Zur Lesung Keine Kinder zu haben war f�r eine Frau im alten Orient der
gr��te Kummer. Das alte Eherecht gab ihr die M�glichkeit, auf dem Umweg
�ber ihre leibeigene Magd von ihrem Mann Kinder zu bekommen. Sara macht
von diesem Recht Gebrauch, und Abraham ist einverstanden. Daran war
nichts Unrechtes. Aber Abraham war nicht irgendeiner, und der Sohn der
Magd wird von Gott nicht als der verhei�ene Erbe anerkannt werden.
Davon wird in einer sp�teren Lesung die Rede sein. Im Mittelpunkt der
heutigen Lesung steht Hagar, die Magd, die sich im Bewusstsein ihrer
neuen Stellung gegen ihre Herrin auflehnt und ihr schlie�lich
davonl�uft. Abraham l�sst sie gehen, aber Gott k�mmert sich um sie, er
nimmt auch sie und ihr Kind in seinen Schutz. Sie wird die Mutter der
arabischen W�stenst�mme, die sich bis heute als S�hne Ismaels
betrachten. Sie sind S�hne Abrahams, wie auch die Juden und auf andere
Weise die Christen. Die heutigen Araber nennen Abraham den Freund,
n�mlich den Freund Gottes, und sehen in ihm den ersten Muslim: den, der
an Gott (Allah) glaubte und ihm ganz vertraute. - Spr 30,21-23; 1 Sam
1,4-8; Gen 21,11-12; 25,12-18; Gal 4,22.
ERSTE Lesung
Gen 16, 1-12.15-16
Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte ihn Ismael
Lesung aus dem Buch Genesis
^1Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren. Sie hatte aber
eine �gyptische Magd namens Hagar.
^2Sarai sagte zu Abram: Der Herr hat mir Kinder versagt. Geh zu meiner
Magd! Vielleicht komme ich durch sie zu einem Sohn. Abram h�rte auf
sie.
^3Sarai, Abrams Frau, nahm also die �gypterin Hagar, ihre Magd - zehn
Jahre, nachdem sich Abram in Kanaan niedergelassen hatte -, und gab sie
ihrem Mann Abram zur Frau.
^4Er ging zu Hagar, und sie wurde schwanger. Als sie merkte, dass sie
schwanger war, verlor die Herrin bei ihr an Achtung.
^5Da sagte Sarai zu Abram: Das Unrecht, das ich erfahre, komme auf
dich. Ich habe dir meine Magd �berlassen. Kaum merkt sie, dass sie
schwanger ist, so verliere ich schon an Achtung bei ihr. Der Herr
entscheide zwischen mir und dir.
^6Abram entgegnete Sarai: Hier ist deine Magd; sie ist in deiner Hand.
Tu mit ihr, was du willst. Da behandelte Sarai sie so hart, dass ihr
Hagar davonlief.
^7Der Engel des Herrn fand Hagar an einer Quelle in der W�ste, an der
Quelle auf dem Weg nach Schur.
^8Er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du?
Sie antwortete: Ich bin meiner Herrin Sarai davongelaufen.
^9Da sprach der Engel des Herrn zu ihr: Geh zur�ck zu deiner Herrin,
und ertrag ihre harte Behandlung!
^10Der Engel des Herrn sprach zu ihr: Deine Nachkommen will ich so
zahlreich machen, dass man sie nicht z�hlen kann.
^11Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Du bist schwanger, du
wirst einen Sohn geb�ren und ihn Ismael - Gott h�rt - nennen; denn der
Herr hat auf dich geh�rt in deinem Leid.
^12Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. Seine Hand gegen alle, die
H�nde aller gegen ihn! Allen seinen Br�dern setzt er sich vors Gesicht.
^15Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm
Hagar gebar, Ismael.
^16Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael gebar.
Oder:
Kurzfassung
Gen 16, 6b-12.15-16
Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte ihn Ismael
Lesung aus dem Buch Genesis
In jenen Tagen
^6bbehandelte Sarai Hagar so hart, dass diese ihr davonlief.
^7Der Engel des Herrn fand Hagar an einer Quelle in der W�ste, an der
Quelle auf dem Weg nach Schur.
^8Er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du?
Sie antwortete: Ich bin meiner Herrin Sarai davongelaufen.
^9Da sprach der Engel des Herrn zu ihr: Geh zur�ck zu deiner Herrin,
und ertrag ihre harte Behandlung!
^10Der Engel des Herrn sprach zu ihr: Deine Nachkommen will ich so
zahlreich machen, dass man sie nicht z�hlen kann.
^11Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Du bist schwanger, du
wirst einen Sohn geb�ren und ihn Ismael - Gott h�rt - nennen; denn der
Herr hat auf dich geh�rt in deinem Leid.
^12Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. Seine Hand gegen alle, die
H�nde aller gegen ihn! Allen seinen Br�dern setzt er sich vors Gesicht.
^15Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm
Hagar gebar, Ismael.
^16Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael gebar.
Antwortpsalm
Ps 106 (105), 1-2.3-4.5 (R: 1a)
R Danket dem Herrn; denn er ist g�tig. - R
(GL 233, 1)
(Oder: Halleluja.)
1 Danket dem Herrn; denn er ist g�tig,
VI. Ton
denn seine Huld w�hrt ewig.
2 Wer kann die gro�en Taten des Herrn erz�hlen,
all seinen Ruhm verk�nden? - (R)
3 Wohl denen, die das Recht bewahren
und zu jeder Zeit tun, was gerecht ist.
4 Denk an mich, Herr, aus Liebe zu deinem Volk,
such mich auf und bring mir Hilfe! - (R)
5 Lass mich das Gl�ck deiner Erw�hlten schauen,
an der Freude deines Volkes mich freuen,
damit ich gemeinsam
mit deinem Erbe mich r�hmen kann. - R
Jahr II
Zur Lesung Unter den Nachfolgern Joschijas ging das Reich Juda rasch
seinem Ende entgegen. Im Osten war nach dem Fall von Ninive das
neubabylonische Reich an die Stelle des assyrischen getreten.
Nebukadnezzar II. unternahm im Jahr 602 seinen ersten, 598 den zweiten
Feldzug nach Pal�stina; damals pl�nderte er Stadt und Tempel von
Jerusalem und f�hrte die ganze Oberschicht in die Gefangenschaft. Auch
der Prophet Ezechiel wurde damals weggef�hrt. Jeremia konnte mit den
k�mmerlichen Resten in Jerusalem bleiben; auch ein davidischer K�nig
blieb dort. Dieser Rest h�tte die M�glichkeit gehabt, als Volk zu
�berleben, h�tte nicht der neue K�nig Zidkija sich in politische
Abenteuer gest�rzt. Aber alles kam, wie der Herr durch seine Diener,
die Propheten, angedroht hatte (24,2; vgl. 17,23). An dieser Bemerkung
wird sichtbar, wie der biblische Verfasser den ganzen Verlauf dieser
Geschichte beurteilt: seit der Zeit des Mose haben die Propheten immer
wieder warnend auf die religi�sen und sozialen Missst�nde im Land
hingewiesen. Man h�rte nicht auf sie, nun kam das Gericht. - Dtn
4,25-28; 2 Chr 36,9-10; Jer 27,19-20; Ez 17,12-18; Jer 24; 37,1-2.
ERSTE Lesung
2 K�n 24, 8-17
Der babylonische K�nig verschleppte Jojachin und die einflussreichsten M�nner
des Landes nach Babel
Lesung aus dem zweiten Buch der K�nige
^8Jojachin war achtzehn Jahre alt, als er K�nig wurde, und regierte
drei Monate in Jerusalem. Seine Mutter hie� Nehuschta und war eine
Tochter Elnatans aus Jerusalem.
^9Wie sein Vater tat er, was dem Herrn missfiel.
^10In jener Zeit zogen die Truppen Nebukadnezzars, des K�nigs von
Babel, gegen Jerusalem und belagerten die Stadt.
^11Als dann K�nig Nebukadnezzar von Babel selbst vor der Stadt
erschien, w�hrend seine Krieger sie belagerten,
^12ging Jojachin, der K�nig von Juda, mit seiner Mutter, seinen
Dienern, F�rsten und K�mmerern zum K�nig von Babel hinaus, und dieser
nahm ihn im achten Jahr seiner Regierung fest.
^13Wie der Herr angedroht hatte, nahm Nebukadnezzar auch alle Sch�tze
des Hauses des Herrn und die Sch�tze des k�niglichen Palastes weg und
zerbrach alle goldenen Ger�te, die Salomo, der K�nig von Israel, im
Haus des Herrn hatte anfertigen lassen.
^14Von ganz Jerusalem verschleppte er alle Vornehmen und alle
wehrf�higen M�nner, insgesamt zehntausend Mann, auch alle Schmiede und
Schlosser. Von den B�rgern des Landes blieben nur die geringen Leute
zur�ck.
^15Jojachin verschleppte er nach Babel. Auch die Mutter des K�nigs, die
k�niglichen Frauen und K�mmerer sowie die einflussreichen M�nner des
Landes verschleppte er von Jerusalem nach Babel,
^16dazu alle Wehrf�higen, siebentausend Mann, die Schmiede und
Schlosser, tausend an der Zahl, lauter kriegst�chtige M�nner. Sie alle
verschleppte der babylonische K�nig nach Babel.
^17Dann machte der K�nig von Babel den Mattanja, den Onkel Jojachins,
an dessen Stelle zum K�nig und �nderte seinen Namen in Zidkija.
Antwortpsalm
Ps 79 (78), 1-2.3-4.5 u. 8.9 (R: vgl. 9b)
R Um deines Namens willen, Herr, befreie uns! - R
(GL 529, 1)
1 Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe,
II. Ton
sie haben deinen heiligen Tempel entweiht
und Jerusalem in Tr�mmer gelegt.
2 Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fra� gegeben
den V�geln des Himmels,
die Leiber deiner Frommen den Tieren des Feldes. - (R)
3 Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen rings um Jerusalem
und keiner hat sie begraben.
4 Zum Schimpf sind wir geworden in den Augen der Nachbarn,
zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen. - (R)
5 Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig z�rnen?
Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
8 Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an!
Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen!
Denn wir sind sehr erniedrigt. - (R)
9 Um der Ehre deines Namens willen
hilf uns, du Gott unsres Heils!
Um deines Namens willen rei� uns heraus
und vergib uns die S�nden! - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Joh 14, 23
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, h�lt fest an meinem Wort.
Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden bei ihm wohnen.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Bergpredigt, die mit den Seligpreisungen begonnen
hat, endet mit einer ernsten Warnung. Es gen�gt nicht, den Willen
Gottes zu studieren, davon zu reden oder reden zu h�ren. Klug ist in
dieser entscheidenden Zeit, die mit dem Auftreten Jesu angebrochen ist,
wer die Situation begreift und danach handelt. Wer ahnungslos vor sich
hin lebt, vertut die Zeit und hat am Ende umsonst gelebt. Jesus spricht
wie ein Prophet, und er ist mehr als ein Prophet. Er bringt nicht nur
eine Allerweltsmoral f�r anst�ndige Menschen. Seine Botschaft ist
Anspruch, sie verlangt Entscheidung vor der Tatsache, dass Gott seine
K�nigsherrschaft geltend macht. - Lk 6,46-49; Jes 29,13-14; Am 5,21-24;
Jak 1,22; 2,14-17; Mt 25,11-12; Lk 13,26-27; Spr 10,25; 12,3-7; 1 Joh
3,18; 2,17; Ez 33,31; 13,10-14.
Evangelium
Mt 7, 21-29
Auf Fels gebaut - auf Sand gebaut
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen J�ngern:
^21Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich
kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erf�llt.
^22Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht
in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit
deinem Namen D�monen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder
vollbracht?
^23Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir,
ihr �bertreter des Gesetzes!
^24Wer diese meine Worte h�rt und danach handelt, ist wie ein kluger
Mann, der sein Haus auf Fels baute.
^25Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als
die St�rme tobten und an dem Haus r�ttelten, da st�rzte es nicht ein;
denn es war auf Fels gebaut.
^26Wer aber meine Worte h�rt und nicht danach handelt, ist wie ein
unvern�nftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.
^27Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als
die St�rme tobten und an dem Haus r�ttelten, da st�rzte es ein und
wurde v�llig zerst�rt.
^28Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von
seiner Lehre;
^29denn er lehrte sie wie einer, der g�ttliche Vollmacht hat, und nicht
wie ihre Schriftgelehrten.
F�rbitten
Zu Jesus Christus, der den Willen Gottes verk�ndet, wollen wir beten:
Hilf den Christen, den Willen des Vaters im Himmel zu tun.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Hilf, dass bei allen V�lkern die Achtung vor der W�rde jedes Menschen
zunimmt.
Wecke die Gleichg�ltigen auf, und mach sie eifrig in guten Werken.
�ffne unsere Ohren und Herzen f�r dein Wort.
Herr, unser Gott, du bist unsere Zuflucht, ein fester Fels, Erh�re
unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Die Menschen reden in einer allgemeinen Art und Weise von der G�te
Gottes, seinem Wohlwollen, seinem Erbarmen und seiner Langmut; aber sie
stellen sich das als eine Art Flut vor, die sich �ber die ganze Welt
ergie�t, nicht als das ununterbrochen wiederholte Handeln eines
verst�ndigen und lebendigen Geistes, der �berlegt, wen er heimsucht,
und der beabsichtigt, was er wirkt. Folglich k�nnen sie, wenn sie in
Schwierigkeiten kommen, nur sagen: Es gereicht alles zum Besten - Gott
ist gut und dergleichen; und das f�llt wie ein kalter Trost �ber sie
und verringert ihr Leid nicht, weil ihre Gem�ter nicht gewohnt sind, zu
f�hlen, dass er ein barmherziger Gott ist, der sie pers�nlich ansieht,
und nicht eine blo� allumfassende Vorsehung, die nach allgemeinen
Gesetzen handelt. Und dann bricht vielleicht mit aller Pl�tzlichkeit
die wahre Vorstellung �ber sie herein, wie �ber Hagar. Mitten in ihrer
Pr�fung dringt ein besonderes Zeichen der Vorsehung zutiefst in ihr
Herz und bringt ihnen in einer Weise, die sie nie zuvor erfahren haben,
zum Bewusstsein, dass Gott sie sieht (John Henry Newman).
Im Namen Allahs, des Gn�digen, des Barmherzigen.
Preis sei Allah, dem Herrn der Welten,
dem Gn�digen, dem Barmherzigen,
dem Herrscher am Tag des Gerichts.
Dir allein dienen wir,
und zu dir allein flehen wir um Beistand.
F�hre uns auf den rechten Weg,
den Weg derer, denen du deinen Segen gew�hrt hast,
die nicht dein Missfallen erregt haben
und die nicht irregegangen sind (Koran, Sure 1).
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
26
Juni 2014
* zur�ck
* weiter
* Donnerstag der 12. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: A II, StB: IV. Woche
[Donnerstag, 26.6.2014]
Perikopen
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