Weil Gott groesser ist als alles - gerade deshalb - kann er ueberall, selbst
in unscheinbarsten Dingen, gefunden werden. Er kann einem entgegenkommen
auf allen Strassen der Welt. Aus solcher Haltung erwaechst eine dauernde
Bereitschaft, den Ruf Gottes aus allen Situationen der Welt
,herauszuhoeren, eine radikale Faehigkeit zum Dienst am Naechsten, eine
Offenheit des Herzens allem gegenueber, das ist und lebt. Der Christ soll
seinen grossen Gott ueberall, selbst in den kleinsten Dingen suchen. Er muss
zwar den Mut haben, unzufrieden zu sein. Er hat die Pflicht, nirgends eine
bleibende Staette zu haben als im ruhelosen Wandel zum ruhigen Gott. Nichts
genuegt ihm, was nicht Gott ist. Sein Leben ist - hier auf Erden und drueben
in Ewigkeit - ein nie endendes Hineinschreiten ins Unbegrenzte. Jede
Erfuellung ist nur Beginn eines weiteren Suchens. Das Groesste, das Schoenste,
das Heiligste ist nicht gross, nicht schoen und nicht heilig genug fuer ihn.
Er laesst sich - um es einmal paradox auszudruecken - durch nichts Grosses
beengen. Seine Sehnsucht, seine Hoffnung ist immer groesser als die groesste
Verwirklichung (L. Boros).