Zur Lesung Der Prophet hatte in einer fr�heren Vision gesehen, wie
Jahwe aus dem Tempel und aus Jerusalem fortzog (10,18-22; 11,22-23).
Dann durfte er, wieder in einer Vision, die R�ckkehr Jahwes in den
neuerbauten Tempel schauen (43,1-9; 44,1-2). In der heutigen Lesung
schildert der Prophet die heilbringende Wirkung dieser neuen Gegenwart
Gottes bei seinem Volk. Dabei verbindet er geographische Erinnerungen
an die Tempelquelle (vgl. Jes 8,6-8; Ps 16) und die Vorstellung vom
Wasserreichtum des Paradieses (Gen 2,10-14) zu einem Bild, in dem aller
Segen vom Heiligtum, d. h. von Gott selber, ausgeht. Das Neue Testament
hat dieses Bild vor allem in Offb 22 aufgegriffen, aber auch im
Johannesevangelium (Kap. 4 und 5). Wasser ist in der Bibel Symbol des
Lebens, der Freude, des Heiligen Geistes (vgl. 7,37-39). - Sach 13,1;
14,8; Joel 4,18.
ERSTE Lesung
Ez 47, 1-9.12
Ich sah, wie Wasser vom Tempel hervorstr�mte; und alle, zu denen das
Wasser kam, wurden gerettet (vgl. Messbuch, Antiphon zum sonnt�glichen
Taufged�chtnis)
Lesung aus dem Buch Ezechiel
^1Der Mann, der mich begleitete, f�hrte mich zum Eingang des Tempels
zur�ck, und ich sah, wie unter der Tempelschwelle Wasser hervorstr�mte
und nach Osten floss; denn die vordere Seite des Tempels schaute nach
Osten. Das Wasser floss unterhalb der rechten Seite des Tempels herab,
s�dlich vom Altar.
^2Dann f�hrte er mich durch das Nordtor hinaus und lie� mich au�en
herum zum �u�eren Osttor gehen. Und ich sah das Wasser an der S�dseite
hervorrieseln.
^3Der Mann ging nach Osten hinaus, mit der Messschnur in der Hand, ma�
tausend Ellen ab und lie� mich durch das Wasser gehen; das Wasser
reichte mir bis an die Kn�chel.
^4Dann ma� er wieder tausend Ellen ab und lie� mich durch das Wasser
gehen; das Wasser reichte mir bis zu den Knien. Darauf ma� er wieder
tausend Ellen ab und lie� mich hindurchgehen; das Wasser ging mir bis
an die H�ften.
^5Und er ma� noch einmal tausend Ellen ab. Da war es ein Fluss, den ich
nicht mehr durchschreiten konnte; denn das Wasser war tief, ein Wasser,
durch das man schwimmen musste, ein Fluss, den man nicht mehr
durchschreiten konnte.
^6Dann fragte er mich: Hast du es gesehen, Menschensohn? Darauf f�hrte
er mich zur�ck, am Ufer des Flusses entlang.
^7Als ich zur�ckging, sah ich an beiden Ufern des Flusses sehr viele
B�ume.
^8Er sagte zu mir: Dieses Wasser flie�t in den �stlichen Bezirk, es
str�mt in die Araba hinab und l�uft in das Meer, in das Meer mit dem
salzigen Wasser. So wird das salzige Wasser gesund.
^9Wohin der Fluss gelangt, da werden alle Lebewesen, alles, was sich
regt, leben k�nnen, und sehr viele Fische wird es geben. Weil dieses
Wasser dort hinkommt, werden die Fluten gesund; wohin der Fluss kommt,
dort bleibt alles am Leben.
^12An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstb�umen. Ihr
Laub wird nicht welken, und sie werden nie ohne Frucht sein. Jeden
Monat tragen sie frische Fr�chte; denn das Wasser des Flusses kommt aus
dem Heiligtum. Die Fr�chte werden als Speise und die Bl�tter als
Heilmittel dienen.
Antwortpsalm
Ps 46 (45), 2-3.5-6.8-9 (R: 8)
R Der Herr der Heerscharen ist mit uns, (GL 535, 6)
der Gott Jakobs ist unsre Burg. - R
2 Gott ist uns Zuflucht und St�rke, VI. Ton
ein bew�hrter Helfer in allen N�ten.
3 Darum f�rchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt,
wenn Berge st�rzen in die Tiefe des Meeres. - (R)
5 Die Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt,
des H�chsten heilige Wohnung.
6 Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken;
Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht. - (R)
8 Der Herr der Heerscharen ist mit uns,
der Gott Jakobs ist unsre Burg.
9 Kommt und schaut die Taten des Herrn,
der Furchtbares vollbringt auf der Erde. - R
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Ps 51 (50), 12a.14a
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! - R
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz,
mach mich wieder froh mit deinem Heil!
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!
Zum Evangelium W�hrend die Juden g�ttliche Zeichen fordern, vollbringt
Jesus menschliche Taten. Der Kranke, der seit 38 Jahren gel�hmt war,
hatte wenig Hoffnung, denn er hatte keinen Menschen, der ihn zum Teich
hinuntertrug, wenn die Quelle zu sprudeln begann. Jesus ist der Mensch,
den er braucht und der f�r ihn da ist. Merkw�rdig ist, dass vom Glauben
dieses Mannes �berhaupt nicht die Rede ist, weder vor der Heilung noch
nachher. Jesus hat ihn geheilt, weil er ihn heilen wollte; weiter
kommen wir mit unserer Klugheit nicht. Die Heilung selbst und die
Auseinandersetzung mit den Juden wegen der Verletzung des Sabbats
f�hren in das innere Geheimnis der Person Jesu: er ist der wahre Arzt,
er ist die Quelle lebendigen Wassers, und er ist Herr �ber den Sabbat.
- Mt 9,6; Joh 9,14; Ex 20,8-11; Jer 17,21-27; Joh 8,11; Mt 12,8.
Evangelium
Joh 5, 1-16
Sofort wurde der Mann gesund
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
^1Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
^2In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem f�nf
S�ulenhallen geh�ren; dieser Teich hei�t auf hebr�isch Betesda.
^3In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und
Verkr�ppelte.
^5Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddrei�ig Jahre krank war.
^6Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank
war, fragte er ihn: Willst du gesund werden?
^7Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich,
sobald das Wasser aufwallt, in den Teich tr�gt. W�hrend ich mich
hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein.
^8Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh!
^9Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag
war aber ein Sabbat.
^10Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine
Bahre nicht tragen.
^11Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir:
Nimm deine Bahre und geh!
^12Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine
Bahre und geh?
^13Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war n�mlich
weggegangen, weil sich dort eine gro�e Menschenmenge angesammelt hatte.
^14Sp�ter traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du
gesund; s�ndige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zust��t.
^15Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der
ihn gesund gemacht hatte.
^16Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat
getan hatte.
F�rbitten
Zu Jesus Christus, der uns Wasser des Lebens spendet, wollen wir beten:
Schenke den Taufbewerbern unverg�ngliches Leben durch das Bad der
Wiedergeburt. (Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
Lenke die Herzen derer, die noch nicht an dich glauben, zur Erkenntnis
deiner Liebe. (Stille) Christus, h�re uns.
Stille den inneren Durst jener, die nach dir verlangen. (Stille)
Christus, h�re uns.
F�hre unsere Verstorbenen in das Land der Verhei�ung und des Friedens.
(Stille) Christus, h�re uns.
Denn du bist der gute Hirt und f�hrst zum Ruheplatz am Wasser. Dir sei
Dank und Lobpreis in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr, du tr�gst Sorge f�r uns,
du hast uns Brot und Wein geschenkt
als Nahrung f�r unser verg�ngliches Leben.
Wir bringen diese Gaben zum Altar;
reiche sie uns neu als Sakrament der Unsterblichkeit.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Pr�fationen f�r die Fastenzeit
Kommunionvers
Ps 23 (22), 1-2
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er l�sst mich lagern auf gr�nen Auen
und f�hrt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Schlussgebet
G�tiger Gott,
wir haben die heilige Speise empfangen,
das Brot f�r das Leben der Welt.
Tilge durch dieses Sakrament unsere Schuld
und komm der Schwachheit unseres Leibes zu Hilfe,
damit wir einst teilhaben
an der Verkl�rung deines Sohnes,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Der Kranke von Betesda hat Recht mit allem, was er sagt, und es ist
nicht schwer, sich in seiner Klage wieder zu erkennen. Er ist aber eine
der hilfreichsten �bungen f�r den darniederliegenden Menschen, die
Geschichte jenes Kranken an sich selbst durchzuerleben. Immer wieder
die Frage zu h�ren und die Klage auszusprechen: Ich habe keinen
Menschen. Ich kann nicht an die Quelle kommen. Ich erlebe keine Wunder.
Ich bin zu unwichtig f�r Gott. Es geschieht ja doch nichts. Und dann
die Anweisung Jesu zu h�ren: Steh auf? Nimm dein Bett und geh heim!
Ihn ansehen, den Arzt der Leiber und der Herzen. Ihn ansehen, der von
sich gesagt hat: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Die ganze
Geschichte vor dem erleben, dem man nicht zu klagen braucht, weil er
wei�, und den man nicht bitten muss, weil er da ist, und der ein
Bundesgenosse ist gegen den Tod (J�rg Zink).