Der Herr gibt sein Fleisch zweimal: er gibt es erstmalig und einmalig am Ende
seines irdischen Lebens. Er opfert sich in der Gestalt seines Fleisches
vollstaendig auf, um die Welt als ganze zu retten. Aber er opfert sich weiter
unzaehlige Male, er opfert gleichsam Stueck fuer Stueck, Parzelle um Parzelle
seines Leibes in der Hostie, um auch jedem Einzelnen das ewige Leben zu
vermitteln. Er hat den Menschen ein fuer alle Mal erloest und gerettet in der
Taufe. Aber der Getaufte faellt in die Suende und bedarf einer fortlaufenden,
bestaendigen Erloesung. Er behaelt die Reinheit, die ihm die Taufe geschenkt
hat, nicht. Der Herr gibt sie ihm in der Beichte wieder und erfuellt dieses
Geschenk in der Kommunion, die ihm das ewige Leben wieder schenkt. Die
Reinheit, die er durch die Beichte wiedergewinnt, ist nichts Abgeschlossenes,
bei dem man stehen bleiben koennte, sondern vielmehr eine Bereitung, eine
Bereitschaft, eine Oeffnung fuer das neue Leben, die neue Liebe, und diese
wird ihm vom Herrn in der Kommunion geschenkt (Adrienne von Speyr).