Was ist das Besondere in Jesu Verkuendigung, wie sie seine prophetischen
  Worte und vor allem seine Gleichnisse aussprechen? Die Antwort kann nur
  lauten: Das Heute und Jetzt, da Jesus mit seiner Botschaft seinen Hoerern
  begegnet, hat in seiner Verkuendigung alles Gewicht: Heil den Augen, die
  sehen, was ihr seht, denn ich sage euch: viele Propheten und Koenige wollten
  sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen; sie wollten hoeren, was ihr
  hoert, und haben es nicht gehoert. In Jesu Wort hat die Botschaft vom
  Gottesreich nicht mehr den Klang einer Vertroestung auf eine ferne Zukunft
  und einer geheimnisvoll ausgemalten Jenseitsvision wie bei den Apokalyptikern
  seiner Zeit. Er selbst tritt in das Kampffeld zwischen Gott und den
  satanischen Maechten, Heil verkuendigend und Heil bringend fuer die Armen,
  Hungernden und Weinenden, denen seine Seligpreisung gilt, aber auch Gericht
  verkuendigend und Gericht bringend ueber die Satten und Selbstgerechten, die
  das goettliche Heil schon in der Tasche zu haben meinen oder mit ihren
  Froemmigkeitswerken sich erzwingen wollen. Nicht dereinst irgendwann, sondern
  heute schon gegenueber Jesu Wort und Tun fallen die letzten Entscheidungen.
  (G. Bornkamm)