Der Bibel geht es im Reden vom Anfang wie im Reden vom Ende nicht darum,
dass wir uns von Anfang und Ende ein Bild machen. Wir kennen den Anfang
nicht, und wir kennen das Ende nicht, auch nicht aus der Bibel. Es geht ihr
im Reden von Anfang und Ende vielmehr darum, dass die Geschichte, je von
dem Ort aus, an dem wir in ihr stehen, universal verstanden werde, und das
heisst von Gott herkommend und zu Gott hinfuehrend. Es geht ihr darum, dass
das Ganze unserer Welt und ihrer Geschichte einen Sinn hat, der von jedem
Ort in dieser Geschichte im Glauben bejaht werden kann; der jeden Menschen
mit diesem Ganzen zu verbinden vermag.
Darum hat es seinen guten und tiefen Sinn, dass die Bibel, wie wir sie
heute lesen, eine Geschichte darstellt, die mit der Schoepfung des Alls
beginnt und mit dem Ende der Welt schliesst und damit jede Epoche der
Geschichte und jeden Menschen an seinem Ort in der Geschichte in den
Zusammenhang stellt, den der Anfang des 90. Psalms meint.
Herr Gott, du bist unsere Zuflucht fuer und fuer;
ehe denn die Berge
und die Erde und die Welt geschaffen wurden,
bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit (C. Westermann).