Zum Nachdenken

  Das Schoenste und Tiefste, was der Mensch erleben kann,
  ist das Gefuehl des Geheimnisvollen.
  Es liegt der Religion
  sowie allem tieferen Streben in Kunst und Wissenschaft
  zu Grunde.
  Wer dies nicht erlebt hat, erscheint mir,
  wenn nicht wie ein Toter, so doch wie ein Blinder.
  Zu empfinden, dass hinter dem Erlebbaren
  ein fuer unseren Geist Unerreichbares verborgen sei,
  dessen Schoenheit und Erhabenheit uns nur mittelbar
  und in schwachem Widerschein erreicht,
  das ist Religiositaet.
  In diesem Sinne bin ich religioes.
  von der erhabenen Sruktur des Seienden
  in Demut ein mattes Abbild geistig zu erfassen.
  Ich bin zwar ein Jude,
  aber das strahlende Bild Jesu des Nazareners
  hat auf mich einen ueberwaeltigenden Eindruck gemacht.
  Es hat sich keiner so ausgedrueckt wie er.
  Es gibt wirklich nur eine Stelle in der Welt,
  wo wir kein Dunkel sehen:
  Das ist die Person Jesu Christi.
  In ihm hat sich Gott am deutlichsten vor uns hingestellt.
  Ich verehre ihn.

  Albert Einstein
  in: Franz-Josef Bode: Zeit mit Gott. Ein Stundenbuch.
  Bibelwerk 2005, S. 476)