Irenaeus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der aeltesten kirchlichen
Ueberlieferung. In Smyrna war er Schueler des Bischofs Polykarp
(vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Spaeter kam
Irenaeus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Maertyrerbischofs
Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er nun die Mission in Gallien. In dieser
Zeit schrieb er auch sein grosses Werk Gegen die Irrlehren, naemlich gegen
die Gnostiker, die den christlichen Glauben in Erkenntnis (Gnosis), d. h. in
geistreiche Spekulation, aufloesen wollten. Ihnen gegenueber betont Irenaeus
den katholischen Grundsatz von der Ueberlieferung (Tradition): Zu glauben ist
das, was in allen katholischen Gemeinden unvermindert und unveraendert seit
der Zeit der Apostel als christliche Lehre von einer Generation an die andere
weitergegeben wird. Wo die Kirche ist, da ist der Geist Gottes, sagt
Irenaeus. Als einer der ersten Kirchenvaeter spricht Irenaeus auch von der
Vorrangstellung der roemischen Kirche.
Mensch, du bist ein Werk Gottes. Erwarte also die Hand deines Kuenstlers, die
alles zur rechten Zeit macht: zur rechten Zeit fuer dich, der du gemacht
wirst.
Bring ihm ein weiches und williges Herz entgegen und bewahre die Gestalt, die
dir der Kuenstler gegeben hat. Halte dich formbar, damit du nicht verhaertest
und die Spur seiner Finger verlierst. Wenn du den Abdruck seiner Finger in
dir bewahrst, wirst du zur Vollkommenheit emporsteigen (Irenaeus).