Gertrud von Helfta, auch die Grosse genannt, wurde 1256 in Thueringen
geboren. Sie erhielt im Kloster Helfta unter Leitung der Aebtissin Gertrud
von Hackeborn eine gute humanistische und theologische Ausbildung. Von 1281
an hatte sie ungewoehnliche mystische Gnaden. Lange Zeit schwieg sie ueber
ihre Visionen, die sich im Allgemeinen an die Feier der Liturgie anschlossen.
Seit Gruendonnerstag 1289 begann sie darueber zu reden und (deutsch und
lateinisch) zu schreiben. Besonders haeufig sprach sie vom Geheimnis der
Eucharistie und vom Herzen Jesu. Fast alle Anrufungen der heutigen
Herz-Jesu-Litanei finden sich bereits in ihren Schriften. Ihren Mitschwestern
diente sie in herzlicher und demuetiger Liebe. Sie starb am
13. November 1302.
Gegenwart
Als ich mich am Abend zum Gebet niederkniete, dachte ich ploetzlich an die
Worte des Evangeliums: Wer mich liebt, der haelt sich an mein Wort; mein
Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung
nehmen (Joh 14,23). Da fuehlte mein Herz, dass du angekommen und in mir
gegenwaertig warst (Gertrud von Helfta).