Verbirg dein Angesicht nicht vor mir; ich will sterben,
  damit ich nicht sterbe, sondern dein Antlitz sehe (Augustinus). -
  Seinen Gott zu erkennen ist das Leben und die Seligkeit des Menschen;
  aber das Seligste daran ist, dass Gott sich erkennen laesst,
  sich unserm Anschauen schenkt; das Seligste und Ueberselige daran ist,
  im Erkennen sich erkannt zu sehen: unerbittlich und restlos,
  aber darin heilend und rettend und heiligend in der schoepferischen Kraft
  unauslotbarer Guete.

  Danach ist unser Herz auf der Suche im Drang seines Erkennenwollens,
  das vor keiner Schranke, keinem Dunkel innehaelt.
  Daher das suesse Erschrecken, wenn immer seinem Blick ein Blick,
  ein Antlitz sich auftut, Antlitz der Dinge, des Schoenen,
  Antlitz des Menschen. Die Freude, die hier aufspringt,
  antwortet der Gegenwart sich gewaehrenden Ursprungs;
  aber sie reicht ueber die Gegenwart hinaus. Sie ist Zeugnis des Letzten,
  das in solchem Blick auf uns zukommt, Ansage jenes Tages,
  da wir das ewige Angesicht der Liebe selbst gefunden haben werden
  (und es uns): ein Menschenangesicht - uns irdisch-bruederlich vertraut -,
  doch gebildet aus fliessendem Licht (Joerg Splett).