Birgitta (Brigitta), aus dem edlen Geschlecht der Folkunger, wurde 1303
(oder 1302) in Finstad bei Uppsala geboren. Es war das Jahr, in dem Papst
Bonifaz VIII. und die hl. Gertrud die Grosse starben. 1316 vermaehlte sich
Birgitta mit dem Edlen Ulf Gudmarsson. Der gluecklichen Ehe entsprossten acht
Kinder, darunter die hl. Katharina von Schweden. Der Tod ihres Mannes, den
sie liebte wie ihr eigenes Herz, bedeutete die grosse Wende in ihrem Leben.
Mit Hilfe des schwedischen Koenigs gruendete sie um 1346 in Vadstena das
erste Kloster des Birgittenordens, auch Erloeserorden genannt, weil Christus
selbst der hl. Birgitta den Wortlaut der Regel und die Angaben fuer den Bau
der Kirche mitgeteilt haben soll. Der Orden, vor allem zu Suehne fuer die
Suenden des Landes und zur Verehrung des Leidens Christi gegruendet, erlangte
grosse Bedeutung fuer die religioese und literarische Kultur des Nordens.
Birgitta selbst ging, einer inneren Stimme gehorchend, 1349 nach Rom. Sie
verbrachte die letzten 24 Jahre ihres Lebens in Italien, bemuehte sich um
die Reform der Kirche und (vergeblich) um die Rueckkehr des Papstes aus
Avignon nach Rom. Birgitta hatte von Jugend an mystische Gnaden und
Offenbarungen, die sie in schwedischer Sprache niederschrieb.
[In Deutschland kaufte sie zum Weiden ihrer Pferde bei ihrer Durchreise nach
Rom ein Grundstueck, wo ihre Tochter das Kloster Maihingen im Nördlinger
Ries gruendete als Niederlassung des Birgittenordens, spaeter aufgeloest und
heute Sitz der katholischen charismatischen Gemeinschaft Lumen Christi.]