[Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter. Fuer den Chormeister. Nach der
Weise "Krankheit" zu singen. Ein Weisheitslied Hemans, des
Esrachiters.]
88:2 Herr, du Gott meines Heils, zu dir schreie ich am Tag und bei Nacht.
[77,3]
88:3 Lass mein Gebet zu dir dringen, wende dein Ohr meinem Flehen zu!
[17,6; 119,170]
88:4 Denn meine Seele ist gesaettigt mit Leid, mein Leben ist dem
Totenreich nahe.
[Ijob 17,1; 33,22]
88:5 Schon zaehle ich zu denen, die hinabsinken ins Grab, bin wie ein
Mann, dem alle Kraft genommen ist.
[143,7]
88:6 Ich bin zu den Toten hinweggerafft, wie Erschlagene, die im Grabe
ruhen; an sie denkst du nicht mehr, denn sie sind deiner Hand
entzogen.
[Text korr.]
88:7 Du hast mich ins tiefste Grab gebracht, tief hinab in finstere
Nacht.
88:8 Schwer lastet dein Grimm auf mir, all deine Wogen stuerzen ueber mir
zusammen. [Sela]
[42,8
Woertlich: und alle deine Wogen beugst du hernieder.]
88:9 Die Freunde hast du mir entfremdet, / mich ihrem Abscheu ausgesetzt;
ich bin gefangen und kann nicht heraus.
[31,12]
88:10 Mein Auge wird truebe vor Elend. / Jeden Tag, Herr, ruf' ich zu dir;
ich strecke nach dir meine Haende aus.
88:11 Wirst du an den Toten Wunder tun, werden Schatten aufstehn, um dich
zu preisen? [Sela]
8(11-13) 6,6]
88:12 Erzaehlt man im Grab von deiner Huld, von deiner Treue im Totenreich?
88:13 Werden deine Wunder in der Finsternis bekannt, deine Gerechtigkeit
im Land des Vergessens?
88:14 Herr, darum schreie ich zu dir, frueh am Morgen tritt mein Gebet vor
dich hin.
[5,4]
88:15 Warum, o Herr, verwirfst du mich, warum verbirgst du dein Gesicht
vor mir?
[Ijob 13,24]
88:16 Gebeugt bin ich und todkrank von frueher Jugend an, deine Schrecken
lasten auf mir, und ich bin zerquaelt.
[Ijob 6,4; 20,25]