Komm herab, o Heilger Geist, der die finstre Nacht zerreisst,
  strahle Licht in diese Welt.
  Komm, der alle Armen liebt, komm, der gute Gaben gibt,
  komm, der jedes Herz erhellt.

  Hoechster Troester in der Zeit, Gast, der Herz und Sinn erfreut,
  koestlich Labsal in der Not.
  In der Unrast schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kuehlung zu,
  spendest Trost in Leid und Tod.

  Komm, o du glueckselig Licht, fuelle Herz und Angesicht,
  dring bis auf der Seele Grund.
  Ohne dein lebendig Wehn kann im Menschen nichts bestehn,
  kann nichts heil sein noch gesund.

  Was befleckt ist, wasche rein, Duerrem giesse Leben ein,
  heile du, wo Krankheit quaelt.
  Waerme du, was kalt und hart, loese, was in sich erstarrt,
  lenke, was den Weg verfehlt.

  Gib dem Volk, das dir vertraut, das auf deine Hilfe baut,
  deine Gaben zum Geleit.
  Lass es in der Zeit bestehn, deines Heils Vollendung sehn
  und der Freuden Ewigkeit.
  (Amen. Halleluja.)
  (Veni Sancte Spiritus, Stephen Langton, Paris 1200)
  (Deutsch: Marie Luise Thurmair und Markus Jenny 1971)