Der Apostel Johannes, nach der �berlieferung Verfasser des vierten
Evangeliums und dreier Briefe, war ein Bruder Jakobus des �lteren und
stammte aus Betsaida, wo sein Vater Zebed�us die Fischerei betrieb.
Johannes war kaum jener sanfte J�ngling, den uns die christliche Kunst
gemalt hat; er hatte wie sein Bruder ein heftiges Temperament, Jesus
nannte die beiden Donners�hne. Johannes war zuerst J�nger des T�ufers
gewesen, dann folgte er Jesus. Das besondere Vertrauen, das Jesus zu
ihm hatte, zeigte sich darin, dass er ihm sterbend seine Mutter
anvertraute (Joh 19,26-27). �ber das sp�tere Schicksal des Johannes ist
wenig Sicheres bekannt. �ber die Zeit, in der das Evangelium und die
Briefe abgefasst wurden, gehen die Meinungen auseinander. Jesus ist f�r
das Johannesevangelium Gottes ewiges Wort, das der Welt das Leben gibt:
durch seine Menschwerdung, durch seine Taten und seine Worte, durch
seinen Tod und seine Auferstehung und durch die Sendung der J�nger.
Er�ffnungsvers
Johannes ruhte beim Abendmahl an der Brust des Herrn.
Ihm wurden die Geheimnisse des Himmels enth�llt.
Die Worte des Lebens hat er dem ganzen Erdkreis verk�ndet.
Oder:
Vgl. Sir 15, 5
Inmitten der Gemeinde �ffnete der Herr ihm den Mund
und erf�llte ihn mit dem Geist der Weisheit und der Einsicht.
Das Kleid der Herrlichkeit zog er ihm an.
Ehre sei Gott
Tagesgebet
Allm�chtiger Gott,
du hast uns durch den Evangelisten Johannes
einen Zugang er�ffnet
zum Geheimnis deines ewigen Wortes.
Lass uns mit erleuchtetem Verstand
und liebendem Herzen erfassen,
was er in gewaltiger Sprache verk�ndet hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Der erste Johannesbrief richtet sich gegen Irrlehren, die
um die Wende vom ersten zum zweiten Jahrhundert die christliche Kirche
bedrohten. Ihnen gegen�ber stehen die zwei gro�en Anliegen dieses
Briefs: 1. der rechte Glaube an Jesus Christus als Sohn Gottes und
wahren Menschen, 2. die Verwirklichung dieses Glaubens in einem Leben,
das von der Liebe bestimmt wird. Der Verfasser stellt sich selbst als
Zeugen vor, der das, was er verk�ndet, gesehen und geh�rt, ja mit
seinen eigenen H�nden ber�hrt hat: das ewige Leben, das beim Vater war
und uns offenbart wurde in der Person Jesu. Johannes wirbt f�r die
Botschaft von Christus; es dr�ngt ihn, das weiterzugeben, was er selbst
empfangen hat: den Glauben, die Freude. Diese Freude ist nicht ein
fertiger Zustand; sie ist ebenso wie der Glaube ein immer neues
Ereignis, Gabe und Aufgabe zugleich. - Zu 1,1-2: Joh 1,1.14. - Zu
1,3-4; Joh 5,23; 15,23; 14,9; 12,45; 15,11; 6,24.
ERSTE Lesung
1 Joh 1, 1-4
Was wir gesehen und geh�rt haben, das verk�nden wir auch euch
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
Br�der!
^1Was von Anfang an war, was wir geh�rt haben, was wir mit unseren
Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere H�nde angefasst haben,
das verk�nden wir: das Wort des Lebens.
^2Denn das Leben wurde offenbart; wir haben gesehen und bezeugen und
verk�nden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart
wurde.
^3Was wir gesehen und geh�rt haben, das verk�nden wir auch euch, damit
auch ihr Gemeinschaft mit uns habt. Wir aber haben Gemeinschaft mit dem
Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
^4Wir schreiben dies, damit unsere Freude vollkommen ist.
Antwortpsalm
Ps 97 (96), 1-2.5-6.11-12 (R: 12a)
R Ihr Gerechten, freut euch am Herrn! - R
(GL neu 635,4)
1 Der Herr ist K�nig. Die Erde frohlocke.
V. Ton
Freuen sollen sich die vielen Inseln.
2 Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel,
Gerechtigkeit und Recht sind die St�tzen seines Throns. - (R)
5 Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn,
vor dem Antlitz des Herrschers aller Welt.
6 Seine Gerechtigkeit verk�nden die Himmel,
seine Herrlichkeit schauen alle V�lker. - (R)
11 Ein Licht erstrahlt den Gerechten
und Freude den Menschen mit redlichem Herzen.
12 Ihr Gerechten, freut euch am Herrn,
und lobt seinen heiligen Namen! - R
Ruf vor dem Evangelium
Halleluja. Halleluja.
Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.
Dich preist der glorreiche Chor der Apostel.
Halleluja.
Zum Evangelium Der J�nger, den Jesus liebte (Joh 20,2), ist nach Joh
21,20 der J�nger, der sich beim Abendmahl an die Brust Jesu gelehnt und
gefragt hatte: Herr, wer ist es, der verr�t? Er wird im Evangelium nie
mit Namen genannt, nicht ausdr�cklich mit, Johannes, dem Sohn des
Zebed�us, gleichgesetzt. Aber diese Gleichsetzung wurde in der
christlichen Kirche schon fr�h vollzogen, und der Wettlauf der beiden
J�nger zum Grab Jesu wurde als Wettlauf Amt und Geist, zwischen Recht
und Liebe gedeutet: Petrus als Vertreter der Amtskirche, Johannes, der
Lieblingsj�nger, als Vertreter der vom Geist getragenen Liebeskirche.
Oder auch: Petrus als Vertreter des Judenchristentums, dessen
Vorrangstellung anerkannt wird, und Johannes als Vertreter des
Heidenchristentums, das eine gr��ere Bereitschaft zum Glauben bewiesen
hat. Der Abschnitt Joh 20,1-8 zeigt aber, dass solche
Gegen�berstellungen in Wirklichkeit nicht viel bedeuten. Beide J�nger
liefen zum Grab, so schnell sie konnten; beide sahen zun�chst nur das
leere Grab. Von Johannes wird gesagt: Er sah und glaubte; aber er
konnte ebenso wie Petrus nur durch g�ttliche Erleuchtung zum Glauben an
die Auferstehung Jesu kommen. - Zu 20,2: Joh 13,23; 19,26; 21,7.20;
20,13. - Zu 20,6-7: Joh 11,44.
Evangelium
Joh 20, 2-8
Auch der andere J�nger, der zuerst an das Grab gekommen war, ging
hinein; er sah und glaubte
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
^2Am ersten Tag der Woche lief Maria von Magdala schnell zu Simon
Petrus und dem J�nger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat
den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn
gelegt hat.
^3Da gingen Petrus und der andere J�nger hinaus und kamen zum Grab;
^4sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere J�nger
schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab.
^5Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht
hinein.
^6Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab
hinein. Er sah die Leinenbinden liegen
^7und das Schwei�tuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber
nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer
besonderen Stelle.
^8Da ging auch der andere J�nger, der zuerst an das Grab gekommen war,
hinein; er sah und glaubte.
F�rbitten
Jesus Christus brachte der Welt Licht und Leben. Ihn bitten wir:
Erf�lle die Kirche mit deinem Licht, dass sie das Evangelium nach
Johannes in seiner Tiefe erfassen kann.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Schenke allen Menschen deine Gnade, dass sie durch den Glauben das
Leben haben.
Tr�ste alle, die an ihrer Schw�che leiden, durch deine Menschwerdung.
F�hre alle Verstorbenen zur Vollendung des ewigen Lebens.
Denn du hast unter uns gewohnt, der einzige Sohn vom Vater, voll Gnade
und Wahrheit. Dich preisen wir in Ewigkeit. A.: Amen.
Gabengebet
Allm�chtiger Gott,
heilige die Gaben, die wir darbringen,
und lass uns im heiligen Mahl
das Geheimnis deines ewigen Wortes erfassen,
das du dem Evangelisten Johannes
in dieser Feier erschlossen hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Pr�fationen von Weihnachten
Kommunionvers
Joh 1, 14.16
Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
Aus seiner F�lle haben wir alle empfangen.
Schlussgebet
Allm�chtiger Gott,
der heilige Apostel Johannes
hat deinen Sohn verk�ndet
als das Wort, das Fleisch geworden ist.
Gib, dass Christus durch diese Feier
immer unter uns wohne,
damit wir die F�lle deiner Gnade empfangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Schott Tagesliturgie
Samstag
27
Dezember 2014
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* 27. Dezember, 3.Tag der Weihnachtsoktav
* Hl. Johannes
* Lesejahr: B I, StB: IV. Woche
[Samstag, 27.12.2014___]
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