Den Fremdling umgibt das Geheimnis Gottes; gerade der Unbekannte traegt den
Segen der Gottheit ins Haus. Gott selbst kommt im Gast. Darum sollte man
einen Wanderer nicht an seinem Zelt vorbeiziehen lassen. Wer sein Leben mit
einem andern teilt, erhaelt ein volleres Leben. Die Theologie des Judentums
weiss auch, dass Gastfreundschaft eine Moeglichkeit ist, Suenden zu suehnen.
Das Christentum wurde durch Gastfreundschaft ausgebreitet ... Gastlich ist im
biblischen Sinn nur, wer den Fremdling einlaedt, der es noetig hat,
aufgenommen zu werden (Lk 14,12-14). Wer nur Menschen zu sich bittet, von
denen er etwas hat, erhaelt durch ihre Tischgemeinschaft weder Segen noch
Suehne (Helga Rusche).