Das Verhaeltnis des Herzens zu Gott ist zwiespaeltig. In ihm ist die
  Sehnsucht nach Gott,das Verlangen nach seiner heiligen Wirklichkeit -
  zugleich aber auch die Abneigung, das Misstrauen, die Gereiztheit, die
  Revolte. Das ist es, was dem Glaubenszweifel seine letzte und eigentliche
  Gefaehrlichkeit gibt. Dessen innerster Antrieb ist die Feindseligkeit gegen
  Gott. Das muessen wir wissen. So gehoert in jede Auseinandersetzung mit dem
  Zweifel das Gebet. Das wichtigste Gebet aber besteht darin, sich innerlich
  vor Gott zu stellen; die Auflehnung wegzutun; die verborgene Gereiztheit zu
  loesen; sich zur Wahrheit bereitzumachen; sich dem heiligen Geheimnis Gottes
  zu oeffnen und immer wieder zu sprechen: "Ich will die Wahrheit. Ich bin zu
  ihr bereit; auch zu dieser, die mir zu schaffen macht, wenn sie wirklich
  Wahrheit ist. Gib mir Licht, dass ich erkenne, wie es mit ihr - und mit mir
  selbst zu ihr steht (Romano Guardini).