Der Mensch schenkt sich dem Menschen. Und er meint damit nicht nur
  aeusserliches. Er meint den ganzen Menschen. Der ganze Mensch soll dem
  Anderen gehoeren ... Der Vergleich der Ehe mit der Liebe zwischen Christus
  und der Kirche stimmt erst, wenn in die Familie etwas von der Liebe einzieht,
  die Christus lehrte und in Gang setzte: die Liebe, die so stark ist wie die
  Selbstliebe, die Liebe, in der - und erst durch dieses Wort stehen wir ganz
  im Neuen Testament - das Kreuz seinen Ort hat. Liebe also trotz
  Enttaeuschung; Treue trotz der menschlichen Ohnmacht, die sich darin erweist,
  dass man einander nicht einholt, dass die Freude nicht voll wird, die Liebe
  nicht genug erfuellt. Treue schliesslich, wo es menschlich nicht mehr
  sinnvoll erscheint, wie auch das Kreuz Jesu menschlich ohne Hoffnung war und
  doch Heil und Guete brachte. Erst dieser Glaube macht die Ehe zu einer
  wirklichen Abbildung der Liebe Christi zu seiner Kirche. Erst dies ist
  Heiraten im Herrn (1 Kor 7,39). Mit ihm ist die Ehe nicht ein krampfhaftes
  Abenteuer zweier einsamer Menschen. Er ist bei ihnen.
  (Hollaendischer Katechismus, S. 436-438)