Vieles ist im katholischen Raum fragwuerdig geworden;
  mancherorts besteht Unsicherheit, Unbehagen, Verwirrung.
  Gibt es nicht auch in der Kirche Wahres und Falsches nebeneinander?
  Wie koennen wir die richtigen von den falschen Glaubenslehren,
  gute von verderblichen Forderungen unterscheiden?
  Wir sehen ein - und das Konzil bestaerkt uns darin -,
  dass das Alte allein nicht genuegt. Das Wort der Schrift gibt uns zu denken,
  dass der gute Hausvater Altes und Neues aus seinem Schatz hervorholen muss...
  In der komplizierten Welt von heute kann das kirchliche Hirtenamt nicht fuer
  jede Situation eine Anweisung geben.
  Muendige Christen brauchen nicht bevormundet zu werden.
  Vieles muss in eigenstaendiger Verantwortung der Einzelne selbst beurteilen
  und entsprechend handeln. Das ist schwerer, als aeussere Normen zu befolgen,
  und setzt eigene Gewissensbildung, lebendiges Glaubensleben in der
  Gemeinschaft der Glaeubigen voraus und kompromisslose Bereitschaft,
  Gottes Willen zu tun und nicht eigenem Begehren, eigener Ehre
  und Bequemlichkeit zu folgen (Hans Joachim Degenhardt).