In der alten Kirche gab es kein Ja des Glaubens, keine Entscheidung zur
  Taufe, der nicht die so genannte Abrenuntiatio vorausgegangen waere. Das war
  die ausdrueckliche Absage, die faktische Trennung von den fremden Goettern.
  Es musste ausgesprochen, es musste bekannt werden, welche Bindungen jetzt
  geloest wurden. Und das kann niemand mit sich selber abmachen. Dazu brauchen
  wir die Hilfe des Bruders, der Schwester. Dazu brauchen wir den
  priesterlichen Menschen, dem gegenueber wir uns voellig oeffnen koennen, der
  mittraegt und mitbetet und die Lossprechung im Namen Jesu vollzieht. Ob wohl
  darum unter uns so wenig Gewissheit des Heils, so wenig Freudigkeit zum
  Dienst lebendig ist, weil wir uns nicht wirklich getrennt haben von den
  fremden Goettern, weil wir Christen sind des Sowohl-als-auch? Tut sie von
  euch, sagt Josua auch zu uns.

  Und dann tut Josua noch etwas Eigenartiges. Es heisst im Text, er habe einen
  grossen Stein genommen und ihn aufgerichtet unter der Eiche, die beim
  Heiligtum des Herrn war (V. 26). Dieser Stein ist wie ein sichtbares Denkmal
  der Bundeserneuerung. Er soll Zeuge sein, bleibender Zeuge fuer das, was Gott
  gesagt hat, fuer seine Zusage und auch fuer die Zusage des Volkes und seine
  Verpflichtung. Haben wir nicht auch solch ein Denkmal der grossen
  Bundeserneuerung unter uns? Es ist nicht ein Stein, aber ein Tisch, ein fuer
  uns alle gedeckter Tisch. Ist nicht auch dieser Tisch des heiligen
  Abendmahles Zeuge dessen, was Gott geredet hat in seinem Sohn? Das ist mein
  Leib, fuer euch gebrochen, das ist mein Blut, fuer euch vergossen, tut das zu
  meinem Gedaechtnis, tut das zur Vergebung der Suenden. Und ist er nicht auch
  Zeuge unserer Wahl, Zeuge unserer Verpflichtung? (W. Pfendsack)