Zur Lesung Dieser Abschnitt aus dem Buch der Weisheit (1. Jh. v. Chr.)
schildert mit verbl�ffender Genauigkeit die Situation Jesu, der von
seinen Gegnern verfolgt und schlie�lich umgebracht wird. Jesus
behauptet, der Sohn Gottes zu sein (V. 13.18; Joh 5,16-18) und die
Erkenntnis Gottes zu besitzen (V. 13; Joh 8,55). Er ist ein lebendiger
Vorwurf gegen seine Landsleute (V. 14; Joh 8,12.34.46; 9,41); er wird
wegen seines Gottvertrauens verh�hnt (V. 18.20; Mt 27,43). Und doch hat
der Verfasser des Weisheitsbuches nicht an Jesus gedacht, sondern
allgemein an den Frommen, der verh�hnt und verfolgt wird, wie es vor
allem die Juden erfahren haben, die in der Diaspora lebten. Jesus hat
das Leiden all derer getragen, die vor ihm und nach ihm wegen ihres
Glaubens und ihrer Treue verfolgt wurden. - Jes 50,6; 53,7; Jer 11,19;
Mt 23; 26,3-4; 11,27; Lk 22,70; Mt 5,11; 26,67-68; 27,12-13; 2 Tim
3,12.
ERSTE Lesung
Weish 2, 1a.12-22
Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen
Lesung aus dem Buch der Weisheit
^1aDie Frevler tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen:
^12Lasst uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht
unserem Tun im Weg. Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und
beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung.
^13Er r�hmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, und nennt sich
einen Knecht des Herrn.
^14Er ist unserer Gesinnung ein lebendiger Vorwurf, schon sein Anblick
ist uns l�stig;
^15denn er f�hrt ein Leben, das dem der andern nicht gleicht, und seine
Wege sind grundverschieden.
^16Als falsche M�nze gelten wir ihm; von unseren Wegen h�lt er sich
fern wie von Unrat. Das Ende der Gerechten preist er gl�cklich und
prahlt, Gott sei sein Vater.
^17Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und pr�fen, wie es mit
ihm ausgeht.
^18Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner
an und entrei�t ihn der Hand seiner Gegner.
^19Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut
kennen zu lernen, seine Geduld zu erproben.
^20Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja,
es werde ihm Hilfe gew�hrt.
^21So denken sie, aber sie irren sich; denn ihre Schlechtigkeit macht
sie blind.
^22Sie verstehen von Gottes Geheimnissen nichts, sie hoffen nicht auf
Lohn f�r die Fr�mmigkeit und erwarten keine Auszeichnung f�r untadelige
Seelen.
Antwortpsalm
Ps 34 (33), 17-18.19-20.21 u. 23 (R: 19a)
R Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen. - R (GL 698, 1)
17 Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die B�sen, II. Ton
um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.
18 Schreien die Gerechten, so h�rt sie der Herr;
er entrei�t sie all ihren �ngsten. - (R)
19 Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen,
er hilft denen auf, die zerknirscht sind.
20 Der Gerechte muss viel leiden,
doch allem wird der Herr ihn entrei�en. - (R)
21 Er beh�tet all seine Glieder,
nicht eines von ihnen wird zerbrochen.
23 Der Herr erl�st seine Knechte;
straflos bleibt, wer zu ihm sich fl�chtet.
R Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen.
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Mt 4, 4b
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir! - R
Nicht nur von Brot lebt der Mensch,
sondern von jedem Wort aus Gottes Mund.
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!
Zum Evangelium Wer ist dieser Jesus? Alle reden von ihm. Die Juden, d.
h. die religi�s-politische Obrigkeit, wollen ihn t�ten (7,1); er aber
geht zum Fest nach Jerusalem. Das gro�e Hindernis f�r den Glauben ist
die einfache Menschlichkeit Jesu: Von dem hier wissen wir, woher er
stammt (V. 27); er ist nicht weit her. Den Messias stellt man sich
anders vor. So sehr sind diese Menschen dem Vorurteil und ihrer
Schriftauslegung verhaftet, dass sie unf�hig sind, in Jesus Gottes
Gegenwart und Anspruch wahrzunehmen. Im Aufruf Jesu (V. 28-29) h�ren
wir seine Verzweiflung �ber diese Menschen und zugleich das
unmittelbare Bewusstsein seiner Sendung und seiner Gemeinschaft mit dem
Vater. - Joh 5,18; 1,26.46; 8,19.20.26.55; 7,44; Lk 4,28-30.
Evangelium
Joh 7, 1-2.10.25-30
Sie wollten ihn festnehmen; doch seine Stunde war noch nicht gekommen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
^1zog Jesus in Galil�a umher; denn er wollte sich nicht in Jud�a
aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu t�ten.
^2Das Laubh�ttenfest der Juden war nahe.
^10Als seine Br�der zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf,
jedoch nicht �ffentlich, sondern heimlich.
^25Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie
t�ten wollen?
^26Und doch redet er in aller �ffentlichkeit, und man l�sst ihn
gew�hren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der
Messias ist?
^27Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der
Messias kommt, wei� niemand, woher er stammt.
^28W�hrend Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst,
woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen,
sondern er, der mich gesandt hat, b�rgt f�r die Wahrheit. Ihr kennt ihn
nur nicht.
^29Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat.
^30Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen,
denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
F�rbitten
Wir beten zu Christus, der von den Menschen abgelehnt wurde:
F�r alle, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden. - Lasset zum
Herrn uns beten: Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Um Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. - Lasset zum Herrn uns beten:
Herr, erbarme dich.
F�r unsere Kranken: um Geduld in ihren Leiden. - Lasset zum Herrn uns
beten: Herr, erbarme dich.
F�r unsere Verstorbenen: um das ewige Leben. - Lasset zum Herrn uns
beten: Herr, erbarme dich.
Denn um unseres Heiles willen hast du den Tod auf dich genommen. Dir
sei Lobpreis und Ehre in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Wir bitten dich, allm�chtiger Gott,
das Opfer, das wir feiern, tilge unsere Schuld,
damit wir in Lauterkeit
den �sterlichen Tagen entgegengehen,
in denen der Ursprung dieses Opfers liegt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Pr�fationen f�r die Fastenzeit
Kommunionvers
Eph 1, 7
Durch das Blut Christi haben wir die Erl�sung,
die Vergebung der S�nden nach seiner reichen Gnade.
Schlussgebet
Allm�chtiger Gott,
du hast uns von den alten
zu den neuen Zeichen des Heils hin�bergef�hrt.
Lass uns die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und neu werden in Heiligkeit und Gerechtigkeit.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Wenn Jesus schreit (meistens wird statt schreien rufen �bersetzt),
m�ssen wir aufhorchen. Denn er war kein Schreier. Aber wo Jesus das
Wesen seiner Existenz und Sendung aussagt, w�hlt der Evangelist das
Wort schreien; es ist ein Sagen mit dem Aufgebot aller Kr�fte des
Leibes und der Seele: Joh 7,28-29; 7,37; 12,44; Mt 27,50.