Darum wurden sie mit Recht durch aehnliche Tiere gezuechtigt und durch
eine Menge von Ungeziefer gequaelt.
[11,15; 12,23-27; Ex 7,26 - 8,11; Ps 78,45; 105,30]
16:2 Waehrend sie auf solche Weise gezuechtigt wurden, hast du deinem
Volk eine Wohltat erwiesen und mit den Wachteln seinem heftigen Verlangen
eine fremdartige Nahrung gegeben.
[Ex 16,13; Ps 78,26f; 105,40]
16:3 Waehrend jenen in ihrem Hunger die Esslust verging wegen der
Haesslichkeit der gegen sie gesandten Tiere, bekamen diese nach nur kurzer
Entbehrung sogar eine fremdartige Speise.
16:4 Ueber jene Unterdruecker sollte unabwendbarer Hunger kommen; diese
aber sollten nur kurz spueren, wie ihre Feinde gequaelt wurden.
[11,8f]
16:5 Heuschrecken und Stechfliegen - giftige Schlangen: 16,5 - 14
Auch damals, als die schreckliche Wut wilder Tiere ueber sie hereinbrach
und sie durch die Bisse tueckischer Schlangen umkamen, dauerte dein Zorn
nicht bis ans Ende.
[Num 21,5-9; Weish 18,20]
16:6 Zur Warnung wurden sie nur kurz in Schrecken versetzt und bekamen
ein Rettungszeichen, damit sie sich an die Vorschrift deines Gesetzes
erinnerten.
[Joh 3,14f]
16:7 Wer sich dorthin wandte, wurde nicht durch das gerettet, was er
anschaute, sondern durch dich, den Retter aller.
[Jes 45,21]
16:8 Dadurch hast du unsere Feinde ueberzeugt, dass du es bist, der aus
allem Uebel erloest.
16:9 Denn sie wurden durch die Bisse der Heuschrecken und der
Stechfliegen getoetet, ohne dass es ein Heilmittel fuer sie gab; sie
verdienten es ja, durch solches Ungeziefer gezuechtigt zu werden.
[Ex 8,12-28; 10,1-20; Ps 78,45f; 105,34f
In Ex 10,17 wird die Heuschreckenplage als Tod bezeichnet, da sie
eine todbringende Hungersnot zur Folge hat. Der Verfasser deutet und
steigert diese Aussage, indem er die Bisse der Heuschrecken selbst als todbringend bezeichnet. Im gleichen Sinn deutet er die Stechmueckenplage.]
16:10 Deine Soehne aber wurden nicht einmal durch die Zaehne
giftspritzender Schlangen ueberwaeltigt; denn dein Erbarmen kam ihnen zu
Hilfe und heilte sie.
16:11 Sie wurden gebissen, aber schnell wieder gerettet, damit sie sich an
deine Worte erinnerten; denn sie sollten nicht in tiefes Vergessen
versinken, sondern sich ungehindert deiner Wohltaten erfreuen.
16:12 Weder Kraut noch Wundpflaster machte sie gesund, sondern dein Wort,
Herr, das alles heilt.
[Ps 107,20]
16:13 Du hast Gewalt ueber Leben und Tod; du fuehrst zu den Toren der
Unterwelt hinab und wieder herauf.
[1 Sam 2,6]
16:14 Ein Mensch kann zwar in seiner Schlechtigkeit toeten; doch den
entschwundenen Geist holt er nicht zurueck, und die weggenommene Seele kann
er nicht befreien.
[Ps 49,8f; Mt 16,26]
16:15 Hagel - Manna: 16,15-29
Unmoeglich ist es, deiner Hand zu entfliehen.
[Tob 13,2]
16:16 Denn die Frevler, die behaupten, dich nicht zu kennen, wurden durch
die Kraft deines Armes gezuechtigt: Ungewoehnliche Regenguesse,
Hagelschauer und schreckliche Wolkenbrueche peitschten auf sie nieder, und Feuer verzehrte sie.
[Ex 9,13-35]
16:17 Das seltsamste war, dass das Wasser, das sonst alles loescht, die
Kraft des Feuers noch verstaerkte; denn die Natur kaempft fuer die
Gerechten.
[16,22; Ex 9,24]
16:18 Das eine Mal wurde die Flamme gezaehmt, damit sie nicht die Tiere
verzehrte, die gegen die Ruchlosen gesandt waren; diese sollten sehen und erkennen, dass sie von Gottes Strafe verfolgt wurden.
[12,27
Vielleicht ist das Feuer gemeint, das die Aegypter anzuendeten, um die
Heuschreckenschwaerme zu vernichten, wie es noch heute geschieht.]
16:19 Das andere Mal brannte die Flamme mit ungewoehnlicher Kraft mitten
im Wasser, um die Erzeugnisse des schuldbeladenen Landes zu vernichten.
[16,17.22]
16:20 Dein Volk dagegen naehrtest du mit der Speise der Engel, und
unermuedlich gabst du ihm fertiges Brot vom Himmel. Deine Gabe gewaehrte
jeden Genuss und entsprach jedem Geschmack;
[Ex 16; Num 11,6-9; Ps 78,23-25; 105,40]
16:21 sie offenbarte deine zarte Liebe zu deinen Kindern. Sie erfuellte
das Verlangen eines jeden, der sie genoss, und verwandelte sich in alles,
was einer wollte.
16:22 Schnee und Eis hielten dem Feuer stand und schmolzen nicht. Deine
Kinder sollten erkennen, dass nur die Fruechte der Feinde vom Feuer
vernichtet wurden, das im Hagel brannte und in den Regenguessen blitzte,
[16,19
G vergleicht in Num 11,7 das Manna mit Eis (H mit Bdelliumharz, in Ex
16,14 mit Reif).]
16:23 und dass es umgekehrt sogar seine eigene Kraft vergass, damit die
Gerechten Nahrung haetten.
[19,21]
16:24 Denn die Schoepfung, die dir, ihrem Schoepfer, dient, steigert ihre
Kraefte, um die Schuldigen zu bestrafen, und haelt sie zurueck, um denen
Gutes zu tun, die auf dich vertrauen.
[19,18]
16:25 Darum diente sie auch damals deinem Geschenk, das alle ernaehrte,
und verwandelte sich in alles, was die Bittenden wuenschten.
16:26 Deine geliebten Soehne, Herr, sollten daraus lernen: Nicht die
verschiedenartigen Fruechte ernaehren den Menschen, sondern dein Wort
erhaelt alle, die dir vertrauen.
[Dtn 8,3; Mt 4,4; Lk 4,4]
16:27 Denn dasselbe, das vom Feuer nicht vernichtet wurde, schmolz
sogleich, wenn es ein fluechtiger Sonnenstrahl erwaermte.
[Ex 16,21; Num 11,8]
16:28 So sollte man erkennen, dass man, um dir zu danken, der Sonne
zuvorkommen und sich noch vor dem Aufgang des Lichtes an dich wenden muss.
[Ps 57,9; 92,3]
16:29 Denn die Hoffnung des Undankbaren schmilzt wie winterlicher Reif und
verrinnt wie unnuetzes Wasser.
[15,10]