Froemmigkeit weiss, dass jeden Tag neu Schicksal und Herz mit Gottes Willen
  in Einklang zu bringen sind, dass man aus den frommen Gedankenbahnen heraus
  muss, um sich taeglich einzubuergern in Gottes lebendige Wirklichkeit. Gott
  behaelt nur so lange seine angreifende Kraft, seine persoenliche Majestaet,
  er behaelt nur so lange Wirklichkeit und Gestalt fuer uns, solange wir aus
  immer neuer Begegnung mit ihm den Gehalt unseres Herzens und das Handeln des
  Augenblicks beziehen. Darum gilt es, immer wieder aus der geschlossenen Welt
  unserer Froemmigkeit auszuwandern, um Gottes, des lebendigen, innezuwerden.
  Gott ist das Wunder in den Wuesten, das Ausgewanderten geschieht, sagt der
  Dichter. Es darf uns nicht lieber werden als Gott. Gott aber will immer von
  neuem geliebt und deshalb immer von neuem gesehen werden. So nur erlangen wir
  Buergerrecht in seinem Himmel (Georg Schulz).