Was Kohelet vom Menschen ausgesagt hat, bleibt auch im Neuen Testament so
weit bestehen, als auch hier dem Menschen keine Kraft zuteil wird, die es ihm
ermoeglichte, aus eigenem Vermoegen sich einen bleibenden Ruhm zu schaffen.
Eingetreten ist v1ielmehr, was Kohelet zwar nicht vorausgesehen hat, was er
aber dennoch offen liess: Gott selbst hat eingegriffen und ein bleibendes
Werk zu seinem eigenen Ruhm geschaffen. Gottes Erloesung des Menschen durch
den Tod und die Auferstehung Christi ist vollkommen Werk Gottes und zugleich
durch den Menschen Jesus Christus geschehen. Durch diese Art der Erloesung
des Menschen hat sich Gott einerseits allen Ruhm vorbehalten und sich ein
bleibendes Gedaechtnis geschaffen (vgl. Lk 22,19), andererseits aber auch dem
Menschen einen Weg zur Erfuellung seines tiefen Wunsches nach bleibendem
Leben aufgezeigt (Oswald Loretz).