Das sind die Voelker, die der Herr (im Land) liess, um durch sie die
Israeliten, alle, die von all den Kaempfen um Kanaan nichts mehr
wussten, auf die Probe zu stellen
[2,21f]
3:2 - (er tat das) nur, um die Generationen der Israeliten, die das
Kriegfuehren nicht mehr kannten, darin zu unterrichten; denn sie
wussten von den Kriegen, die frueher waren, nichts mehr -:
3:3 die fuenf Fuersten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und
Hiwiter, die auf dem Libanongebirge wohnen, vom Berg Baal-Hermon bis
nach Lebo-Hamat.
[Jos 13,3
Die fuenf Philisterfuersten herrschten in den Staedten Gaza, Gat,
Aschdod, Aschkelon und Ekron.]
3:4 Sie waren dazu da, dass die Israeliten durch sie auf die Probe
gestellt wuerden und dass in Erfahrung gebracht wuerde, ob sie den
Geboten des Herrn gehorchten, auf die er ihre Vaeter durch Mose
verpflichtet hatte.
3:5 Die Israeliten wohnten also mitten unter den Kanaanitern, Hetitern,
Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern.
3:6 Sie nahmen sich deren Toechter zu Frauen, und ihre Toechter gaben sie
deren Soehnen, und sie dienten deren Goettern.
3:7 Die einzelnen Richter: 3,7 - 16,31
Otniel: 3,7-11
Die Israeliten taten, was dem Herrn missfiel. Sie vergassen den Herrn,
ihren Gott, und dienten den Baalen und den Kultpfaehlen.
3:8 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen die Israeliten, und er
lieferte sie der Gewalt des Kuschan-Rischatajim aus, des Koenigs von
Aram in Mesopotamien. So mussten die Israeliten acht Jahre lang
Kuschan-Rischatajim dienen.
3:9 Als die Israeliten zum Herrn schrien, gab der Herr den Israeliten
einen Retter, der sie befreite: Otniel, den Sohn des Kenas, den
juengeren Bruder Kalebs.
[1,13; Jos 15,17
Andere Lesart: des juengeren Bruders. - Anscheinend waren die
Suedstaemme von dem feindlichen Einfall betroffen.]
3:10 Der Geist des Herrn kam ueber ihn, und er wurde Richter in Israel. Er
zog in den Kampf, und der Herr gab Kuschan-Rischatajim, den Koenig
von Aram, in seine Gewalt, und Otniel unterwarf Kuschan-Rischatajim.
[6,34; 11,29; 13,25; 14,6.19; 15,14]
3:11 Darauf hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe; dann starb Otniel,
der Sohn des Kenas.
3:12 Ehud und Schamgar: 3,12-31
Und wiederum taten die Israeliten, was dem Herrn missfiel. Der Herr
aber gab Eglon, dem Koenig von Moab, Macht ueber Israel, weil sie
taten, was dem Herrn missfiel.
3:13 Eglon verbuendete sich mit den Ammonitern und Amalekitern, zog in den
Kampf, schlug Israel und eroberte die Palmenstadt.
[Die Palmenstadt ist Jericho. Der Angriff richtet sich vor allem
gegen Benjamin.]
3:14 Darauf mussten die Israeliten achtzehn Jahre lang Eglon, dem Koenig
von Moab, dienen.
3:15 Als aber die Israeliten zum Herrn schrien, gab ihnen der Herr einen
Retter: Ehud, den Sohn Geras, aus dem Stamm Benjamin, einen
Linkshaender. Als nun die Israeliten durch ihn Tribut an Eglon, den
Koenig von Moab, schickten,
3:16 machte sich Ehud einen Dolch mit zwei Schneiden, eine Spanne lang,
und band ihn unter seinem Gewand an seine rechte Huefte.
3:17 So ueberbrachte er Eglon, dem Koenig von Moab, den Tribut. Eglon aber
war ein sehr beleibter Mann.
3:18 Als Ehud mit der uebergabe des Tributs zu Ende war, schickte er die
Leute, die die Abgaben getragen hatten, weg;
3:19 er selber aber kehrte bei den Goetterbildern in Gilgal um, ging (zum
Koenig) zurueck und sagte: Ich habe eine geheime Botschaft an dich,
Koenig. Da gebot der Koenig Ruhe, und alle Anwesenden gingen hinaus.
3:20 Nun trat Ehud zu ihm herein. Eglon sass in seinem kuehlen Obergemach,
das fuer ihn allein bestimmt war, und Ehud sagte: Ich habe eine
Botschaft Gottes fuer dich. Da erhob sich der Koenig von seinem
Sessel.
3:21 Ehud aber streckte seine linke Hand aus, ergriff den Dolch an seiner
rechten Huefte und stiess ihn Eglon in den Leib.
3:22 Die Klinge drang samt dem Heft hinein, und das Fett umschloss die
Klinge. Ehud zog den Dolch nicht aus dem Leib Eglons heraus [er ging
zum Seiteneingang hinaus],
[Die Uebersetzung des Zusatzes ist unsicher.]
3:23 sondern schloss die Tuer des Obergemachs hinter sich, schob den Riegel
vor und ging zur Halle hinaus.
3:24 Als er weggegangen war, kamen die Diener und sahen, dass die Tuer des
Obergemachs verriegelt war. Sie meinten, Eglon verrichte in der
kuehlen Kammer seine Notdurft.
3:25 Sie warteten aber vergeblich. Und als er die Tuer des Obergemachs
nicht oeffnete, nahmen sie den Schluessel und schlossen auf: Da lag
ihr Herr tot auf dem Boden.
3:26 Ehud aber war entkommen, waehrend sie gezoegert hatten. Er war bereits
an den Goetterbildern vorbeigegangen und hatte sich nach Seira in
Sicherheit gebracht.
3:27 Sobald er dort angekommen war, liess er auf dem Gebirge Efraim das
Widderhorn blasen, und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge
hinab, er an ihrer Spitze.
3:28 Er sagte zu ihnen: Folgt mir, denn der Herr hat eure Feinde, die
Moabiter, in eure Gewalt gegeben. Sie zogen mit ihm hinab, besetzten
die Jordanuebergaenge nach Moab und liessen niemand mehr hinueber.
3:29 Damals erschlugen sie von Moab etwa zehntausend Mann, alles starke
und kriegstuechtige Maenner, und keiner entkam.
3:30 So musste sich Moab an jenem Tag der Gewalt Israels unterwerfen, und
das Land hatte achtzig Jahre lang Ruhe.
3:31 Auf Ehud folgte Schamgar, der Sohn des Anat. Er erschlug
sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken. Auf diese Weise trug
auch er zur Rettung Israels bei.
[5,6]