Lieber Alfred Sebastian, es ist viel,
  was ein Mensch in seinem Leben leisten muss.
  Fleisch und Blut allein schaffen es nicht.
  Wenn ich jetzt in Muenchen waere,
  wuerde ich Dich in diesen Tagen taufen, das heisst:
  ich wuerde Dich teilhaft machen der goettlichen Wuerde,
  zu der wir berufen sind. Die Liebe Gottes, einmal in uns,
  adelt und wandelt uns. Wir sind von da an mehr als Menschen:
  die Kraft Gottes steht uns zur Verfuegung,
  Gott selbst lebt unser Leben mit, das soll so bleiben
  und immer mehr werden, Kind. Daran haengt es auch,
  ob ein Mensch einen endgueltigen Wert hat oder nicht...

  Das habe ich mit gefesselten Haenden geschrieben:
  diese gefesselten Haende vermach ich Dir nicht;
  aber die Freiheit, die die Fesseln traegt
  und in ihnen sich selbst treu bleibt,
  die sei Dir schoener und zarter und geborgener geschenkt.
  (Alfred Delp)