Lobe den Herrn, meine Seele! / Herr, mein Gott, wie gross bist du! Du
bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
[40,17]
104:2 Du huellst dich in Licht wie in ein Kleid, du spannst den Himmel aus
wie ein Zelt.
[Ijob 9,8; Jes 40,22; 44,24]
104:3 Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. / Du nimmst dir
die Wolken zum Wagen, du faehrst einher auf den Fluegeln des Sturmes.
[18,11; 68,5]
104:4 Du machst dir die Winde zu Boten und lodernde Feuer zu deinen
Dienern.
[Hebr 1,7]
104:5 Du hast die Erde auf Pfeiler gegruendet; in alle Ewigkeit wird sie
nicht wanken.
[75,4]
104:6 Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, die Wasser standen
ueber den Bergen.
104:7 Sie wichen vor deinem Drohen zurueck, sie flohen vor der Stimme
deines Donners.
[(7-9) Spr 8,29]
104:8 Da erhoben sich Berge und senkten sich Taeler an den Ort, den du fuer
sie bestimmt hast.
104:9 Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, / die duerfen sie nicht
ueberschreiten; nie wieder sollen sie die Erde bedecken.
[Ijob 38,8-11; Jer 5,22; Gen 9,11-15]
104:10 Du laesst die Quellen hervorsprudeln in den Taelern, sie eilen zwischen
den Bergen dahin.
[74,15]
104:11 Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, die Wildesel stillen
ihren Durst daraus.
104:12 An den Ufern wohnen die Voegel des Himmels, aus den Zweigen erklingt
ihr Gesang.
[Ez 31,6-9]
104:13 Du traenkst die Berge aus deinen Kammern, aus deinen Wolken wird die
Erde satt.
[65,10f; Ijob 36,31
Text korr.; H ist unverstaendlich.]
104:14 Du laesst Gras wachsen fuer das Vieh, auch Pflanzen fuer den Menschen,
die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde
[147,8f]
104:15 und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von
Oel erglaenzt und Brot das Menschenherz staerkt.
[Ri 9,13; Koh 10,19; Sir 31,27]
104:16 Die Baeume des Herrn trinken sich satt, die Zedern des Libanon, die
er gepflanzt hat.
104:17 In ihnen bauen die Voegel ihr Nest, auf den Zypressen nistet der
Storch.
104:18 Die hohen Berge gehoeren dem Steinbock, dem Klippdachs bieten die
Felsen Zuflucht.
104:19 Du hast den Mond gemacht als Mass fuer die Zeiten, die Sonne weiss,
wann sie untergeht.
[74,16; Sir 43,6-8]
104:20 Du sendest Finsternis, und es wird Nacht, dann regen sich alle Tiere
des Waldes.
104:21 Die jungen Loewen bruellen nach Beute, sie verlangen von Gott ihre
Nahrung.
[17,12; Ijob 38,39]
104:22 Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim und lagern sich
in ihren Verstecken.
[Ijob 37,8]
104:23 Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, an seine Arbeit bis zum
Abend.
104:24 Herr, wie zahlreich sind deine Werke! / Mit Weisheit hast du sie
alle gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschoepfen.
[Spr 8,22-31]
104:25 Da ist das Meer, so gross und weit, darin ein Gewimmel ohne Zahl:
kleine und grosse Tiere.
[Sir 43,25
so gross und weit, woertlich: gross und weit nach beiden
Seiten.]
104:26 Dort ziehen die Schiffe dahin, auch der Levi�tan, den du geformt
hast, um mit ihm zu spielen.
[107,23]
104:27 Sie alle warten auf dich, dass du ihnen Speise gibst zur rechten
Zeit.
[136,25; (27-28) 145,15f]
104:28 Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; oeffnest du deine Hand, werden
sie satt an Gutem.
104:29 Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstoert; / nimmst du ihnen den
Atem, so schwinden sie hin und kehren zurueck zum Staub der Erde.
[30,8; 146,4]
104:30 Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, und du
erneuerst das Antlitz der Erde.
[Gen 2,7]
104:31 Ewig waehre die Herrlichkeit des Herrn; der Herr freue sich seiner
Werke.
104:32 Er blickt auf die Erde, und sie erbebt; er ruehrt die Berge an, und
sie rauchen.
[144,5]
104:33 Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, will meinem Gott
spielen, solange ich da bin.
[7,18; 146,2]
104:34 Moege ihm mein Dichten gefallen. Ich will mich freuen am Herrn.
[19,15]
104:35 Doch die Suender sollen von der Erde verschwinden, / und es sollen
keine Frevler mehr dasein. Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!