Die Flamme ist nicht Gott; aber Gott, der sich nicht in der Wueste
offenbarte, offenbart sich in der Flamme. Die Flamme ist furchtbarer als die
Wueste; der Mensch kann der Wueste trotzen, wenn er Mut und Hilfsmittel genug
hat; aber er kann seine Hand auch nicht eine einzige Minute in der Flamme
lassen. Und doch hat die Flamme nichts Duesteres und Feindseliges an sich wie
die Wueste. Sie ist rein, sie fasziniert, und man koennte Stunden damit
verbringen, sie zu betrachten. So ist Gott, die hoechste Schoenheit, bannend
und doch unnahbar und unerforschlich. Ihr Schutz ist ihre eigene Schoenheit,
ihre Reinheit, ihr Licht; aber sie ist nicht nur Abwehr, sie ist selbst Gabe,
Ausstrahlung ihres Reichtums: mitten in der Flamme offenbart sich Gott.
(J. Guillet)