Ignatius, der Gruender des Jesuitenordens, wurde 1491 auf Schloss Loyola
(Nordspanien) geboren. Sein Taufname war Inigo; er selbst hat ihn spaeter in
Ignacio umgeaendert aus Verehrung zum Maertyrerbischof Ignatius von
Antiochien. Ignatius schlug die militaerische Laufbahn ein, wurde aber 1521
bei der Verteidigung von Pamplona schwer verwundet. Auf dem langen
Krankenlager vollzog sich in ihm ein tiefer Wandel. Er ging nach Montserrat
und legte beim Abt des Klosters eine Lebensbeichte ab. Dann lebte er in einer
Hoehle bei Manresa, wo er strenge Busse tat und auch sein beruehmtes
Exerzitienbuechlein entwarf. Nach einer Wallfahrt ins Heilige Land begann der
Zweiunddreissigjaehrige Latein zu lernen, studierte dann in Barcelona, Alcala
und Salamanca, zuletzt in Paris, wo er die geistigen Stroemungen der Zeit
kennen lernte und wo er 1534 mit sechs Freunden - Studenten wie er - die
Gesellschaft Jesu gruendete. Nach seiner Priesterweihe (1537) wurde Ignatius
zum Generaloberen des Ordens gewaehlt; der Orden wurde 1540 von Papst
Paul III. bestaetigt. Da sich der Orden ganz der apostolischen Arbeit widmen
sollte, wurde auf Chorgebet und Ordenstracht verzichtet - damals eine grosse
Neuerung. Der Orden entwickelte sich rasch und gewann grossen Einfluss auf
das religioese Leben der folgenden Jahrhunderte. Ignatius starb am 31. Juli
1556 in Rom. Er wurde 1622 heilig gesprochen.
Der Geist der Gesellschaft
ist es, in aller Einfachheit und Niedrigkeit von Stadt zu Stadt,
von Ort zu Ort zu ziehen,
ohne sich an einen bestimmten Platz binden zu lassen ...
Wollten wir diese Einfachheit verlassen,
es waere gleichbedeutend mit der Zerstoerung unseres Ordensgeistes.
Solange die Gesellschaft in diesem Geist verharrte,
hat sich der Herr ihrer in ganz besonderer Weise bedient,
zum grossen geistlichen Nutzen fuer die Seelen.
Wenn auch in deutschen Landen das Erdreich haerter befunden wurde,
in anderen traegt es umso reichere Ernte.
(Ignatius, Brief an Koenig Ferdinand I.)