21:1    Vorschriften fuer Priester: 21,1-24
Das Verhalten beim Begraebnis von Verwandten: 21,1-6

Der Herr sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Soehnen Aarons,
und sag zu ihnen: Keiner von ihnen darf sich an der Leiche eines
seiner Stammesgenossen verunreinigen,

21:2    ausser an seinen naechsten Verwandten: seiner Mutter, seinem Vater,
seinem Sohn, seiner Tochter oder seinem Bruder.

21:3    An seiner unverheirateten Schwester, die seine nahe Verwandte blieb,
da sie keinem Mann angehoerte, darf er unrein werden.

21:4    Nicht aber darf er an seiner Schwester, die mit einem
Stammesgenossen verheiratet ist, unrein werden; er wuerde sich
entweihen.

21:5    Die Priester sollen sich auf ihrem Kopf keine Glatze scheren, ihren
Bart nicht stutzen und an ihrem Koerper keine Einschnitte machen.

21:6    Sie sollen ihrem Gott geheiligt sein und den Namen ihres Gottes
nicht entweihen. Denn sie sind es, die die Feueropfer des Herrn, die
Speise ihres Gottes, darbringen; darum sollen sie heilig sein.

21:7    Ehehindernisse fuer Priester: 21,7-8

Sie duerfen weder eine Dirne, noch eine Entehrte, noch eine Frau
heiraten, die ihr Mann verstossen hat; denn der Priester ist seinem
Gott geweiht.

21:8    Du sollst ihn heilig halten, denn er bringt die Speise deines Gottes
dar. Heilig soll er dir sein, denn ich bin heilig, der Herr, der
euch heiligt.

21:9    Die Strafe fuer unzuechtige Priestertoechter: 21,9

Wenn sich die Tochter eines Priesters als Dirne entweiht, so
entweiht sie ihren Vater; sie soll im Feuer verbrannt werden.

21:10   Das Verhalten des Hohenpriesters bei Todesfaellen: 21,10-12

Der Priester, der unter seinen Bruedern den hoechsten Rang einnimmt,
auf dessen Haupt das Salboel ausgegossen wurde und der durch das
Anlegen der heiligen Gewaender eingesetzt ist, soll sein Haar nicht
lose herunterhaengen lassen, seine Kleider nicht zerreissen,

21:11   sich an keinem Leichnam verunreinigen, auch nicht, wenn es sich um
Vater oder Mutter handelt.

21:12   Er soll sich nicht vom Heiligtum entfernen, um nicht das Heiligtum
seines Gottes zu entweihen; denn die Weihe des Salboels seines Gottes
ist auf ihm. Ich bin der Herr.

21:13   Ehehindernisse fuer den Hohenpriester: 21,13-15

Er soll nur eine Jungfrau heiraten.

21:14   Eine Witwe, eine Verstossene oder eine Entehrte, eine Dirne, darf er
nicht heiraten; nur eine Jungfrau aus seinem Stamm darf er zur Frau
nehmen;

21:15   sonst wuerde er seine Nachkommenschaft unter seinen Stammesgenossen
entweihen; denn ich, der Herr, bin es, der ihn heiligt.

21:16   Die koerperliche Tauglichkeit fuer das Priesteramt: 21,16-23

Der Herr sprach zu Mose:

21:17   Sag zu Aaron: Keiner deiner Nachkommen, auch in den kommenden
Generationen, der ein Gebrechen hat, darf herantreten, um die Speise
seines Gottes darzubringen.

21:18   Denn keiner mit einem Gebrechen darf herantreten: kein Blinder oder
Lahmer, kein im Gesicht oder am Koerper Entstellter,

21:19   kein Mann, der einen gebrochenen Fuss oder eine gebrochene Hand hat,

21:20   keiner mit Buckel, Muskelschwund, Augenstar, Kraetze, Flechte oder
Hodenquetschung.

21:21   Keiner der Nachkommen Aarons, des Priesters, darf herantreten, um
die Feueropfer des Herrn darzubringen, wenn er ein Gebrechen hat. Er
hat ein Gebrechen, er darf nicht herantreten, um die Speise seines
Gottes darzubringen.

21:22   Doch darf er von der Speise seines Gottes, von den hochheiligen und
heiligen Dingen, essen,
["Speise Gottes" ist das Opfer; im AT wird aber nirgends
angenommen, dass Gott die Opferspeise geniesst oder ihrer bedarf (vgl.
Ps 50,8-13).]

21:23   aber nicht zum Vorhang kommen und sich nicht dem Altar naehern; denn
er hat ein Gebrechen und darf meine heiligen Gegenstaende nicht
entweihen; denn ich bin der Herr, der sie geheiligt hat.

21:24   Schlussbemerkung: 21,24

Das sagte Mose zu Aaron, zu dessen Soehnen und zu allen Israeliten.