Sieh auf die Not und Hilflosigkeit so vieler Menschen.
Lass sie an ihrem Schicksal nicht zerbrechen.
St�rke unter uns
das Bewusstsein der Verantwortung f�reinander,
damit wir anfangen,
br�derlich zu teilen und einander beizustehn.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 310, 16)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Nur ein einziges Mal kommt in den Abraham-Erz�hlungen das
Wort glauben vor (Gen 15,6). Aber um den Glauben Abrahams geht es von
der Stunde seiner Berufung an bis zu seinem Tod. Glauben hei�t im
Hebr�ischen sich in Gott festmachen (zu Gott amen sagen). Wei1 Abraham
an die Zukunft glaubt, die Gott ihm er�ffnet, kann er die Br�cken
hinter sich abbrechen. Er muss lange warten, bis ihm der verhei�ene
Erbe geschenkt wird, dann aber kommt f�r seinen Glauben die gro�e
Stunde. Er hat, als er aus Chald�a auszog, die Bindung an die
Vergangenheit preisgegeben, jetzt wird ihm auch die Zukunft
abgefordert: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen ... und bring ihn ...
als Brandopfer dar. Der Leser wei�, dass Gott Abraham auf die Probe
stellen will, aber Abraham h�rt nur die Forderung, und er gehorcht. Er
verlie� sich darauf, dass Gott sogar die Macht hat, Tote zum Leben zu
erwecken (Hebr 11,19). - Hat Gott es n�tig, einen Menschen so zu
pr�fen? Gott nicht, aber der Mensch. Wer nicht versucht wird, was wei�
der? (Sir 34,9 Vulg.). Und wir sollen am Beispiel Abrahams lernen, wer
Gott ist und was Gottesfurcht hei�t. - Weish 10,5; Sir 44,20; Hebr
11,17-18; Jak 2,21-22; Gen 31,11; 46,2; Ex 3,4; 1 Sam 3,4-5; 2 Chr 3,1;
Apg 9,10; Joh 19,17; 3,16; R�m 8,32.
ERSTE Lesung
Gen 22, 1-19
Das Opfer unseres Vaters Abraham (Messbuch: Erstes Hochgebet)
Lesung aus dem Buch Genesis
In jenen Tagen
^1stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er
antwortete: Hier bin ich.
^2Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak,
geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich
dir nenne, als Brandopfer dar.
^3Fr�hmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine
beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und
machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte.
^4Als Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem.
^5Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier!
Ich will mit dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch
zur�ck.
^6Abraham nahm das Holz f�r das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak
auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen
beide miteinander.
^7Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er
antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz.
Wo aber ist das Lamm f�r das Brandopfer?
^8Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein
Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.
^9Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham
den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und
legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz.
^10Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen
Sohn zu schlachten.
^11Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham!
Er antwortete: Hier bin ich.
^12Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu
ihm nichts zuleide! Denn jetzt wei� ich, dass du Gott f�rchtest; du
hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten.
^13Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit
seinen H�rnern im Gestr�pp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder
und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
^14Abraham nannte jenen Ort Jahwe-Jire - Der Herr sieht -, wie man noch
heute sagt: Auf dem Berg l�sst sich der Herr sehen.
^15Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
^16und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du
das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,
^17will ich dir Segen schenken in F�lle und deine Nachkommen zahlreich
machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine
Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.
^18Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle V�lker der Erde, weil
du auf meine Stimme geh�rt hast.
^19Darauf kehrte Abraham zu seinen Jungknechten zur�ck. Sie machten
sich auf und gingen miteinander nach Beerscheba. Abraham blieb in
Beerscheba wohnen.
Antwortpsalm
Ps 116 (114), 1-2.3-4.5-6. 8-9 (R: vgl. 9)
R Ich gehe meinen Weg vor Gott
(GL 528, 3)
im Land der Lebenden. - R
(Oder: Halleluja.)
1 Ich liebe den Herrn;
VI. Ton
denn er hat mein lautes Flehen geh�rt
2 und sein Ohr mir zugeneigt
an dem Tag, als ich zu ihm rief. - (R)
3 Mich umfingen die Fesseln des Todes
mich befielen die �ngste der Unterwelt,
mich trafen Bedr�ngnis und Kummer.
4 Da rief ich den Namen des Herrn an:
Ach Herr, rette mein Leben! - (R)
5 Der Herr ist gn�dig und gerecht,
unser Gott ist barmherzig.
6 Der Herr beh�tet die schlichten Herzen;
ich war in Not, und er brachte mir Hilfe. - (R)
8 Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen,
meine Tr�nen getrocknet,
meinen Fu� bewahrt vor dem Gleiten.
9 So gehe ich meinen Weg vor dem Herrn
im Land der Lebenden. - R
Jahr II
Zur Lesung Der Oberpriester am Jahweheiligtum in Bet-El ist Beamter
des K�nigs von Israel. Er sp�rt in den Worten des Propheten Amos eine
�ffentliche Gefahr; das religi�se und wirtschaftliche Leben des Landes
m�sste sich v�llig �ndern, wenn man diese Reden ernst n�hme. Die
Auseinandersetzung zwischen Amazja und Amos endet mit einem Drohwort
des Propheten gegen den Priester von Bet-El. Amos ist der erste
Prophet, der von einer kommenden Wegf�hrung ins Exil spricht. - Im
mittleren Teil der Lesung stehen wichtige Aussagen �ber Amt und Sendung
des Propheten. Gott l�sst das Gericht nicht hereinbrechen, ohne vorher
zu warnen. Amos ist kein Berufsprophet, er geh�rt zu keiner Gilde und
zu keinem Tempel. Er hat keinen anderen Ausweis als das klare und
unwiderstehliche Wissen, dass Jahwe ihn beauftragt hat: Geh und rede zu
meinem Volk! Die Drohworte aller Propheten in der Zeit der K�nige von
Juda und Israel sind ebenso viele Versuche Gottes, sein Volk zur Umkehr
zu bewegen, um es retten zu k�nnen. - Am 5,27; 6,7; 7,9; 9,4; 2,12; Dtn
28,30-33; Hos 9,3.
ERSTE Lesung
Am 7, 10-17
Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!
Lesung aus dem Buch Amos
In jenen Tagen
^10lie� Amazja, der Priester von Bet-El, Jerobeam, dem K�nig von
Israel, melden: Mitten im Haus Israel ruft Amos zum Aufruhr gegen dich
auf; seine Worte sind unertr�glich f�r das Land.
^11Denn so sagt Amos: Jerobeam stirbt durch das Schwert, und Israel
muss sein Land verlassen und in die Verbannung ziehen.
^12Zu Amos aber sagte Amazja: Geh, Seher, fl�chte ins Land Juda! Iss
dort dein Brot, und tritt dort als Prophet auf!
^13In Bet-El darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist
ein Heiligtum des K�nigs und ein Reichstempel.
^14Amos antwortete Amazja: Ich bin kein Prophet und kein
Prophetensch�ler, sondern ich bin ein Viehz�chter, und ich ziehe
Maulbeerfeigen.
^15Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir gesagt:
Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!
^16Darum h�re jetzt das Wort des Herrn! Du sagst: Tritt nicht als
Prophet gegen Israel auf, und prophezei nicht gegen das Haus Isaak!
^17Darum - so spricht der Herr: Deine Frau wird in der Stadt als Dirne
leben, deine S�hne und T�chter fallen unter dem Schwert, dein Ackerland
wird mit der Messschnur verteilt, du selbst aber stirbst in einem
unreinen Land, und Israel muss sein Land verlassen und in die
Verbannung ziehen.
Antwortpsalm
Ps 19 (18B), 8.9.10.11-12(R: 10b)
R Die Urteile des Herrn sind wahr,
(GL 465)
gerecht sind sie alle. - R
8 Die Weisung des Herrn ist vollkommen,
II. Ton
sie erquickt den Menschen.
Das Gesetz des Herrn ist verl�sslich,
den Unwissenden macht es weise. - (R)
9 Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz;
das Gebot des Herrn ist lauter,
es erleuchtet die Augen. - (R)
10 Die Furcht des Herrn ist rein,
sie besteht f�r immer.
Die Urteile des Herrn sind wahr,
gerecht sind sie alle. - (R)
11 Sie sind kostbarer als Gold als Feingold in Menge.
Sie sind s��er als Honig, als Honig aus Waben.
12 Auch dein Knecht l�sst sich von ihnen warnen;
wer sie beachtet, hat reichen Lohn. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. 2 Kor 5, 19
Halleluja. Halleluja.
Gott hat in Christus die Welt mit sich vers�hnt
und uns das Wort von der Vers�hnung anvertraut.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus hat Macht �ber die Natur und �ber die D�monen. Er
hat auch Vollmacht, S�nden zu vergeben; das ist die zentrale Aussage im
Evangelium von der Heilung des Gel�hmten. Die �berlegung der
Schriftgelehrten ist durchaus richtig: Nur Gott kann S�nden vergeben,
und ein Mensch, der es sich anma�t, l�stert Gott. Dennoch sagt ihnen
Jesus, dass sie schlecht denken. Und weil sie schlecht denken, darum
denken sie auch nicht. Sie haben keine Antwort, als Jesus beweist, dass
er auf der Erde Macht hat. Die Menge erschrickt und preist Gott wegen
des sichtbaren Wunders, aber sie rechnet nur mit dem Menschen Jesus.
Und der Geheilte selbst? Durch das Wort Jesu wird ihm bewusst, was er
vorher nicht wusste: dass er ein S�nder ist. Er l�sst es sich sagen,
und so kann Jesus ihn heilen an Seele und Leib. - Mk 2,1-12; Lk
5,17-26; 7,48; Joh 5,14; 10,33-36.
Evangelium
Mt 9, 1-8
Sie preisen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit
^1stieg Jesus in das Boot, fuhr �ber den See und kam in seine Stadt.
^2Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gel�hmten zu ihm. Als Jesus
ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gel�hmten: Hab Vertrauen, mein Sohn,
deine S�nden sind dir vergeben!
^3Da dachten einige Schriftgelehrte: Er l�stert Gott.
^4Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so b�se
Gedanken im Herzen?
^5Was ist leichter, zu sagen: Deine S�nden sind dir vergeben!, oder zu
sagen: Steh auf und geh umher?
^6Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat,
hier auf der Erde S�nden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gel�hmten:
Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!
^7Und der Mann stand auf und ging heim.
^8Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den
Menschen solche Vollmacht gegeben hat.
F�rbitten
Zu Jesus Christus, unserem Herrn und Heiland, rufen wir:
F�r die Kirche: erneuere sie durch deine vers�hnende und heilende
Liebe. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r alle V�lker: schenke ihnen Freiheit und Frieden. (Stille) Herr,
erbarme dich.
F�r unsere Kranken: gib ihnen Zuversicht, und mach sie gesund. (Stille)
Herr, erbarme dich.
F�r unsere Gemeinde: vergib unsere Schuld, und schenk uns neues Leben.
(Stille) Herr, erbarme dich.
G�tiger Gott, du hast der Welt dein Heil zugesagt. Lass unser Rufen zu
dir gelangen durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Zu einem Christenleben geh�rt die Bereitschaft; die eigenen Leitbilder
ebenso v�llig an Gott hinzugeben und auszuliefern, wie Abraham auf dem
Berg Morija bereit war, den einzigen geliebten Sohn auf dem Altar Gott
zum Opfer zu bringen. Es kann dabei auch uns widerfahren, dass uns
gleich einem Abraham das schon Geopferte von Gott wieder zur�ckgegeben
wird zu neuem Leben. Aber wir m�ssen es der Freiheit Gottes �berlassen,
wie viel er uns von dem ausgelieferten Gut abermals schenkt. Wer
grunds�tzlich bereit ist zur Hingabe seines Lebens an Gott mit allem,
was er hat, der braucht nicht zu zerbrechen, wenn Gott andere Wege mit
uns geht als die, die wir als Leitbilder der Seele in uns getragen
haben (Adolf K�berle).
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
4
Juli 2013
* zur�ck
* weiter
* Donnerstag der 13. Woche im Jahreskreis
* Hl. Ulrich, Hl. Elisabeth von Portugal
* Lesejahr: CI, StB: I. Woche