Vollkommen: das aramaeische Wort besagt etwa heil, ganz, auf den Menschen
  angewandt auch: gerade, treu. Das Wort Jesu besagt also, dass die Haltung des
  Menschen eine ganze, ungeteilte sein soll, kein Sowohl-als-auch; treu und
  gerade, nicht schwankend, kein Hin und Her. Und diese Forderung wird
  begruendet mit dem Hinweis auf Gottes Wesen, bei dem es auch nur ein
  Entweder-oder gibt, kein Sowohl-als-auch. Das Wort bringt also noch einmal
  das ganze Gewicht der Forderung Jesu zum Ausdruck: der Mensch steht in der
  Entscheidung, und diese Entscheidung ist fuer ihn nicht etwas Relatives, eine
  Stufe seiner Entwicklung, sondern das Entweder-oder, das ihm von Gott
  gestellt ist, so dass die Entscheidung des Menschen definitiven Charakter
  hat; er wird in ihr zum Gerechten oder zum Suender (Rudolf Bultmann).