Worueber man nachdenken koennte, wenn man den ganzen Text (1 Kor 13) gelesen
  hat:

  1. Weder ueberragende natuerliche Talente noch geistliche Faehigkeiten, wie
  sie einzelnen verliehen werden, halten die Gemeinde zusammen, sondern die
  stetige Bereitschaft zur Liebe, die sich aktiv als Aufmerksamkeit, als
  Wegbahnung, als helfende Tat, passiv als Geduld und Tragfaehigkeit bewaehrt.

  2. Liebe ist noch nicht verstanden, wenn man sie fuer eine Tugend ansieht und
  als solche honorieren will. Sie ist vielmehr ein Wesenszug, der ins
  Menschenbild gehoert; eine Kraft, die sich ausreift, wenn sie nicht entmutigt
  oder verdorben wird. Wo sie gar ihre Wurzeln bis in jene Tiefe senken kann,
  in der die Wirksamkeit des heiligen Geistes ansetzt, wird sie zu einer
  Erscheinungsweise Christi. Eben das meint die Rede von der Liebe.

  3. Es gibt eine Moeglichkeit, diese Liebe zu erspueren. Dem einen mag sie
  raetselhaft, dem andern vertraut erscheinen, beiden ist sie ein
  Verheissungszeichen. Sie ermutigt den Glauben an den lebendigen Gott und
  erweckt eine hoffende Zuversicht. Aber sie wirkt auch ansteckend; verlockt
  dazu, den Regungen, die sich in guten Augenblicken melden, in vorsichtigen
  Versuchen Raum zu geben. In all diesen Vorgaengen realisiert sich, was im
  Neuen Testament mit Erloesung gemeint ist (Heinrich Kahlefeld).