^2Menschensohn, mach Jerusalem seine Graeueltaten bewusst!
^3Sag: So spricht Gott, der Herr, zu Jerusalem: Deiner Herkunft
und deiner Geburt nach stammst du aus dem Land der Kanaaniter.
Dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.
^4Bei deiner Geburt, als du geboren wurdest,
hat man deine Nabelschnur nicht abgeschnitten.
Man hat dich nicht mit Wasser abgewaschen, nicht mit Salz eingerieben,
nicht in Windeln gewickelt.
^5Nichts von all dem hat man getan, kein Auge zeigte dir Mitleid,
niemand uebte Schonung an dir,
sondern am Tag deiner Geburt hat man dich auf freiem Feld ausgesetzt,
weil man dich verabscheute.
^6Da kam ich an dir vorueber und sah dich in deinem Blut zappeln;
und ich sagte zu dir, als du blutverschmiert dalagst: Bleib am Leben!
^7Wie eine Blume auf der Wiese liess ich dich wachsen.
Und du bist herangewachsen, bist gross geworden und herrlich aufgeblueht.
Deine Brueste wurden fest; dein Haar wurde dicht.
Doch du warst nackt und bloss.
^8Da kam ich an dir vorueber und sah dich,
und siehe, deine Zeit war gekommen, die Zeit der Liebe.
Ich breitete meinen Mantel ueber dich und bedeckte deine Nacktheit.
Ich leistete dir den Eid und ging mit dir einen Bund ein
- Spruch Gottes, des Herrn -, und du wurdest mein.
^9Dann habe ich dich gebadet,
dein Blut von dir abgewaschen und dich mit Oel gesalbt.
^10Ich kleidete dich in bunte Gewaender, zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an
und huellte dich in Leinen und kostbare Gewaender.
^11Ich legte dir praechtigen Schmuck an,
legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um den Hals.
^12Deine Nase schmueckte ich mit einem Reif,
Ohrringe haengte ich dir an die Ohren
und setzte dir eine herrliche Krone auf.
^13Mit Gold und Silber konntest du dich schmuecken,
in Byssus, Seide und bunte Gewebe dich kleiden.
Feinmehl, Honig und Oel war deine Nahrung.
So wurdest du strahlend schoen und wurdest sogar Koenigin.
^14Der Ruf deiner Schoenheit drang zu allen Voelkern;
denn mein Schmuck, den ich dir anlegte,
hatte deine Schoenheit vollkommen gemacht - Spruch Gottes, des Herrn.
^15Doch dann hast du dich auf deine Schoenheit verlassen,
du hast deinen Ruhm missbraucht und dich zur Dirne gemacht.
Jedem, der vorbeiging, hast du dich angeboten,
jedem bist du zu Willen gewesen.
^59So spricht Gott, der Herr: Ich habe mit dir gemacht, was du gemacht hast;
du hast den Eid missachtet und den Bund gebrochen.
^60Aber ich will meines Bundes gedenken,
den ich mit dir in deiner Jugend geschlossen habe,
und will einen ewigen Bund mit dir eingehen.
^61Du sollst dich an dein Verhalten erinnern und dich schaemen,
wenn ich deine aelteren und juengeren Schwestern nehme
und sie dir zu Toechtern gebe, aber nicht deshalb,
weil du den Bund gehalten haettest.
^62Ich selbst gehe einen Bund mit dir ein,
damit du erkennst, dass ich der Herr bin.
^63Dann sollst du dich erinnern, sollst dich schaemen
und vor Scham nicht mehr wagen, den Mund zu oeffnen,
weil ich dir alles vergebe, was du getan hast - Spruch Gottes, des Herrn.