f�r seine J�nger aufgestellt hat. Immer ist eine tief greifende
Bekehrung notwendig, ein neues Denken und Verhalten, wenn ein Mensch
dem Gesetz Christi entsprechen will. Die Forderung, wir sollen wie die
Kinder Gottes werden, verlangt von uns eine absolute Wahrhaftigkeit vor
Gott und vor uns selbst. Das Kind wei�, dass es klein und schwach ist,
dass es v�llig von der Liebe und Gunst der Gro�en abh�ngt. Aber gerade
in dieser Schwachheit des Kindes liegt seine unwiderstehliche Macht.
Wer es fertig bringt, zu werden wie ein Kind, der hat alles gewonnen. -
In Mt 18,10 ist im griechischen Text von den Kleinen die Rede; damit
sind nicht nur die Kinder gemeint; es sind die Schwachen, die
wirtschaftlich und sozial Niedrigstehenden, die einfachen Menschen, wie
es in anderer �bersetzung hei�t. Es wird immer nahe liegen, solche
Menschen geringsch�tzig zu behandeln. Davor warnt uns Jesus mit dem
Hinweis auf die W�rde gerade dieser Menschen. Gott selbst kennt und
ehrt jeden von ihnen. Die Tage und Taten der einfachen Menschen sind
vor Gott gegenw�rtig. Mittler und Boten der Sorge Gottes f�r jeden
Menschen sind die Engel, die ebenso im Dienst der Menschen stehen wie
im Dienst Gottes. - Zu 18,1-5: Mk 9,33-37; Lk 9,46-48. - Zu 18,3: Mk
10,15; Lk 18,17. - Zu 18,4: Mt 23,12; Lk 14,11. - Zu 18,5: Mt 10,40;
Joh 13,20. - Zu 18,10: Apg 12,15; Hebr 1,14.
Evangelium
Mt 18, 1-5.10
Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
^1In jener Stunde kamen die J�nger zu Jesus und fragten: Wer ist im
Himmelreich der Gr��te?
^2Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte
^3und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie
die Kinder werdet, k�nnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.
^4Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der
Gr��te.
^5Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich
auf.
^10H�tet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich
sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines
himmlischen Vaters.
F�rbitten
Voll Vertrauen rufen wir zu Jesus Christus, dessen Herrlichkeit die
Engel �berstrahlt:
Schenke den Gl�ubigen durch die heiligen Engel deine Hilfe, dass sie
zum Heil gelangen.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
F�hre die V�lker auf die Wege der Gerechtigkeit und des Friedens.
Tr�ste und st�rke durch die heiligen Engel alle Kranken.
Beh�te uns durch das Wirken der heiligen Engel in allen Gefahren, die
uns bedrohen.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Herr Jesus Christus, sei allen Menschen ein gn�diger Richter, wenn du
mit deinen Engeln in der Hoheit des Vaters kommen wirst. Dir sei Ehre
und Lobpreis in alle Ewigkeit. A.: Amen.
Gabengebet
Allm�chtiger Gott,
nimm die Gaben an,
die wir zu Ehren der heiligen Engel vor dich bringen.
Gew�hre uns durch sie Schutz und Hilfe
in den Gefahren der Zeit
und lass uns das ewige Heil erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers
Ps 138 (137), 1
Herr, mein Gott,
von den Engeln will ich dir singen und spielen.
Schlussgebet
Gott, du schenkst uns im heiligen Sakrament
die Speise f�r das ewige Leben.
Geleite uns durch den Beistand deiner Engel
auf dem Weg des Heiles und des Friedens.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
2
Oktober 2014
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* Donnerstag der 26. Woche im Jahreskreis
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* Lesejahr: A II, StB: II. Woche
[Donnerstag, 2.10.2014_]
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