4:1 Debora und Barak: 4,1 - 5,31
Der Sieg ueber Sisera: 4,1-16
Als Ehud gestorben war, taten die Israeliten wieder, was dem Herrn
missfiel.
4:2 Darum lieferte sie der Herr der Gewalt Jabins, des Koenigs von
Kanaan, aus, der in Hazor herrschte. Sein Heerfuehrer war Sisera, der
in Haroschet-Gojim wohnte.
[Jos 11,1]
4:3 Da schrien die Israeliten zum Herrn; denn Sisera besass neunhundert
eiserne Kampfwagen und hatte die Israeliten zwanzig Jahre lang
grausam unterdrueckt.
4:4 Damals war Debora, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, Richterin
in Israel.
4:5 Sie hatte ihren Sitz unter der Debora-Palme zwischen Rama und Bet-El
im Gebirge Efraim, und die Israeliten kamen zu ihr hinauf, um sich
Recht sprechen zu lassen.
[Gen 35,8]
4:6 Sie schickte Boten zu Barak, dem Sohn Abinoams aus Kedesch-Naftali,
liess ihn rufen und sagte zu ihm: Der Herr, der Gott Israels,
befiehlt: Geh hin, zieh auf den Berg Tabor, und nimm zehntausend
Naftaliter und Sebuloniter mit dir!
4:7 Ich aber werde Sisera, den Heerfuehrer Jabins, mit seinen Wagen und
seiner Streitmacht zu dir an den Bach Kischon lenken und ihn in
deine Hand geben.
4:8 Barak sagte zu ihr: Wenn du mit mir gehst, werde ich gehen; wenn du
aber nicht mit mir gehst, werde ich nicht gehen.
4:9 Sie sagte: Ja, ich gehe mit dir; aber der Ruhm bei dem Unternehmen,
zu dem du ausziehst, wird dann nicht dir zuteil; denn der Herr wird
Sisera der Hand einer Frau ausliefern. Und Debora machte sich auf
und ging zusammen mit Barak nach Kedesch.
4:10 Barak rief Sebulon und Naftali in Kedesch zusammen, und zehntausend
Mann folgten ihm (auf den Tabor) hinauf. Auch Debora ging mit ihm.
4:11 Der Keniter Heber aber, der sich von Kain, von den Soehnen Hobabs,
des Schwiegervaters des Mose, getrennt hatte, hatte sein Zelt an der
Eiche von Zaanannim bei Kedesch aufgeschlagen.
[1,16]
4:12 Als man nun Sisera meldete, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den
Berg Tabor gezogen sei,
4:13 beorderte Sisera alle seine Wagen - neunhundert eiserne Kampfwagen -
und das ganze Kriegsvolk, das er bei sich hatte, von Haroschet-Gojim
an den Bach Kischon.
[Der Bach Kischon durchfliesst den Westteil der Jesreelebene.]
4:14 Da sagte Debora zu Barak: Auf! Denn das ist der Tag, an dem der Herr
den Sisera in deine Gewalt gegeben hat. Ja, der Herr zieht selbst
vor dir her. Barak zog also vom Berg Tabor herab, und die
zehntausend Mann folgten ihm.
4:15 Und der Herr brachte Sisera, alle seine Wagen und seine ganze
Streitmacht [mit scharfem Schwert] vor den Augen Baraks in grosse
Verwirrung. Sisera sprang vom Wagen und floh zu Fuss.
[5,20; Ex 23,27; Jos 10,10; 1 Sam 7,10
Zusatz aus V. 16.]
4:16 Barak verfolgte die Wagen und das Heer bis nach Haroschet-Gojim. Das
ganze Heer Siseras fiel unter dem scharfen Schwert; nicht ein
einziger Mann blieb uebrig.
4:17 Siseras Tod: 4,17-24
Sisera war zu Fuss zum Zelt der Jael, der Frau des Keniters Heber,
geflohen; denn zwischen Jabin, dem Koenig von Hazor, und der Familie
des Keniters Heber herrschte Frieden.
4:18 Jael ging Sisera entgegen und sagte zu ihm: Kehr ein, Herr, kehr ein
bei mir, hab keine Angst! Da begab er sich zu ihr ins Zelt, und sie
deckte ihn mit einem Teppich zu.
4:19 Er sagte zu ihr: Gib mir doch etwas Wasser zu trinken, ich habe
Durst. Sie oeffnete einen Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken;
dann deckte sie ihn wieder zu.
[5,25]
4:20 Er sagte zu ihr: Stell dich an den Zelteingang, und wenn einer kommt
und dich fragt: Ist jemand hier?, dann antworte: Nein.
4:21 Doch Jael, die Frau Hebers, holte einen Zeltpflock, nahm einen
Hammer in die Hand, ging leise zu Sisera hin und schlug ihm den
Zeltpflock durch die Schlaefe, so dass er noch in den Boden drang. So
fand Sisera, der vor Erschoepfung eingeschlafen war, den Tod.
4:22 Da erschien gerade Barak, der Sisera verfolgte. Jael ging ihm
entgegen und sagte: Komm, ich zeige dir den Mann, den du suchst. Er
ging mit ihr hinein; da sah er Sisera tot am Boden liegen, mit dem
Pflock in seiner Schlaefe.
4:23 So demuetigte Gott an diesem Tag Jabin, den Koenig von Kanaan, vor den
Israeliten,
4:24 und die Faust der Israeliten lag immer schwerer auf Jabin, dem Koenig
von Kanaan, bis sie Jabin, den Koenig von Kanaan, ganz vernichtet
hatten.
