Seit mir als Kind einmal gesagt wurde,
  ich koennte beim Regen auch daran denken,
  wie Gottes Gnaden ueber die Erde stroemen,
  geht mir dieser Vergleich nicht mehr aus dem Sinn.
  Sind wir doch unser ganzes Leben lang angewiesen
  auf die Fortsetzung und Entfaltung der schoepferischen Gabe Gottes,
  der wir unser Dasein verdanken.
  Wie ungezwungen findet man im Symbol des Regens dieses leise,
  doch unablaessige Hervorstroemen der Gnade aus dem himmlischen Ursprung
  in die vielfachen Beduerfnisse unseres irdischen Wachstums,
  um es zum Keimen und Gedeihen, zur Bluete und Frucht zu bringen.
  Nicht selten wie die Sternschnuppen treffen uns Gottes Gaben,
  sondern ungezaehlt wie die Tropfen des rauschenden Regens.
  Und wie Regen die Erde traenkt, das Wasser die Naehrstoffe loest
  und das Ganze ueber die Wurzeln in die Pflanzen eindringt,
  so bleibt auch Gottes Gnade nicht aeusserlich an uns haften,
  sondern verbindet sich unserer Natur und durchdringt sie ganz.
  (Hermann Zeller)