Ein Gott, der Mensch wurde, ein Mensch, der beansprucht, Gott zu sein oder
auch nur, von Gott gesandt zu sein: eine unertraegliche Zumutung. Den
Anstoss, das Aergernis an dieser Sache spueren wir vielleicht nur deshalb
nicht, weil wir durch Gewoehnung blind und taub geworden sind. Den
Widerwillen, den die griechische Welt verspueren musste, wenn sie hoerte:
Das Wort ist Fleisch geworden, koennen wir uns vielleicht bewusstmachen,
wenn wir versuchsweise einmal sagen: das Wort ist ein Mann (oder: eine Frau)
geworden. Oder gar: der Herr Meier von nebenan, er ist es. Unertraeglich,
unmoeglich: so weit kann Gott sich nicht herablassen, so kann er nicht
herunterkommen. - Er hat es aber getan.