Der Gottesbefehl geht - sich dreimal steigernd - auf die Losloesung Abrahams
  von der Heimat, von der schuetzenden und bergenden Sippe, von Eltern und
  Geschwistern. Dies bedeutet das Aufgeben hoher Lebensgueter, welche fuer die
  meisten Menschen die Grundlage und fast den Inhalt des Lebens bedeuten ...
  Leicht konnte die geforderte Losloesung ihm nicht fallen. Darum gibt Gott in
  seinem Wort zugleich eine Gabe, die gewichtiger ist als die Aufgabe, die
  bisherigen Sicherungen aufzugeben. Das 'Heraus' wird unter Gottes Zuspruch zu
  einem 'Hin zu', zu einem 'Hin' auf einen Weg des Wanderns mit Gott und damit
  zum 'Hin' auf ein grosses Ziel. Die Weite, die sich vor Abraham auftut, ist
  die Weite Gottes. In ihr kommt gleichsam ein anderes Ufer in Sicht: Kanaan,
  das Land im Schnittkreis aller drei damals bekannten Kontinente (Asien,
  Afrika und Europa). Dort soll die Heimat des Gottesvolkes liegen, das als
  'Samen' Abraham verheissen wird. Ueber diese seine Nachkommenschaft soll
  Abraham ein Segen werden fuer die ganze Menschheit (vgl. auch Gen 22,18).
  Damit wird die Horizontlinie unseres Textes ausgezogen ins Allumfassende, von
  dem auch wir umfasst sind (Alfons Deissler).